Am 18. Juni 2024 fand in Pößneck wieder der traditionelle Brezeltag statt. Ein Festtag für Kinder, der seine Wurzeln bereits im Mittelalter hat und den es in dieser Form nur in Pößneck gibt. Finanziell machten dies Stiftungen möglich. Charlotte von Wolfersdorf hatte 1751 bestimmt, dass die Bäcker von dem jährlichen Zinsertrag im Juni Brezeln backen sollen und dass dann jedem Schulkind eine Brezel übergeben wird. Auch dieses Jahr hätte Frau von Wolfersdorf wieder ihre Freude gehabt, wird doch diese besondere Tradition mit viel Engagement und Liebe fortgeführt. Der Lohn sind strahlende Kinderaugen.
Die Mädchen und Jungen im Grundschulalter erfahren vorab von ihren Lehrern etwas zu diesem Festtag und lernen den Text des Liedes „Heute ist der Brezeltag“. Ab da sind alle etwas aufgeregt. Emsig geht es in der Nacht vor dem Brezeltag in der Bäckerei Scherf zu. Über 700 Brezeln müssen gelingen und pünktlich ins Rathaus kommen.
Zum Brezeltag trafen sich alle Kinder um 9 Uhr auf dem Markt und begrüßten lautstark Bürgermeister Michael Modde. Und schon kam Charlotte von Wolfersdorf, gespielt von Ursula Melle. Oben auf der Rathaustreppe traf sie die Kotschaukinder Pößchen und Neckchen. Nach dieser kurzen Spieleinlage wurden die ersehnten Brezeln verteilt.
Frisch gestärkt ging es im Anschluss mit einem Umzug durch die Stadt bis zum Freizeitzentrum. Bei schönstem Sonnenschein gab es ein tolles Mitmachprogramm für alle. Erstmals unterstützte die Euro-Akademie Thüringen das Team der Einrichtung. Es waren insgesamt 16 Stationen für Sport, Spiel und Mitdenken aufgebaut. Da war garantiert für jedes Kind etwas dabei.
Text & Foto: Hartmut Bergner