„Neuer Huth“ für die Sammlung des Museum642

Die Sammlung des Museum642 - Pößnecker Stadtgeschichte ist im August 2023 um eine sehr fein ausgearbeitete Pastellzeichnung des Malers Franz Huth bereichert worden. Der 1876 als zweiter Sohn des Porzellanmalers Louis Huth (1843-1923) in Pößneck geborene Franz Huth erlernte in der väterlichen Werkstatt zunächst die Technik der Porzellan- und Glasmalerei, bevor er von 1911 bis 1918 in verschiedenen Städten Deutschlands als freischaffender Künstler tätig war. 1922 siedelte er nach Weimar über, wo er die folgenden 40 Jahre wirkte und 1970 im Alter von 93 Jahren in Pößneck verstarb.

Franz Huth gilt heute nicht nur in Thüringen als einer der bedeutendsten Pastellmaler des 20. Jahrhunderts. Ansichten der Stadt Pößneck, der Geburtsstadt von Franz Huth, wo er überdies als Ehrenbürger geehrt wird, nehmen im Oeuvre eine besondere Stellung ein. Dies lässt sich auch an dem von einem privaten Sammler aus Weimar erworbenen und aus Spenden zugunsten des Stadtmuseums finanzierten, circa 34 x 23,5 cm gerahmten Pastell erkennen. Die Szenerie zeigt das Herz der Stadt: Den über Pößneck hinaus bekannten schrägen Marktplatz samt Bartholomäuskirche und den Marktbrunnen mit dem Marktbornmännchen. Dabei bildet die Pößnecker Stadtkirche den Fonds, wobei sie ferner von der Einbindung in den städtischen Raum und von der rahmenden Natur geprägt ist. Künstlerische Details wie das sich spiegelnde Himmelblau in den Fenstern der Häuser am Marktplatz, ein grünlicher Schimmer an der Fassade der Stadtkirche sowie auf dem Bordsteinpflaster rechts vor dem Brunnen sowie die meisterlich kolorierten zwei Schüler auf dem Marktbrunnen vermitteln eine unbeschwerte Atmosphäre der Stadt Pößneck zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Vermutlich wird der „neue Huth“ seinen Platz in der nach ihm benannten Galerie der Dauerausstellung des Museum642 finden, in der derzeit 23 Bilder hängen, darunter auch zwei Ansichten, die den Marktplatz zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten und überdies in ganz unterschiedlichen Grundstimmungen zeigen. Damit schließt die Neuerwerbung gleich mehrere Lücken der Pößnecker Sammlung, in der viele Landschaften und Interieurs des Künstlers aufbewahrt werden.

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