wenn Kinder Kastanien sammeln, Gärtner zufrieden ihr Obst einholen und Vogelscharen den Himmel beleben, auf ihren Weg in den Süden, weiß man, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Dass ist auch die Zeit der Kirmessen in unserer Region. Die meisten Orten können dieses Brauchtum noch pflegen und damit viele Menschen begeistern. Solche Traditionen sind Teil unseres kulturellen Fundamentes, auf das sich gesellschaftliche Entwicklungen aufbauen lassen. Eine Gemeinschaft ist nur dann stabil, wenn sie Gemeinsamkeiten hat, die sie miteinander verbindet. Aus diesem Grund kann ich nur tausend Dank sagen, zu all denjenigen die sich darum bemühen, dass Zusammenhalt und Miteinander gefördert werden. Ich wünsche einem Jeden, dass er die Möglichkeit hat, eine wohltuende Gemeinschaft selbst erleben zu können.
Mit dem Projekt Agathe möchte das Land Thüringen besonders den älteren Menschen, die sich vielleicht einsam, etwas hilflos oder manchmal auch nur nicht mutig genug fühlen, den Weg zu einem neuen Miteinander erleichtern. Frau Weinreich, welche das Projekt u.a. in unserer Gemeinde begleitet, kann Fragen rund ums Alter beantworten, Hilfestellung bei bürokratischen Vorgängen geben oder für Sie einfach ein offenes Ohr haben. Im Verwaltungsgebäude hat Sie bald eine regelmäßige Sprechzeit und einen Platz an dem sie Senioren empfangen kann. Einfach mal Zuhören und Reden sind Dinge, die im Alltag oft zu kurz kommen. In der Regel liegt es an der mangelnden Zeit und dem Plan, den man sich selbst gemacht hat. Auch Hausbesuche sind möglich, melden Sie sich einfach bei Frau Weinreich unter Tel.-Nr.: 0176-10554416.
Die Herbstferien haben gezeigt, dass die Menschen raus aus ihrem Alltag wollen und so viele Reisen angetreten wurden, wie scheinbar schon lang nicht mehr zu dieser Zeit. Aber anstatt zu entschleunigen, beginnt ein Marathon an Unternehmungen, so dass manch einer sich danach die „Ruhe“ am Arbeitsplatz wünscht, um Erholung erhalten zu können. Ruhe ist nicht immer gleichzusetzen mit Untätigkeit. Einfach mal etwas ohne großes Brimborium zu machen und zufrieden mit sich selbst zu sein, kann die Bedeutung von Ruhe ausweiten. Anders ergeht es oft den Angestellten in der Verwaltung, diese müssen Ihren Aufgaben gerecht werden und sich mit einer stetig wachsenden Zahl an Hindernissen auseinandersetzen, nur nach außen wirkt es oft anders, nämlich ruhig. Hier könnte man sicherlich mit mehr Selbstdarstellung agieren, nur wem sollte das wirklich helfen? Ich habe die ersten 100 Tage im Amt hinter mir und darf behaupten, dass es ein Geschenk für einen Bürgermeister ist, wenn „lautlos“ alle zu erledigenden Tätigkeiten in der Verwaltung funktionieren und man sich auf ein gutes Team auch verlassen kann. Von Ruhe kann bei den Aufgaben des Bauhofes, sowie in den Kindergärten kaum die Rede sein und dennoch waren diese Mitarbeiter ebenso sehr an meiner unkomplizierten Eingewöhnungsphase beteiligt, wie jene der Verwaltung. An alle gilt mein größter Dank für diese erste Phase.
In Ruhe fällt auch das farbenfrohe Laub von den Bäumen aber dies wird den Bauhof, sowie viele Grundstückseigentümer bis zum Einsetzen des Winters noch viel Unruhe bereiten. Sie dürfen aber an passender Stelle auch gern etwas von dem „Herbstgold“ liegen lassen. Wenn in warmem Schein der Oktobersonne Kinder darin spielen können oder der Igel sein Winterquartier findet, dann hat es einen kleinen aber schönen Mehrwert für unsere Welt.
