Trotz felsigem Untergrund gehen die Tiefbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt von Moßbach planmäßig voran
Kurz vor der Fertigstellung steht der Kanalausbau in Tegau. Voraussichtlich Ende Juli wird die Durchfahrtsstraße wieder nutzbar sein.
Im Bereich der Straßenkreuzung unterhalb des „Langen Bergs“ in Dittersdorf wurde der alte Dorfbrunnen neu gestaltet
Holger Neudeck beim Montieren der neuen Begrüßungstafel in Chursdorf
Mitarbeiter der Firma Karlen und Kraske beim Einbau einer Asphaltdecke in Mönchgrün
In Löhma wurden am Grabenteich der Teichmönch und die Ablassleitung neu hergestellt
Auch wenn in den vergangenen drei Jahrzehnten in den Gemeinden viel passiert ist, besteht weiter Bedarf an Bauarbeiten, insbesondere im Bereich Tiefbau. Der steile Preisanstieg bei Baumaterial und Leistungen hat sich abgeflacht, lässt dadurch wieder etwas mehr Optimismus für die anstehenden Aufgaben aufkommen. Während kleinere Reparaturleistungen noch allein über Gemeindemittel realisiert werden können, sind große Investitionen in unseren ländlichen Gemeinden nur mit Hilfe staatlicher Zuschüsse zu stemmen. Im Folgenden ein Überblick über das was in Sachen Bau in diesem Jahr in unseren Orten läuft.
Moßbach ist nun bereits das zweite Jahr eine einzige große Baustelle. An der 500 Meter langen Ortsdurchfahrt sind neben dem Thüringer Landesamt für Straßenbau auch der Zweckverband Wasser/Abwasser Obere Saale, die TEN Thüringer Energienetze und die Gemeinde beteiligt. Nach Prüfung der Finanzen hat die Gemeinde mittlerweile entschieden, den kompletten Gehweg zu Pflastern und nicht, wie ursprünglich geplant, nur in wassergebundener Bauweise auszuführen. Mit knapp 70.000 Euro hält sich der Gemeindeanteil bei Gesamtkosten von 2,5 Mio € noch in Grenzen. Den Löwenanteil tragen Zweckverband (1,25 Mio €) und TLBV (1,1 Mio €). Derzeit ist die mit dem Kanalausbau befasste Kolonne beim Gasthaus Deutscher Hof angekommen. Aufgrund der Grabentiefe muß dabei eine bis zu einem Meter dicke Felsschicht gelöst werden. Nach aktuellem Stand wird die Gesamtmaßnahme im Oktober fertig sein.
Ebenfalls noch in diesem Jahr fertig werden soll der neue Kunstrasen-Trainingsplatz des SV Moßbach, der neben dem Herrentraining vor allem dem Nachwuchs und der Schule dienen soll. Aufgrund der Größe von 60 mal 40 Metern kann er aber nur den Nachwuchsklassen als Wettbewerbsspielfläche dienen. Den Vergabebeschluß nach vorausgegangener öffentlicher Ausschreibung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. Juni gefasst. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 620.000 Euro, wovon 10 Prozent als gemeindliche Eigenmittel bereitgestellt werden müssen.
