Solch einen Geburtstag erleben nur wenige. Frau Walli Reißig aus Pahnstangen feierte diesen besonderen Ehrentag am 06.01.2025 im Kreise ihrer Familie und Freunde in ihrem Zuhause.
Ein Jahrhundertleben! Zeiten der Weltwirtschaftskrise, des furchtbaren 2. Weltkrieges, der entbehrungsreichen Nachkriegszeit, Lebenszeit in der DDR und nun schon 35 Jahre im vereinten Deutschland kennzeichneten ihren Lebensweg.
Dass alles erlebte sie bewusst.
Geboren wurde sie in Vesser im Thüringer Wald. Mit sieben Geschwistern wuchs sie auf. Im April 1949 heiratete sie und zog nach Pahnstangen. Sie arbeitete ein Leben lang in der Landwirtschaft. Mehrere Kühe, Schweine, Gänse und Hühner versorgte sie auf dem eigenen Hof. Schwierig war die Wasserversorgung. So grub sie mit ihrem Mann Hubert einen Hausbrunnen zur Eigenversorgung. Immer wieder erneuerten sie Haus und Hof.
Ihre Leidenschaft war das Backen von Plätzchen und Kuchen.
Gemeinsam zogen die Eheleute drei Töchter groß.
Als die LPG gegründet wurde, arbeitete sie in der Pflanzenproduktion. Für ihre engagierte Arbeit wurde sie mit einer Flugreise nach Leningrad ausgezeichnet.
Nach der Wende reiste sie gerne und genoss den Urlaub an der Mosel, in Tirol, der Schweiz, an der Nordsee und in den Alpen.
1999 feierte das Ehepaar ihre Goldene Hochzeit, aber schon im April 2000 verstarb ihr Mann.
Noch heute pflege sie gerne ihren Garten, liest jeden Tag die Zeitung. Sogar ihren Haushalt führt sie fast alleine.
Ein großes Glück für sie ist, dass ihre jüngste Tochter mit im Haus wohnt und sie liebevoll zu Hause umsorgt.
Als ich im Namen der VG „Seenplatte“ unsere Jubilarin zu ihrem 100. Geburtstag besuchte, konnte ich es fast nicht glauben, vor einer Hundertjährigen zu stehen.
Sie ist so jung, so frisch, so agil geblieben.
Ihr Rezept? Immer versuchen, aktiv zu sein, zu arbeiten, körperlich und geistig.
Wir wünschen der Jubilarin alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit und geistige Aktivität im Kreise lieber Menschen.
Möge sie noch viele Geburtstage feiern.
„Solange ich mich für Dinge und Menschen interessiere,
mich an ihnen freuen kann, sie liebe, bin ich jung.“
Gerhard von Mutius
Text: G. Krösel