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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte
Ausgabe 6/2023
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Moßbacher Ortsdurchfahrt wird für zwei Jahre zur Großbaustelle

Zur Bauanlaufberatung am 9. März wurde das gesamte Baufeld mit allen Beteiligten nochmals erörtert. Hier im Bild ist die Bürgereisterin Gisela Krösel im Gespräch u.a. mit Andreas Funk (Projektleiter TLBV, 3. V.l.) und Alexander Vetter (Bauleiter Fa. Knobel Bau, 4. v.l.).

Darstellung des 1. Bauabschnittes im Luftbild

Erster Bauabschnitt ist mit kompliziertem Umleitungssystem verbunden

Moßbach. Endlich geht es los mit der seit Jahren herbeigesehnten Sanierung der Ortsdurchfahrt in Moßbach. Seit dem 22. Mai sind die Arbeiter der beauftragten Greizer Firma Knobel Bau dabei, zunächst die Umleitungsstrecke zu ertüchtigen und die Voraussetzungen für den zuerst notwendigen Kanalausbau zu schaffen.

Seit einer gefühlten Ewigkeit war die Ortsdurchfahrt die mit Abstand schlechteste Straße der Verwaltungsgemeinschaft, war die Bürgermeisterin immer wieder beschämenden Fragen ausgesetzt, warum denn die Gemeinde nicht endlich mal den „liederlichen Weg“ in Ordnung bringt. Außenstehende wussten oft nicht, dass die Straße dem Freistaat gehört und der Ausbau in Moßbach aufgrund anderer Prioritäten immer wieder hinausgeschoben wurde. Erst mit der vorgesehenen Abstufung der Landesstraße nahm das Geschehen richtig an Fahrt auf. Der Landkreis wurde bereits vor gut zehn Jahren per Allgemeinverfügung des Landes Baulastträger der Zufahrtsstraße von der L1077 bis zum Ortseingang. Auch die Gemeinde erhielt ihren „Erbteil“ mit der Ortsdurchfahrt und der Verbindungsstraße nach Köthnitz, ein insgesamt knapp zwei Kilometer langer Abschnitt. Seit dem 1. Januar 2022 ist die Gemeinde Moßbach hier in der Verkehrssicherungspflicht. Wurde die Ortsverbindung nach Köthnitz bereits vor zwei Jahren seitens des Freistaats ausgebaut, ist jetzt die Ortsdurchfahrt dran.

Im Thüringer Straßengesetz ist geregelt, dass rückständige Unterhaltungsmaßnahmen als Erneuerungsmaßnahme durchzuführen sind. Erneuerung heißt im Falle Moßbach grundhafter Ausbau und der macht nur Sinn, wenn alles was sich im Untergrund befindet auch intakt ist. War es aber nicht, da der Kanal des Zweckverbands Obere Saale teils erhebliche Schäden aufwies. Für den Verband nicht einfach, musste er doch seine Planungen zugunsten einer neuen Kanalisation in Moßbach umstellen, eine andere Maßnahme streichen. Jetzt, mit Baubeginn ist aber alles organisiert. Knapp 2,5 Millionen Euro kostet der Ausbau, davon tragen Zweckverband (1,25 Mio€) und Freistaat (1,1 Mio€) den Löwenanteil. Die TEN (95 T€, hierzu gehört auch eine Glasfaserleitung) und die Gemeinde (22 T€) ergänzen die Riege der Auftraggeber. Aufgrund des hohen Aufwands im unterirdischen Bauraum musste die Maßnahme auf zwei Jahre gestreckt werden.

Wie bei jedem Straßenbau, gibt es Einschränkungen für die Anwohner, wenn ihre Grundstücke zeitweise nicht mehr bequem mit dem PKW erreicht werden können. Nicht einfach zu lösen war dabei die Sicherung der Zufahrt zur Firma Wagner Fahrzeugbau. Ein extra eingerichteter Zwischenabschnitt im ersten Bauabschnitt sorgt dafür, dass die Erreichbarkeit während der Bauzeit gewährleistet ist.

Da mit der Moßbacher Ortsdurchfahrt die wichtigste Straße voll gesperrt wird, müssen fast alle Einwohner eine Umleitung in Kauf nehmen. Sämtliche Zufahrten enden in einer Sackgasse. Als offizielle Umleitung ist nur die Zufahrt über Linda und Köthnitz ausgeschildert. Der Landgasthof „Deutscher Hof“ ist über die Kreisstraße noch gut erreichbar. Eine Sonderlösung musste für den Schülerverkehr gefunden werden, da der Schulbus die gewohnte Wendeschleife nicht mehr fahren kann. Der Vorschlag, den Bus am Dorfplatz halten zu lassen und die Schüler auf einen 150 Meter langen Fußweg zur Schule zu schicken, wurde wegen Sicherheitsbedenken verworfen. So wird der Schulbus den Ort im ersten Jahr über eine Ausnahmegenehmigung vom Plothenweg aus erreichen, in der Ortsmitte wenden und über den Drebaer Weg verlassen. Die beiden ländlichen Wege behalten aber nach wie vor ihren Status als nichtöffentliche Wege. Im nächsten Jahr kann der Bus Moßbach dann über Köthnitz anfahren und wie bisher gewohnt wenden. Der in 2024 zu realisierende zweite Bauabschnitt beginnt zirka 50 Meter hinter dem Abzweig nach Chursdorf und endet am Ortsausgang. Die Strecke nach Chursdorf, zur Stallanlage und zum Sportgelände ist dann wieder frei.

Über den Fortgang der Arbeiten, auch über die Leistungsumfänge der verschiedenen Auftraggeber werden wir in den nächsten Ausgaben des Amtsblattes berichten.

Mario Streit