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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 12/2023
Gestaltung Seite 2
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Der Bürgermeister informiert ...

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

Glück ist nicht der Zufall, welcher einen positiven Verlauf nimmt, sondern der Grad, in dem ein Mensch mit der Qualität seines Lebens zufrieden ist. So definiert die Wissenschaft diesen vielfach verwendeten Begriff. Vier Faktoren werden dabei zu Grunde gelegt. Die eigene Gesundheit, gute Beziehungen, erfüllende Aufgaben und die persönliche Freiheit. Nun wünschen wir uns regelmäßig alles Glück dieser Welt, aber eben diese Welt scheint gar nicht immer in so einen glücklichen Zustand zu sein. Bedenken wir die 4 Faktoren zum Glück genauer, so haben wir es zu großen Teilen selbst in der Hand, glücklich zu sein. Gesundheit lässt sich nicht planen, aber man kann ihr Gutes zukommen lassen und sich darum bemühen. Viele Ratgeber, aber besonders der gesunde Menschenverstand verhelfen uns dazu. Bei Beziehungen ist es zwar die Wechselwirkung zwischen den Menschen, welche uns ab und an das Leben erschweren, aber jeder Schritt auf einander zu, oder zumindest in eine gemeinsame Richtung sind sehr gute Startpositionen. Schwieriger wird es schon mit den erfüllenden Aufgaben. Fällt es einem oft schwer zu unterscheiden, was kurzfristig Freude oder langfristig ein gutes Gefühl bereitet, so hilft es ab und an mehr Wert auf die kleinen Dinge im Leben zu legen und die Summe aller Kleinigkeiten zu einem nachhaltigen Gefühl anwachsen zu lassen. Daraus kann auch die persönliche Freiheit entstehen, welche zwar in einer Gesellschaft mit Zwängen, aber auch mit Schutz verbunden ist. Ich sehe diese menschlichen Faktoren für Glück ebenso in der Verbindung zu unserer Gemeinde. Drei der vier aufgeführten Punkte sind die wesentlichen Bestandteile für die Erreichung gemeinsamer Ziele und einem konstruktiven Miteinander von Verwaltung, Bauhof, Kindergärten, sowie mir, als auch für die Bürger. Ein Einfluss ist dennoch für uns mehr externer, als interner Natur, der gemeindliche Haushalt. An dieser Stelle danke ich den Mitarbeitern der Verwaltung für die Ausarbeitung des Haushaltsplanes 2024 und natürlich dem Gemeinderat für den mehrheitlich Beschluss dazu. Wir sind somit handlungsfähig, wenn das neue Jahr beginnt und können frühestmöglich mit der Bearbeitung unserer Vorhaben beginnen und ein wenig an unserem eigenen Glück arbeiten. Dass dies nicht jeder Kommune so geht, haben wir in Vergangenheit aber auch regelmäßig in den Medien vernehmen können. Den ersten kommunalen Haushalt für das neue Jahr innerhalb Thüringens zu beschließen, beschert leider weder Auszeichnungen, noch mehr Mittel und trotzdem ist es ein wenig mehr „persönliche“ Freiheit. Auch in Berlin zeichnet sich ein anderes Bild ab, hier hat der Bundesfinanzminister die „Reißleine“ gezogen und auf Grund rechtlicher Klarstellungen, den Haushalt an vielen Stellen eingefroren, es werden wohl noch einige folgen. Das übermäßige Ausreizen von nicht finanzierbaren Sondervermögen muss auch ein Ende finden. Als unterste Verwaltungsebene ist man in der Verantwortung, seine Pflichtaufgaben zu erfüllen und im besten Fall für freiwillige Aufwendungen einen Spielraum zu schaffen. Im Bund erscheint es eher andersherum. Ich befürworte ein Aussetzen der Schuldenbremse soweit, dass mit zusätzlichen Mitteln unvorhersehbare Belastungen innerhalb Deutschlands abgefangen werden, aber darüber hinaus müssen Regeln gelten, welche in allen Verwaltungsebenen Geltung haben. Alles andere wird auch nicht zum Glück eines gesunden Staates führen.

Mit Glück hat die Fertigstellung des Altengeseeser Vereinshaussaales nicht viel zutun, sondern mit Geduld und noch wesentlich mehr, mit Durchhaltevermögen. Nach etwa 16 Jahren ist das neue Domizil für viele gesellschaftliche Anlässe im Ortsteil umgesetzt worden. Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden, viele Sponsoren und Unterstützer, sowie natürlich eine große Portion an Zusammenhalt haben einen wundervollen Ort geschaffen, an dem sich gut feiern, tagen aber auch Kultur genießen lässt. Für die Gemeinde ist es sogar ein doppelter Gewinn, einmal gesellschaftlich, wie auch finanziell. Denn trotz Unterstützung durch die Kommune ist der Großteil nicht nur in Eigenleistung gestemmt worden, sondern eine Investition in Vereinseigentum. Ich sehe den wesentlichen Vorteil darin, dass mit Eigentum anders umgegangen wird, wie mit Immobilien, welche zur Nutzung bereitgestellt werden. Es besteht selten der eigene Aufwand im Instandhalten oder Aufwerten der Objekte, sondern mehr in der Benutzung, dem Erkennen von Mängeln und dessen Einfordern zur Instandsetzung an die Gemeinde als Eigentümer. Ich bin unheimlich froh, dass wir uns diese Umstände so noch leisten und viele Objekte im Gemeindegebiet zur Nutzung anbieten können. Dass es nicht in allen Gebietskörperschaften wesentlich anders gehandhabt wird, ist bestimmt bekannt. Der Feuerwehrverein Altengesees hat jeden Euro an Einnahmen, privates Material, wie auch Maschineneinsätze für ein gemeinsames Ziel investiert und sich dabei stets erklären müssen, warum weniger Bespaßung im Vordergrund steht. Aber sie hatten ein gemeinsames Ziel, das hat eine gute Verbindung geschaffen und damit Vorbildcharakter.

