Zum Orgelkonzert gab es keinen freien Platz mehr in der Chursdorfer Kirche
Daniel Beilschmidt wandte sich nach dem Konzert von der Orgelempore an die Zuhörer
Chursdorf. Selten, dass heute eine Kirche bis auf den letzten Platz besetzt ist. An einem Samstagnachmittag Mitte Oktober war es in der Chursdorfer St.-Gallus-Kirche wieder einmal so weit.
Besucher aus nah und fern wollten dem Auftaktkonzert der Reihe „Von Trampel zu Trampeli“, die am Abend in der Triptiser Stadtkirche und am folgenden Tag in der Aumaer Kirche ihre Fortsetzung fand, beiwohnen. Anlaß für die interessante Tour durch drei Trampel-Orgel-Epochen war die kürzlich fertiggestellte Restaurierung der Orgel in der Liebfrauenkirche von Auma.
Als Organist für dieses historische Ereignis konnte der Leipziger Daniel Beilschmidt gewonnen werden. Sein Engagement kommt nicht von ungefähr, nahm doch seine Reise als Musiker ausgerechnet in Chursdorf seinen Ausgang. Noch vor seinem Musikstudium spielte er hier erstmals vor der Kirchgemeinde. Beilschmidt ist als gebürtiger Rödersdorfer in der Region verwurzelt und gut vernetzt, auch durch die kirchlich sehr aktiven Familien Beilschmidt und Kühnel. Quasi als Vorgeschmack porträtierte das mdr auf seinem Klassikkanal eine Woche vor dem Konzert die Chursdorfer Kirche und Daniel Beilschmidt als Organisten.
In Chursdorf zog der Musikprofi alle Register des im Jahre 1753 fertiggestellten und einzigen aus der Werkstatt von Paul Trampel erhaltenen Instruments, ließ es in allen Tonlagen erklingen. Passend zum Alter der Orgel spielte er Stücke aus der Zeit des Barock, unter anderem von Muffat und Bach. Zum Abschluss begeisterte der Organist mit eigenen Improvisationen, trat dabei ordentlich ins Pedal und fegte über die Tasten. Und da die Orgel über einen solchen verfügt, bereicherte auch der Zimbelstern, der in Chursdorf meist nur an Weihnachten erklingt, den Klang im Kirchenschiff.
Mit langanhaltendem Applaus dankte das Publikum Matthias Beilschmidt, aber auch den Organisatoren und der Kirchgemeinde für ein denkwürdiges Konzerterlebnis.
Die Chursdorfer selbst bedankten sich bei den Besuchern und Spendern mit Kaffee und Kuchen.
Text und Fotos: Mario Streit