Ein musikalischer PÖßNECKER Sonntagsstreifzug durch das „Dorf in der Stadt“.
Sonntag, 24. September 2023, 13:30 Uhr
Treff: Dorfplatz Jüdewein
Für die meisten Pößnecker vielleicht bekannt als eines der Stadtteile Pößnecks. Örtlich markant geprägt durch die Jüdeweiner Kirche. Mehr aber wohl nur besucht, um sich bei einem der beiden angesiedelten Discountern mit Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken. Die allermeisten passieren Jüdewein wahrscheinlich täglich fast unbemerkt. Denn die Grenzen der einst mit einer kleinen sorbischen Siedlung abgesteckten Flur reichen sehr weit um den heutig bekannten kleinen Dorfplatz herum. So führen mehrere Hauptverkehrswege vom Stadtzentrum Pößnecks in Richtung Osten durch den Ortsteil. Die Lage hier im heutigen recht zentralen Thüringer Raum war in historischer Zeit allerdings längst nicht immer so politisch entspannt, wie man es vermuten mag. In Epochen von Fürstentümern und Königreichen definierte der Ort einige Jahrhunderte lang einen Grenzverlauf zwischen eben solchen mit. Durch Machtkämpfe, Heirat und Erbe wechselten zwar die Herrscher der Gebiete, der Status als Grenzort blieb aber lange Zeit bestehen. Ein noch heute bekanntes Zeitzeugnis ist unter anderem der Meininger Hof. Die geografisch wie politisch bedeutende Lage half der überwiegend landwirtschaftlich engagierten örtlichen Bevölkerung aber auch zu stetig wachsendem Wohlstand. Der Ort entwickelte sich gut und blieb von kriegerischen Auseinandersetzungen bis ins 20. Jahrhundert weitestgehend verschont. So konnte das Wachstum auch während der Industrialisierungszeit noch einmal deutlich an Fahrt aufnehmen. Es entstanden viele bedeutende Fabriken, deren Produkte auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt waren. Die Anbindung an die Eisenbahnstrecke, die ebenso direkt in Jüdewein endete, trug ihren Teil zum Erfolg bei. Durch die einleitend erwähnte weite Flur war hier genügend Raum für Entwicklung vorhanden, so dass der ursprüngliche Ortskern weitestgehend erhalten blieb. Diese Vielfalt an historischen Wirkungsstädten auf überschaubarem Raum wirkt fast wie ein Leporello der Entwicklungsgeschichte Jüdeweins. Es ist es daher nicht verwunderlich, dass der Kern des Ortes, dessen Namen und die historischen Stätten noch heute in der Stadt Pößneck präsent sind.
Wie weitläufig die Flur Jüdewein nun genau verlief, welche Grenzen es berührte und mit welchen Herrschaftsgebieten es sich arrangieren musste, erfahren Sie während unserem musikalisch begleiteten Sonntagsstreifzug am 24.09.2023.
Gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern der Musikschule Pößneck und dem musikalischen Organisator Herrn Lothar Färber beginnen wir die historische Reise im heutigen Hof der Familie Krummrey, weiter an der Bismarkeiche vorbei zu den Mühlwiesen, um im Angerpark einen gemeinsamen Abschluss zu finden.
Eine abwechslungsreiche Instrumentierung von Klavier, Orgel, Akkordeon und Flöte wird hierbei den Weg musikalisch umrahmen.
Karten erhalten Sie - natürlich auch sonntags - in der
Tourist-Information Pößneck.
(Erwachsene 3,50 €; Kinder frei, ab 11 Jahre 1 €)