Foto: Museum642
Feste und Feiern gehören zu den gemeinsamen Verhaltensweisen der menschlichen Gesellschaft. Auch in Pößneck wurde schon immer gefeiert, wenn auch nicht immer so wie heute. Ein Grund, warum traditionelle Feste in der modernen Welt immer noch relevant sind, ist ihre kulturelle Bedeutung. Feste spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der Vergangenheit, tragen zur Stärkung unserer Identität bei und verbinden die Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise. Denn nicht nur zu solchen Gelegenheiten, aber doch im Speziellen gönnt man sich schon mal etwas Besonderes. Woher bekam man das eigentlich im vergangenen 20. Jahrhundert? Unter anderem aus einem Kolonial- und Materialwarenladen. Daran erinnert auch eine Inszenierung im Museum642 - Pößnecker Stadtgeschichte.
In den 1930er Jahren hatte das Ehepaar Nauber ein solches Geschäft am Klosterplatz 4. Bei den Umbauten zu einem zeitgemäßen Laden wurden nicht nur das Fenster vergrößert und der Fußboden mit Terrazzo ausgestattet, sondern auch das heute noch vorhandene Fischbecken eingebaut, in dem lebende Fische angeboten wurden. Neben Grundnahrungsmitteln und anderem Haushaltsbedarf wie Seife oder Waschmittel, spezialisierte sich Familie Nauber auch auf erlesene Delikatessen und Waren aus Überesse, die nicht in jedem Laden zu bekommen waren. Hierzu zählten beispielsweise Kaffee, Kakao, Schokolade, Gewürze, Tee, Tabak und Reis. Bis 1952 konnte Erna Nauber den privaten Einzelhandel betreiben. Dann übernahm Händler Schmiedehausen das Sortiment, welches er um Produkte, die nur an Angehörige der SDAG Wismut ausgegeben wurden, erweiterte. Kurze Zeit später wurde das Geschäft geschlossen.