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Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge
Ausgabe 10/2024
Amtlicher Teil
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Stadt Gräfenthal



Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Unwetter vom 31. Juli hatte in unserer Stadt eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Vor allem Gräfenthal und Gebersdorf hat es schwer getroffen.

Zahlreiche umgestürzte Bäume, beschädigte Häuser, Zusammenbruch der Stromversorgung, sowie überflutete Straßen und Keller waren die Bilanz des Sturms und der Regenfälle.

Erfreulicherweise gab es keine Personenschäden zu beklagen. Dennoch haben zahlreiche Bürger mitunter schwere Schäden an ihrem Eigentum zu verzeichnen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Mitgliedern unserer freiwilligen Feuerwehr und allen freiwilligen Helfern bedanken, die bis tief in die Nacht gearbeitet haben, um Schäden zu begrenzen und zu beseitigen. Auch ansässige Firmen haben mit schwerem Gerät geholfen, Wege und Straßen zu beräumen und damit wieder befahrbar zu machen.

Der städtische Bauhof hat ebenso wie der Gewässerunterhaltungsverband umgehend mit der Beseitigung der Schäden begonnen. Ich freue mich darüber, dass unsere Einwohner bei solch unschönen Ereignissen zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen.

Wir werden nun nach Lösungen suchen, um Überschwemmungen in dieser Größenordnung zukünftig zu vermeiden. Überall wird uns dies vermutlich nicht gelingen, bzw. können wir als Stadt nicht tätig werden. Daher appelliere ich an die betroffenen Bürger, nach Möglichkeit Eigenschutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihr Hab und Gut zu schützen.

Ein besonderes Dankeschön möchte ich Hr. Andreas Stauche und Hr. Thomas Wiegand aussprechen. Durch Hr. Stauche wurde der Wanderweg zum Winterberg mit einem neuen Geländer versehen. Hr. Wiegand hat gemeinsam mit mehreren Anwohnern der Mühlgasse eine Bank aufgestellt und entsprechend ansehnlich gestaltet. Er brachte zudem ein Teilstück eines Geländers am ehemaligen Mühlgraben an. Ich begrüße solch privates Engagement und würde mich über Nachahmer sehr freuen.

Zur geplanten Baumaßnahme in der Gebersdorfer Straße in Gräfenthal gibt es leider weniger erfreuliches zu berichten. Es war mir ein sehr großes Anliegen, die Gebersdorfer Straße im Bereich der Steinbachsmühle im Zuge der für das Jahr 2025 geplanten Straßenbaumaßnahme mit einem Gehweg auszustatten. In den vergangenen Wochen gab es viele Beratungen und intensive Gespräche mit dem Fördermittelgeber, dem Planungsbüro, den am Bau beteiligten Institutionen und unserer Verwaltung. Es liegen nun Zahlen und Informationen vor, die es uns ermöglichen, eine Aussage zur Beteiligung an der Baumaßnahme zu treffen.

Erstattungen oder Fördermittel wird es im benötigten Umfang nicht geben. Wir müssen sogar davon ausgehen, dass die Mehrkosten für den Gehweg in Höhe von mindestens 300 T€ im Rahmen von Erschließungsbeiträgen auf die Anwohner umgelegt würden. Somit bleibt uns nichts anderes übrig, als von der Errichtung des Gehweges Abstand zu nehmen. Ich finde das zutiefst bedauerlich. Ich versichere Ihnen, dass durch unsere Verwaltung, den Beigeordneten der Stadt Gräfenthal und durch mich alles unternommen wurde, um eine bessere Lösung im Sinne der Anwohner herbeizuführen. Nun bleibt es bei der ursprünglichen Variante, wonach ein kleiner erhöhter Steg auf der Mauerkrone als „Notgehweg“ dienen muss.

Zur Baumaßnahme Meernacher Straße kann ich mitteilen, dass die Einbringung des Asphalts im ersten Bauabschnitt für die zweite Septemberwoche vorgesehen ist. Die Arbeiten verlaufen ansonsten weiter nach Plan. Ziel ist nach wie vor, auch den zweiten Bauabschnitt noch in diesem Jahr zu asphaltieren, um die Befahrbarkeit während der Wintermonate zu gewährleisten.

Auf meine Einladung hin besuchte mich Landrat Marko Wolfram Ende August zu einem ersten gemeinsamen Arbeitsgespräch. Dabei standen mehrere Fragestellungen auf der Agenda. Unter anderem ging es um den aktuellen Sachstand zu Bauvorhaben und Beschaffungsmaßnahmen an den beiden Gräfenthaler Schulen. Auch habe ich die unzufriedenstellende finanzielle Ausstattung unserer Stadt und die damit verbundenen Probleme thematisiert. Des Weiteren wurde die Problematik leerstehender und teilweise bereits einstürzender Gebäude im Stadtgebiet besprochen.

Eine Herzensangelegenheit ist mir trotz knapper finanzieller Mittel die Sanierung des Freibades. Hier wurden gemeinsam Fördermöglichkeiten erörtert. Zunächst soll eine Analyse des baulichen Zustands des Schwimmbeckens erfolgen, um im folgenden Jahr die Antragstellung für Fördermittel auf Kreis- und Landesebene voranzutreiben.

Marcel Kuhnen

Bürgermeister