der Jahreswechsel hat einige unschöne Ereignisse mit sich gebracht.
Sei es der verheerende Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, die Auflösungen der Regierungen in Deutschland und Österreich oder der Wechsel der Exekutive in Frankreich stellen den europäischen Gedanken in Frage, aber auch nationale Probleme auf neue Stufen. Neben dem Großen und Ganzen haben auch einige Bürgerinnen und Bürger persönliche Einschnitte erlebt. Am Ende ist es die Frage, was ist wichtig im Leben und worin besteht der Sinn? Diese große philosophische Frage spiegelt sich oft im Jahreswechsel in Glückwünschen, Kartensprüchen oder Werbeslogans wider. Aber ein kleines Wort, dass vielfach Verwendung findet, ist wohl ein Teil der der Antwort. Der Wunsch zur Gesundheit ist fast immer das zentrale Thema, dabei haben wir diesen Zustand nur selten selbst in der Hand. Aber ohne Gesundheit nützt eben alles andere auch nichts. Ich definiere das für mich als eine Art Optimismus. Der Journalist Peter Hohl prägte mal den Spruch: „Lieber ein Optimist, der sich mal irrt, als ein Pessimist, der dauernd recht hat.“ Denn stellen Sie sich mal vor, wir würden nie nach einem Lichtblick Ausschau halten oder uns aller Glückwünsche verwehren? Es wäre wohl nicht lebenswert. So steht für 2025 der Optimismus für mich im Vordergrund. Eine ebenso hoffnungsvolle Aussicht hat am Silvesterabend die wieder gefundene „Lichterfahrt Remptendorf“ versprüht. Mit über 70 illuminierten Fahrtzeugen hat das Gemeindegebiet einen Glanz bekommen, der jeden Weihnachtsbaum neidisch werden lässt. Hier hat das Team, um Sabine Zobel und Fabian Schenke, ihre Aufgaben wieder super gemeistert - Vielen Dank für diese Bereicherung!
Die Gemeinde und ihre Institutionen müssen sich ebenso neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen. Eine objektive Zielplanung haben wir mit dem Gemeinderat bereits beschlossen, in Form des Haushaltsplanes für das neue Jahr. Die Umsetzung ist nur möglich, wenn diese mit Teamarbeit und Gemeinschaftssinn durch alle Ebenen angepackt wird. Viel anders verhält es sich auch innerhalb unserer Vereine nicht. Diese werden im neuen Jahr ihren Mitgliedern einen Plan aufzeigen, der Kräfte vereinen und Perspektiven entwickeln soll. Die beiden besten Beispiele sind die 700 Jahrfeiern in Thimmendorf und in Remptendorf. Diese werden die Einwohner und Vereinsmitglieder fordern aber bestimmt auch die Gesellschaften im Ort fördern. Es sind die oft genannten Lichtblicke bereits zu Beginn des Jahres, welche in vielen Kalendern schon vermerkt sind.
Nicht so erfreulich sind die Untaten, welche in letzter Zeit vermehrt auftreten. So stehen illegale Müllentsorgungen regelmäßig zur Debatte, welche der Gemeinde nicht nur unnötig Geld für die Entsorgung kosten, sondern auch den Anblick und den Eindruck von unseren Orten verschlechtern. Einen noch schlechteren Eindruck hinterlassen die wiederholten Hakenkreuze, welche sich im öffentlich Raum und an privaten Eigentum wiedergefunden haben. Ich kann mir wenig darunter vorstellen, welche Aussagen damit zu Tage gebracht werden sollen, aber vor dem Gesetz ist es eine Straftat, welcher auch nachgegangen wird. Hier sind sachdienliche Hinweise gern erwünscht. Zur polizeilichen Mithilfe tragen auch die angeschafften Geschwindigkeitsanzeigetafeln bei, welche durch Christian Rippel, Franz Rochler und dem Feuerwehrverein Ruppersdorf angeschafft wurden. Vielen Dank den Engagierten dafür! Mittels dieser moderneren Versionen der Tafeln können Messdaten ausgewertet und dem Verkehrsdienst der Polizei zugespielt werden. Subjektiv werden Geschwindigkeitsüberschreitungen täglich mehrfach wahrgenommen, aber an Hand der Daten können diese auch belegt werden. Daraufhin wurden, besonders durch aktive Unterstützung unseres Kontaktbereichsbeamten Herrn Löppen, verkehrsrechtliche Messungen durchgeführt. In Liebengrün sind von 307 durchfahrenden Fahrzeugen 10 mit überhöhter Geschwindigkeit ertappt worden, wobei ein Fahrzeug mit 69 km/h „Spitzenreiter“ war. Ein ähnliches Bild hat sich in Ruppersdorf gezeigt. Von 184 durchfahrenden Verkehrsteilnehmern wurden 17 geahndet und die höchste gemessene Geschwindigkeit betrugt 67 km/h.
