im Jahr 2004 hat mein Vorgänger Thomas Franke begonnen die erste Seite nach dem Titelblatt für seine Erkenntnisse, im Bezug auf die Belange zur Einheitsgemeinde, zu nutzen. Damals wohl ausgelöst durch das Ende der ersten Legislaturperiode des Gemeinderates der neugegründeten Gebietskörperschaft, stellt es heute immer noch eine Möglichkeit dar, um abseits von verwaltungskonformen Informationen den Gedanken des Bürgermeisters eine Plattform zu verleihen.
Eine andere Bühne bieten die Einwohnerversammlungen in den Ortsteilen. Mit Erscheinen des Amtsblattes stehen dann noch Eliasbrunn und Liebengrün an, welche noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Meine bisherigen Erkenntnisse sind sehr breitgefächert und dennoch haben die vielen Orte eine große gemeinsame Schnittmenge. Im Vordergrund stehen noch nicht mal die Finanzen an sich, sondern viel mehr die immer größer werdenden Hürden, welche zu überwinden sind, wenn man sämtliche Belange der Bürokratie ins Auge fasst. Hier zeigt sich, zumindest im Bereich von kleinen bis mittleren Aufgaben, dass das Ehrenamt unerlässlich ist für die Gestaltung und Instandhaltung der Orte. Denn dort, wo etwas aus Überzeugung und unentgeltlich getan wird, gibt es mehr Spielraum für Entscheidungen. Eins haben wir in den letzten Jahren wahrscheinlich ganz gut gemacht und zwar die Entscheidung zu treffen, dass in allen Ortsteilen finanzielle Mittel bereitstehen, welche genau dort helfen, wo Freiwilligkeit beginnt. Mit persönlich ist keine andere Gemeinde umliegend bekannt, welche gemäß Thüringer Kommunalordnung § 45, ihren Orten solche Möglichkeiten eröffnet. So hat der Gemeinderat ein jährliches Budget von über knapp 30.000,00 € für unsere 14 Ortsteile zur Verfügung gestellt. Dies ist eine Errungenschaft, welche mittlerweile dankbar angenommen wird und etwas Sonnenschein ins Alltagsgrau bringt. In vielen Ort spielen Straßen eine wesentliche Rolle, wenn es um Probleme geht. So wird entweder zu schnell, wie auch mit überladenen LKWs gefahren oder die Straßen sind im desolaten Zustand. Das sind Herausforderungen die uns seit Jahrzehnten belasten aber auch sehr unterschiedlicher Zuständigkeit angehören. So sind viele Straßen im Eigentum des Landes oder des Kreises, auf die wir keinen Einfluss haben. Ebenso sind Eingriffe in den Straßenverkehr mittels Geschwindigkeits- oder Gewichtsbegrenzungen Aufgabe der Straßenverkehrsbehörde. Aber, und nun wird es interessant, denn der Zustand der gemeindeeigenen Straßen ist natürlich unbefriedigend. In vielen Ortsteilen sind neben Löchern und eingefallenen Schächten auch ganze Straßenabschnitte schlichtweg Schrott. Diese Aufgaben sollen eine führende Rolle in den Haushaltsplanungen der nächsten Jahre bekommen, wenn der Gemeinderat das genauso sieht. Wo wir dann Abstriche machen müssen, ist in dem Zusammenhang ebenso zu klären.
Ähnlich stellen sich regelmäßig die Fragen im Bezug auf den Einsatz des Bauhofes. In erster Linie wird wahrgenommen, wenn die Grünpflege ansteht und der Winterdienst zu verrichten ist. Aber unsere Liegenschaften benötigen ebenso Instandhaltungsarbeiten, wie auch die Unterhaltung des Fuhr- und Maschinenparks. Da kann es durchaus jetzt im Herbst passieren, dass der ein oder andere Laubhaufen überwintert. Dies hat natürlich Vorteile besonders für das Wildtier des Jahres 2024, dem „Erinaceus europaeus“ unseren heimischen Igel. Gern dürfen wir dem scheuen Tier Möglichkeiten hinterlassen, um sich in Ästen, Reisig und Laub für den Winter vorzubereiten.
Der Beginn der kalten Jahreszeit wird jährlich durch den Reformationstag, sowie die Zeitumstellung kalendarisch vermittelt. So ist die Wahrnehmung der Umstellung, vom protestantischen Gedenktag hin zu Halloween, eine moderne Erscheinung mit kulturellem Hintergrund. Die Zeitumstellung hingegen eine moderne Erfindung ohne Nutzen, welche sich aber seit über 40 Jahren verfestigt hat. Ich hoffe, dass wir weder die Wichtigkeit der Reformation, noch die „richtige“ Uhreinstellung - die Winterzeit - vergessen werden. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was Sie mit der einen Stunde mehr in der Nacht anfangen? Ich habe mir diesmal etwas vorgenommen. Wahrscheinlich nicht in der Nacht um 3:00 Uhr aber am frühen Morgen auf jeden Fall. Mir wurde dieses Jahr ein Buch geschenkt „24/7 - Ein Zeitmanagement-Buch für alle die keine Zeit zum Buch lesen haben.“ Ich möchte die gegebene Stunde nutzen um etwas besser mit meiner Zeit umzugehen, sodass es am Ende auch mehr als eine Stunde sein kann. Ich habe das schon so oft genannt, die Tage verrennen viel zu schnell, obwohl sich die Uhren nicht schneller drehen. Ein subjektives Paradoxon das man objektiv am Heranwachsen der Kinder nachverfolgen kann.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit, die man umsichtig planen und bewusst nutzen, aber auch am Ende genießen sollte. Lassen Sie sich vom bunten Herbstlaub verzaubern und genießen Sie noch die goldenen Sonnenstrahlen des Herbstes, welche gut für den Körper aber auch für die Seele sind.
Ihr Bürgermeister Tino König