Die Situation am Baubeginn Mitte Juni: Marode Teichmauern und Unmengen an Teichschlamm warten auf ihre Beseitigung.
Der fertige Teich im Zentrum von Mönchgrün präsentiert sich jetzt im naturnah. Vier Bäume und 50 Sträucher sorgen für frisches Grün. Auch eine Enteninsel wurde wieder mit integriert.
Mönchgrün. Nach fünfmonatiger Bauzeit konnte am 21. Oktober der grundlegend sanierte Dorfteich seiner Bestimmung übergeben werden. Das Ziel der mit 80 Prozent von der KfW bezuschussten Maßnahme ist erreicht. Gegenstand der Förderung war der Rückbau der sanierungsbedürftigen Mauern und ein naturnaher Ausbau mit der Anböschung der Ränder und Bepflanzung der Freiflächen. Nach mehr als drei Jahrzehnten konnte auch endlich der in großer Menge anliegende Teichschlamm beseitigt werden.
Nachdem die Dittersdorfer Firma RK Landschaftsbau mit ihrer Spezialtechnik die abgesetzten Sedimente beräumt hatte, tat sich eine tiefe Grube auf. Mit fast drei Metern ist der Mönchgrüner Teich der weit und breit wohl tiefste Dorfteich. Die geringfügige Reduzierung des Volumens durch die Anböschung kann deshalb gut vernachlässigt werden. Im Ergebnis des Ausbaggerns wurde auch klar, dass der Teich nicht nur durch die oberirdischen Zuläufe gespeist wird. Zwei Quellen sorgen dafür, dass eine Wasserzufuhr auch von der Teichsohle aus erfolgt. Günstig auf die Kostensituation wirkte sich die Tatsache aus, dass das Ablaufbauwerk nicht wie ursprünglich vorgesehen, erneuert werden musste, es reichte die Sanierung des Schachtoberteiles mit Abdeckung.
Die für Außenstehende und Kritiker lange Bauzeit hatte plausible Gründe. Mit Bekanntwerden der Maßnahme klinkte sich der Zweckverband Wasser/Abwasser „Obere Saale“ ein, erneuerte einen Teil des zum Teich führenden Hauptsammlers und errichtete einen Sedimentfang am Auslauf des Kanals. In diesem Zusammenhang ließ die Gemeinde das marode Abwasser- und Oberflächenwasserleitungsnetz am „Kreml“, dem Mönchgrüner Vereinshaus, austauschen. Eine neu errichtete sechs Kubikmeter fassende abflusslose Grube mit elektronischer Füllstandsanzeige sorgt zudem dafür, dass die Bedingungen für das alljährlich stattfindende Weinfest weiter professionalisiert werden. Die seitens des Zweckverbandes ohnehin geplanten Asphaltierungsarbeiten erweiterte die Gemeinde um 210 Quadratmeter Fläche. Die Querstraße oberhalb des Teiches verfügt dadurch über eine einheitliche Bitumendecke.
Auch wenn Leitungsnetz und Straße nicht zum Förderprojekt gehören, hat sich der Aufwand für die Gemeinde Görkwitz aufgrund der Nutzung der Synergien mehr als gelohnt. Mönchgrün ist für die nächsten Jahre gut gerüstet. Andere große Aufgaben, wie der Umbau des Gemeinde- und Vereinshauses in Görkwitz haben bereits begonnen.
Text und Fotos: Mario Streit