In Bayern, sowie Hessen haben die Landtagswahlen stattgefunden und die bisherigen Koalitionen scheinen auf ein Neues so zusammenarbeiten zu können. Über die Stimmverteilung und den damit abzuleitenden Trend lässt sich reichlich diskutieren, sollte aber nichts ändern an der Aufteilung von Regierung und Opposition. Eins kann man dabei schlichtweg nicht leugnen, die Arbeit der Bundesregierung hat ihren Schatten über diese Wahlen geworfen. Die „Ampel-Parteien“ haben massive Verluste in den Ländern zu verbuchen, was hoffentlich Grund zum Denken aber auch zum Gegensteuern geben sollte. Große Themen wie Migration, Wohnungsbau, Bildung oder Infrastruktur konnten gefühlt nicht ausreichend bearbeitet werden und der Dauerbrenner „Energiepolitik“ hat so viele Facetten in der öffentlichen Wahrnehmung bekommen, dass kaum noch einer weiß, was nun Stand der Dinge ist. Klarheit sollte nun das Gebot der Stunde sein, so dass sich die Themen der Bundesregierung auch differenziert darstellen und umsetzen lassen. Ein wichtiger Punkt, neben den Forderungen zur Bewältigung des Wandels der Welt, sind die Unterstützungen welche für die Zielerreichung benötigt werden. Im Übrigen geht es uns als Gemeinde da nicht anders. Welche Konsequenzen wir im Bezug der Gesetzte ziehen sollen ist völlig unklar. Die Digitalisierung scheint einer bürokratischen Geisterfahrt gleichzukommen und die Anforderungen an Energieeinsparungen würden uns absolut überlasten, wenn man es genau betrachtet. Selbst das Thema kommunale Wärme- oder Energieplanung erschöpft unsere Ressourcen, wenn dies konsequent verfolgen müssten. Dennoch sind das nur die kleineren Probleme, betrachtet man die Welt, besonders am europäischen Rand. Viel Anteilnahme erfahren die Leidtragenden in der Ukraine und auch in Israel, sowie Palästina. Es wünscht sich wohl niemand in so einer Region aktuell zu leben und wir hoffen stets, dass es uns nicht auch so wiederfährt. Ich frage mich da regelmäßig, warum im 21. Jahrhundert noch mittels Waffengewalt Kriege geführt werden müssen, vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Die Betrachtung der führenden politischen Kräfte stößt hierzulande auf sehr differenzierte Meinungen. Mir selbst fällt es aber auch schwer, jede Nachricht noch bewerten zu können und ein Schwarz- Weiß- Denken kann auch keine Antwort bieten. Meine vielleicht etwas naiven Hoffnungen, auf baldigen Frieden und ein Ende der Waffengewalt schrumpfen, denn der Zweifel am Verstand in Teilen der Menschheit, die einem Narrativ folgen, wachsen zunehmend. Eine meiner Überzeugungen stimmt jedoch noch optimistisch, nämlich dass sich die Welt in Zyklen bewegt und wir uns beim Thema politische Fehlentscheidungen hoffentlich im unteren Bereich der Sinuskurve befinden. Ob es auch so ist werden die kommenden Jahre zeigen. Kriegstreibereien aus dem letzten Jahrhundert bzw. Jahrtausend hinterlassen noch heute Ihre Spuren und ermahnen die Gegenwart manche Fehler nicht zu wiederholen. Der Volksbund der deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. erhält weltweit die Stätten deutscher Kriegstoter und regt eine wichtige Erinnerungskultur an. Diese Aufgaben werden demnächst mit Sammelaktionen, sowie Spendenaufrufen wieder präsent sein und sollten besonders in dieser Zeit eine breite Unterstützung erfahren. Das Erinnern an die Verluste im Krieg sollte uns lehren den Frieden als Gewinn täglich zu schätzen.
Eine zum Teilen bessere Entwicklung, wie zu Jahresbeginn gedacht, hat die Entwicklung des laufenden Haushaltes genommen. Mit einem kleinen Puffer im aktuellen Jahr und den damit verbundenen neuen Planzahlen für einen Gemeindehaushalt 2024, kann der Gemeinderat den Entwurf zur nächsten Sitzung am 2. November beraten und hoffentlich auch beschließen. Somit sollte uns für das neue Jahr ein ausgeglichener Verwaltungshaushalt, sowie ein kleiner aber dennoch vorhandener Investitionsrahmen zur Verfügung stehen. Vieles ist durch Pflichtaufgaben bereits fest verplant und die gesunkene Werthaltigkeit des Geldes bereitet den öffentlichen Einrichtungen die gleichen Probleme, wie jedem anderen auch. Über diesen wichtigsten Punkt im Verwaltungsjahr entscheidet der Gemeinderat, dem Sie 2019 das Vertrauen gegeben haben, wenn gleich es der letzte Haushalt sein wird, den dieses Gremium in ihrer gewählten Zeit zu beschließen hat, denn nächstes Jahr stehen, unter anderen, die Gemeinderatswahlen an.
Ich wünsche Ihnen einen goldenen Oktober und einen ruhigen Start in die Winterzeit, denn Sie dürfen am Sonntag, d. 29. Oktober eine Stunde mehr für sich selbst genießen, denn da wird die Uhr mal wieder umgestellt.
Ihr Bürgermeister Tino König