Schnell ging wahrscheinlich auch ein Einbruch in Thimmendorf am späten Nachmittag des 13.12. Ich bin mir zwar bewusst, dass solche Taten vorkommen, jedoch erschüttert es mich dann doch zu tiefst, wenn es mitten in unseren Dörfern zur Realität wird. Ich hoffe sehr darauf, dass solche Vorkommnisse Einzelfälle bleiben aber bitte auch alle Einwohner darum, stets ein wachsames Auge zu haben. Denn hier kann Gemeinschaft und Fürsorge ihren Teil beitragen. Aufkleber „Achtung - wachsamer Nachbar!“ erhalten Sie von unserem KoBB oder in der Gemeindeverwaltung.
Bei uns im Haus erhalten Sie auch den Saale-Sormitz-Kurier, falls es durch die Post einmal nicht zugestellt werden konnte. Viele Gemeinde haben ihr Amtsblatt bereits in Papierform reduziert. Von reinen digitalen Medien, bis hin zu reduzierten Auflagen, welche mancherorts zum Mitnehmen bereit liegen. Trotz der steigenden Kosten, halten wir aktuell weiter an den Printversionen und der Verteilung in die Haushalte fest, was aber keineswegs ein Dauerversprechen für die Zukunft ist. Neben den finanziellen Aufwendungen, sind es mittlerweile auch die Auflagen im Inhalt, welche das Medium unattraktiver werden lassen. So ist es der öffentlichen Hand untersagt, sich z.B. bei Gewerbetreibenden ausgiebig für erhaltene Spende, z.B. für die kommunalen Kitas oder die Rentnerweihnachtsfeiern, zu bedanken. Dies wird durch die Aufsichtsbehörde gern als Werbung angesehen und ist damit der Kommune untersagt. Mittelfristig sehen wir aber keine anderen Lösungen, um das Format adäquat ersetzen zu können.
Eine andere Art an Mitteilungen haben sie bereits vor Weihnachten erhalten. Die neue Grundsteuer ist aktiv und die Gemeinde Remptendorf eine der ersten Kommunen, welche mittels Satzung bereits berechtigt war, diese aufzurufen. Wie es zu erwarten war, sind dazu viele Fragen aufgetreten, zu denen wir auch nicht immer eine Antwort haben. Eine oft aufgetretene Frage war die Höhe der Grundsteuer, besonders bei den Wohnbebauungen, da Beträge für Gewerbe-, land- und forstwirtschaftliche Flächen gleichgeblieben sind, oder sich sogar verringert haben. Als Aussage stand und steht noch im Raum, dass die Grundsteuerreform zu keinen Mehreinnahmen bzw. Belastungen dienen soll. Dies ist im Durchschnitt auch so der Fall. Der Gemeinderat hat auf Basis der Durchschnittswerte die Hebesätze so beschlossen, dass die Einnahmen der Gemeinde gleichbleiben. Jedoch bedeutet das nicht, dass Erhöhungen oder Senkungen ausgeschlossen sind. Mit der Vereinheitlichung im Bundesgebiet sind die Bemessungsgrundlagen neu definiert worden. Die berechneten Werte der Gemeinde sind auf Grundlage des neuen Bemessungsbescheides des Finanzamtes erstellt worden. Ebenso neu ist, dass die Grundsteuer der verpachteten Flächen vom Eigentümer und nicht mehr vom Bewirtschafter zu zahlen sind. Grundstücke welche im Jahr 2023/24 den Eigentümer gewechselt haben, wurden vom Finanzamt noch immer über den Alteigentümer angezeigt, da die Behörde noch auf Datenbasis Anfang 2023 arbeitet. Wie Sie sehen, benötigt auch dieser Prozess Zeit, um ins Laufen zu kommen. Ich bin aber hoffnungsvoll, dass sich diese Veränderung mit der Zeit auch in den Alltag einrichtet.
Viel unspektakulärer ist es dagegen bei der Post. Das Standard-Briefporto hat nun für 2 Jahre 0,95 € für sich erobert und die Briefe selbst dürfen nun sogar 3 anstatt 2 Werktage unterwegs sein.
Das Deutschlandticket hat für unsere Region weniger Bedeutung daher werden die 9,00 € Erhöhung, auf 58,00 €, kaum im Gemeindegebiet ein Thema sein. Die Krankenkassenbeiträge steigen ebenso an, wie es in allen Bereichen bereits abgezeichnet hat. Diese Entwicklung ist aber auch inhaltlich erschreckend. Wo vor 20 Jahren die durchschnittlichen Krankheitstage bei ca. 12 Tagen pro Jahr und Arbeitnehmer lagen, bewegten wir uns in 2024 bei über 19 Tagen. Diese Zahlen geben einen schwer zu denken, aber spiegeln u.a. für Eltern auch wieder, wie es neben weiteren Problemen, zu vielen Ausfallzeiten in Schulen und Kindergärten kommt.
Damit steht wieder eins im Vordergrund, was ein Optimist als Grundlage für jegliche Hoffnung benötigt. Es ist die Gesundheit, die uns unvermittelt einen schlechten aber auch einen guten Tag bescheren kann. Daher wünsche Ihnen allen, von ganzen Herzen viel Gesundheit, Zuversicht und auch die Energie für ein gutes neues Jahr.
Hochachtungsvoll
ihr Bürgermeister
Tino König