Anna Last, Dr. Weißer, Linde, 27 x 80 x 27 cm, Vorbild für das Weißer-Denkmal im Schützenhaus-Garten, 2019
Die Gesundheit ist unser aller wichtigstes Gut. Warum? Weil wir Menschen altern und wenn wir altern, werden wir anfälliger für Krankheiten. Unsere gesundheitlichen Beschwerden werden zahlreicher und gehen daher nicht selten mit steigenden Kosten sowie einer verringerten Lebensqualität einher. Nicht jeder kann diese Lasten allein tragen. Sich um das Wohlbefinden und Gemeinwohl seiner Mitmenschen zu bemühen, erweist sich daher als ein besonderer Verdienst.
Ein eindrucksvolles Beispiel für soziales Engagement in der Pößnecker Stadtgeschichte ist auch der Sanitätsrat Dr. Eduard Weißer, der am 27. Januar 1835 im Pößnecker Ortsteil Schlettwein geboren wurde. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Hildburghausen, studierte er anschließend in Jena, Würzburg und Berlin Medizin und ließ sich nach seiner Promotion schließlich in Pößneck als Arzt nieder. Seine Praxis befand sich in dem Haus Obere Grabenstraße 21. Während seines Berufslebens lagen Eduard Weißer die Gesundheit und das Wohlbefinden der ärmeren Bevölkerungskreise und der Kinder besonders am Herzen. Neben seinem Amt als Impfarzt engagierte er sich aber auch im Schulvorstand und in mehreren wohltätigen Vereinen. Anlässlich seines 50-jährigen Doktorjubiläums im Jahre 1908 ernannte ihn die Stadt Pößneck schließlich zum Ehrenbürger. Nach seinem Ableben im Jahr 1910 vermachte er sein gesamtes Vermögen der Stadt Pößneck und verfügte, davon eine Waisenanstalt zu errichten.
Zu Ehren seiner vielfältigen Verdienste um das Gemeinwohl ist aber nicht nur eine Straße nach Dr. Eduard Weißer benannt. Seit 2020, dem Jahr seines 185. Geburts- und 110. Todestages, verleiht die Stadt Pößneck einmal jährlich den Dr.-Eduard-Weißer-Preis an Bürger für besonderes soziales und gesellschaftliches Engagement.
Im Jubiläumsjahr 2024 erhielt ihn der Öpitzer Ortschronist Bernd Wagner. Gestiftet wird die Auszeichnung vom ortsansässigen Arzneimittelhersteller Pharmachem.
Anlässlich der ersten Preisverleihung wurde im Garten des Pößnecker Schützenhauses auch eine Statue zu Ehren Eduard Weißers enthüllt. Vorausgegangen war diesem ein Holzbilderhauer-Wettbewerb der Schnitzschule Empfertshausen. Neben einer in der Stadtinformation erhältlichen Publikation, die den damaligen Wettbewerb und die 15 dabei entstanden Skulpturen und ihre Künstler vorstellt, präsentiert die Dauerausstellung des Museum642 - Pößnecker Stadtgeschichte auch eine Modellfigur für das Weißer-Denkmal, geschaffen von der Künstlerin Anna Last.