In Tegau arbeitet der Zweckverband Wasser/Abwasser Zeulenroda seit Anfang April am mittlerweile dritten Bauabschnitt des Kanalausbaus. Läuft alles nach Plan, kann die Ortsdurchfahrt ab Ende Juli wieder genutzt werden. Die bauausführende Firma ZeuTie GmbH aus Zeulenroda kann ihre Technik dann gleich im Ort lassen, war sie doch bester Bieter bei der Ausschreibung der Löschwasserzisterne. In der Sitzung am 19. Juni hat der Tegauer Gemeinderat den entsprechenden Vergabebeschluss gefasst. Mit dem Einbau der 100 Kubikmeter fassenden Zisterne im Bereich des Oberen Dorfteichs wird ein seit mehr als zwanzig Jahre bestehendes Problem gelöst. Aufgrund des zu geringen Zulaufs und einer undichten Mauer, lag der Wasserstand bei nur wenigen Zentimeter. Für Amphibien und Insekten zwar eine schöne Sache, nicht jedoch für die Löschwasserbereitstellung. Einschließlich der Planung sind 130.000 Euro für den Bau veranschlagt. Nach Abriß der Teichmauern und Einbau des Behälters soll die entstehende Fläche zunächst begrünt werden. Wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest. Ziel sollte es sein, die Freifläche im Zentrum des Ortes als Blickfang repräsentativ zu gestalten und nicht etwa noch mehr Stellplätze zu errichten. Der Gemeinderat nimmt hierzu gern Vorschläge der Einwohner entgegen.
Dittersdorf plant noch in diesem Jahr die Sanierung der Straße im Gewerbegebiet, die in den letzten Jahren vor allem durch das hohe Lastenaufkommen der Firma HVT stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Umbau wird nicht einfach, da aufgrund der Lage der Firmenzufahrt ganz am Ende der Straße, bei vollem Verkehr nur halbseitig gebaut werden kann. Bereits fertig ist der am Fuß des „Langen Bergs“ durch die Firma Robby Wieduwilt neu gestaltete ehemalige Dorfbrunnen. Er diente bis in die Neunziger Jahre der Wasserversorgung. Dittersdorf war bis zu dieser Zeit eines der letzten Brunnendörfer der Umgebung.
Im Ortsteil Chursdorf wurden zuletzt das Begrüßungsschild und die Anschlagtafel neugestaltet, wobei der ortsansässige Holger Neudeck das Holz bereitstellte und die Montagearbeiten ausführte. Am Ortsausgang nach Sorna wird in Kürze der defekte Durchlaß durch ein 12 Meter langes 500er Stahlbetonrohr ersetzt und die Fahrbahnoberfläche in diesem Bereich mit Asphalt befestigt.
Bereits durchgeführt wurden Asphaltierungsarbeiten im Görkwitzer Ortsteil Mönchgrün auf einer Länge von 100 Metern. Weit aufwendiger wird in Görkwitz der Ausbau des landwirtschaftlichen Weges zum Zipfelteich. Hier soll ein bisher nur wassergebundener und aufgrund der Gefällebedingungen stark ausgewaschener und nur noch von Traktoren passierbarer Weg im Rahmen einer Förderung bituminös ausgebaut werden. Die geplanten Gesamtkosten für die einen Kilometer lange Strecke belaufen sich auf 280.000 €. Der Fördersatz beträgt 85 Prozent. Im Ergebnis der durchgeführten Ausschreibung erhielt die Jenaer Firma Streicher den Zuschlag.
Nur wenige hundert Meter weiter baut die Gemeinde Neundorf, ebenso mit einem 85-prozentigen Zuschuss aus dem ELER-Fonds, den ländlichen Weg, beginnend an der Stallanlage in Pahnstangen bis zur Aufbindung auf den Ortsverbindungsweg Neundorf-Pörmitz. Die veranschlagten Gesamtkosten belaufen sich auf 180.000 Euro. Die bereits beauftragte Firma STRABAG AG will ab Mitte Juli mit den Arbeiten an der 800 Meter langen Strecke beginnen.
In Kirschkau geht es mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses voran. Noch müssen im Zwischenbau Fliesen-, und Fußbodenlegerarbeiten ausgeführt werden. Die Einweihung des Gebäudes ist am 31. August dieses Jahres vorgesehen. Etwas anders steht es um das Großvorhaben zentrale Kläranlage mit Anschlußkanälen. Längst sollte hier Baubeginn sein, doch die Fördermittelzusage steht noch immer aus. Der Baubeginn wird sich deshalb in den Herbst verschieben, so dass im laufenden Jahr zunächst nur die Erdarbeiten außerhalb der Straße ausgeführt werden. Veranschlagt ist die durch den Zweckverband Wasser/Abwasser zu realisierende Maßnahme immerhin mit 1,7 Mio € Gesamtkosten.
