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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte
Ausgabe 9/2023
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Oettersdorfer Dorfplatz fertiggestellt

Nach dem Einbau der bituminösen Deckschicht war das Gröbste erledigt

Große Hitze begleitete die Pflasterarbeiten. Dabei wurde das in der Gasse zurückgebaute Granitpflaster wiederverwendet

Nach monatelanger Sperrung heißt es jetzt wieder „Freie Fahrt“ in der Ortsmitte

Oettersdorf. Noch kann man nicht ganz von neuem Glanz sprechen, denn der eben fertiggestellte Dorfplatz strahlt noch langweilig in fadem grau–braun. Das so wichtige i-Tüpfelchen ist das Grün - des Rasens, der Stauden und Sträucher – und der neuen Eiche. Ist dann aber einmal alles gepflanzt und gewachsen, wird der Platz zum Verweilen einladen und die Oettersdorfer Ortsmitte wahrlich verschönern.

Bereits am Wochenende vor der am 16. August stattgefundenen Abnahme waren Platz und Fahrbahnen freigegeben. Oettersdorfer, ihre Besucher, aber auch „Transitreisende“ können die wichtigste Kreuzung nach monatelanger Sperrung jetzt wieder in jede Richtung queren.

Der Weg bis zur Fertigstellung war außerordentlich lang, versuchte doch die Gemeinde bereits seit vielen Jahre, ein direkt am Platz stehendes baufälliges Wohnhaus zu erwerben. Erst 2020 kam es zum Kauf, zu einem Zeitpunkt als allen Beteiligten klar war, dass aufgrund des Zustands am Gebäude nichts mehr zu retten war. Als der Weg endlich frei war, ging es schnell. Der Fördermittelantrag wurde positiv beschieden und bereits Ende 2021 war vom alten Objekt nichts mehr zu sehen. Die parallel durchgeführte Planung ging nicht ohne Reibung über die Bühne. Mehrere Vorentwürfe lagen auf dem Tisch und lösten im Gemeinderat Diskussionen aus. Weniger heftig fiel die Reaktion der Einwohner aus, die öffentlich (Amtsblatt, Aushänge) beteiligt wurden. Hinsichtlich des Fällens der Eiche, eines der Wahrzeichen des Ortes, gab es lediglich eine Rückmeldung. Das Fällen des nachweislich geschädigten Baums durch die Feuerwehr war dagegen von Aufregung und Protesten begleitet.

Nach vorausgegangener öffentlicher Ausschreibung erhielt die Lössauer Firma Wieduwilt Bau den Zuschlag. Mitte November vergangenen Jahres wurde die Kreuzung „dicht“ gemacht, damit die Arbeiten an Bachverrohrung und Kanal möglichst ohne Behinderungen über die Bühne gehen konnten. Die Rohrlegearbeiten, die im Auftrag der Gemeinde (Bach) und des Zweckverbands Wasser/Abwasser (Kanal, Trinkwasser) erfolgten, waren schließlich Ende April erledigt. Die im Anschluß erfolgte Platzgestaltung ging zügig über die Bühne. Mit dem Setzen der Homburger Kante und der Borde standen die Konturen und spätestens nach dem Pflastern der Freiflächen mit dem aus der Gasse zurückgebauten Granitpflaster war der Platzcharakter zu erkennen. Auf die in den ersten Entwürfen noch geplante Überdachung mit integrierten Sanitär- und Lagerräumen musste aus Kostengründen verzichtet werden.

Auch wenn die neue Dorfmitte noch recht steril wirkt, haben sie die Menschen bereits angenommen. Nicht nur die PKW-Stellplätze sind belegt, auch die Einwohner sitzen bereits auf den Bänken. Und die Eiche? Sie wächst bereits seit ein paar Jahren in der Harraer Baumschule und wartet auf die Abholung. Auch wenn sie leider nicht an der für sie vorgesehenen Stelle stehen kann, da hier alle nur denkbaren Leitungen unter der Erde liegen, erhält sie einen würdevollen Platz. Ganz neben der großen Pflasterfläche, bei den Bänken. Dort wird sie hoffentlich vielen Generationen ihren Schatten spenden.

Mario Streit