Vorbildlich stellt sich Ende November auch der Winter vor und hat sich bereits in weißer Pracht, sowie mit frostigen Temperaturen gezeigt. Die ersten Tage mit relativ viel Schnee haben wieder zu einigen Unmut geführt. Das Straßen nicht wie im Sommer befahrbar sind, ist jedoch in unserer Region kein Geheimnis. Zur aktuellen Situation ist aber auch zu sagen, dass kurzfristig aufgetretene Probleme, sowohl technisch, wie auch personell zu Kapazitätsverlusten geführt haben und Teile der Gemeinde schwierig zu räumen waren. Erstaunlich ist jedoch, besonders für mich im ersten Winter als Bürgermeister, dass es scheinbar sehr viele Experten gibt, welche den Winterdienst besser durchführen könnten. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass alle über die Vielzahl an zu lösenden Problemen dabei Kenntnis haben, dennoch würde ich mich über fundierte Verbesserungsvorschläge freuen. Bis dahin tut der Bauhof was seine Möglichkeiten hergeben. Hier gilt ebenso, dass ein Miteinander und das gegenseitige Verständnis zielführender sind, als nicht konstruktive Kritik.

Ob weiße Weihnachten möglich sind, lässt sich nur schwer vorhersagen aber die Weihnachtsmärkte und der Adventsschmuck laden schon jetzt zu weihnachtlicher Stimmung ein. In fast allen Orten wird im großen oder kleinen Maßstab etwas für seine Mitmenschen angeboten. Es sind vorwiegend die ehrenamtlichen Aktiven, welche so eine tolle Zeit mit Hilfe von Düften, Lichtern und Musik, erstrahlen lassen. Sie, meine lieben Leserinnen und Leser, dürfen sich gewiss sein, dass diese Menschen es nicht für den Profit tun, sondern allein um das Zusammenleben in unseren Dörfern zu fördern und sich selbst an diesen schönen Momenten erfreuen. Meinen herzlichen Dank an all diejenigen, welche uns ein zauberhaftes Jahresende bereiten und nicht nur Kinderaugen, wie einst den Stern über Bethlehem, zum Leuchten bringen.

Wie die Menschen diese feierliche Zeit um das Christfest in den umkämpften Gebieten der Welt, eben auch in der Geburtsstadt von Jesus, verbringen müssen, vermag ich mir gar nicht vorzustellen. Es klingt zwar alles weit weg, aber wir sehen oder hören täglich diese Themen in den Medien. So finden Krieg und Zerstörung auch den Weg in unser Land, wie auch in die eigenen vier Wände. Die Flüchtlingskrise und die Konflikte, ob nah oder fern, werden uns auch in das neue Jahr begleiten, ein Ende scheint leider nicht in Sicht. Daher ist der Gedanke nach Frieden und Ordnung nicht nur ein weihnachtlicher Wunsch, sondern eine stetige Hoffnung an die Zukunft.

Man hat stets das Gefühl, dass die Zeit immer schneller verrennt und die Jahre wie im Flug vergehen. Im Juli 2024 wird die Einheitsgemeinde Remptendorf ein viertel Jahrhundert alt und es ist das erste ganze Jahr, dieser Gebietskörperschaft, mit einem neuen Bürgermeister im Amt. Dass die Vereinigung und der damit verbundene Erhalt unserer ländlichen Strukturen richtig war, werden bestimmt viele Bürgerinnen und Bürger so sehen. Ob es wirklich Grund zum Jubeln gibt, entscheiden nicht wir, sondern die „große“ Politik, an deren Tropf wir hängen. Wahrscheinlich erleben wir eine neue politische Führung in Thüringen, definitiv aber im Landratsamt. Ob und wie lang sich die Bundesregierung noch halten kann, steht momentan auch in den Sternen. Eins steht aber fest, es wird definitiv spannend und wir wollen hoffen, dass es nicht nur eine Vielzahl von Zufällen mit positivem Verlauf bedarf, um das neue Jahr zum Guten zu gestalten.

Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern der Gemeinde Remptendorf, für eine sehr angenehme Aufnahme ins Amt, der Geduld, aber auch für ehrliche Worte, welche einem Neuling gern gesagt werden dürfen. Der Dank gilt natürlich auch den Mitarbeitern in den Kindergärten, welche stets bemüht an der Zukunft der Gemeinde ihre Arbeit verrichten und an die Bauhofmitarbeiter, die das Gemeindegebiet pflegen. Einen herzlichen Dank auch an die Geschäftspartner der Gemeinde, den Ortsteilbürgermeistern, Ortsteilsprechern und allen ehrenamtlichen Engagierten, die das gestalten, was wir als Heimat empfinden. Ihnen allen, den Bürgern der Gemeinde Remptendorf und ihren Familien wünsche ich von Herzen eine besinnlich schöne Weihnachtszeit, Zufriedenheit und viele mit Glück erfüllten Momenten.

Hochachtungsvoll ihr Bürgermeister

Tino König