Volkmannsdorf konzentriert sich in diesen Monaten auf die Sanierung des in die Jahre gekommenen Kulturhauses. Nachdem bereits im Vorjahr die Küche komplett erneuert wurde, ging es in den vergangenen Wochen an die Neugestaltung der Sanitäranlagen. Dabei wurden die alten Räume nach einer gründlichen Entkernung einschließlich Fliesen und Türen komplett neu mit moderner Sanitärtechnik ausgestattet. Ein behindertengerechtes WC vervollständigt die Anlage. Auch in Sachen Türen und Fenster gibt es Neues zu vermelden. Nach der Fördermittelzusage durch Thüringer Aufbaubank und den Bund konnte die Ausschreibung erfolgen. Den Zuschlag erhalten hat schließlich die Remptendorfer Firma Holger Orlamünder. Aufgrund langer Bestellfristen für die Metalltüren kann der Umbau aber erst ab Anfang September erfolgen.
Nach dem Einbau eines Teichmönches und der Erneuerung der Ablassleitung am Grabenteich ist man in Löhma zuversichtlich, dass das leidige Problem des schwer erklärbaren Wasserverlustes endlich gelöst wurde. Im Rahmen der Maßnahme wurde auch die 20 Meter lange 400er Zulaufleitung neu errichtet. Die Kosten für Mönch und Leitung belaufen sich auf insgesamt 25.000 €. Und nachdem nochmals umgeplant wurde, liegt nunmehr auch die Baugenehmigung für die Errichtung des gemeindlichen Carports neben dem vorhandenen Mehrzweckschuppen am Gemeindeamt vor. Nach der Fertigstellung gibt es endlich einen ausreichend großen Unterstand für den Multicar. Die Dachfläche des Satteldaches soll mit Photovoltaik bestückt werden.
In Göschitz sind im laufenden Jahr keine größeren Baumaßnahmen geplant. Allerdings wird im Ortsteil Rödersdorf in Kürze das Geländer am Dorfteich mit einem Auftragsvolumen von 10.000 Euro erneuert.
Die Gemeindescheune in Pörmitz wurde in diesem Jahr mit einem gepflasterten Fußboden versehen. Bereits beauftragt ist die mit 35.000 Euro veranschlagte Sanierung der Mauer des Dorfteiches. Ebenfalls geplant ist die Sicherung der alten Steinbogenbrücke über den Schlangenbach. Hier sollen mittels eines Spritzverfahrens offene Fugen und Risse wieder verfüllt werden.
In Plothen sollen wieder Arbeiten am Straßenbankett und Reparaturarbeiten an der Pflasterfläche vor dem Buswartehaus erfolgen. Leider erfolglos blieb die Fördermittelzusage für den geplanten 200 Meter langen Gehweg von der Kirche bis zum Parkplatz. Ein erneuter Antrag, nunmehr das fünfte Jahr hintereinander (!), wurde gestellt.
Nach zurückliegenden größeren Investitionen legt Oettersdorf in diesem Jahr eine kleinere Atempause ein. Dennoch wird investiert. Die Umstellung der Heizungsanlage im Saal mit einem Wertumfang in Höhe von 20.000 Euro erfolgt in diesen Tagen. Daneben laufen die Fundamentarbeiten an der Gemeindescheune, verbunden mit der Sanierung der straßenseitigen Außenwand. Aufgrund drohender statischer Probleme war dieser Eingriff dringend notwendig. In Abhängigkeit einer Fördermittelbereitstellung durch die KfW soll am Oberen Dorfteich eine Renaturierung durchgeführt werden. Dabei sollen Großteile der Mauern durch eine mit Wasserbausteinen befestigte Böschung ersetzt werden.
Text und Fotos: Mario Streit