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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 12/2025
Gestaltung Seite 2
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Aktuelles

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Jahr neigt sich dem Ende zu, doch die letzten Höhepunkte stehen uns noch bevor. Weihnachten und Silvester sind besondere Feste, die Menschen zusammenbringen und die Gemeinschaft fördern. Denn gerade Weihnachten ist das Fest der Familie - sowohl der bürgerlichen als auch der gläubigen Familie. Es ist eine Tradition, die auf einer Geschichte basiert, welche die Rolle von Jesus, Maria und Joseph als Fundament unseres christlichen Werteverständnisses etablierte.

In unserer westlich geprägten und sehr diversifizierten Welt verbinden sich zu Weihnachten alle Menschen, als wäre dieses Fest eine erfolgreiche Blaupause für das friedliche Miteinander. Selbst unser Grundgesetz misst der Familie diese Bedeutung bei: „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Rechtsordnung“ (Art. 6 Abs. 1 GG). Gilt das heute noch? Brauchen Staat oder Gesellschaft die Familie als Fundament?

Wir leben in einer Gesellschaft, die stark vom Einzelnen ausgeht - von seiner Würde, seiner Entfaltungsfreiheit und Selbstbestimmung. Anders als früher ist der Einzelne durch den Sozialstaat auch materiell geschützt. Dennoch täuscht der Eindruck, die Familie sei als Institution „eingestaubt“. Für das Grundgesetz ist die Familie keine biologische „Keimzelle“ des Staates, sondern vor allem ein geschützter Freiheitsraum. Hier haben die Gesetze des Marktes und der kalten Effizienzgesellschaft nichts zu suchen. Hier zählen Geborgenheit, unabdingbarer Beistand und Wärme. In diesem Raum lernen Kinder Selbstdisziplin, Verantwortung und wie man über sich hinauswächst, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Wenn dieser Raum der Geborgenheit und Solidarität erschüttert wird, verliert die freie Gesellschaft ihr Fundament.

Diese Gedanken haben mich besonders im Rückblick auf unser Festjahr bewegt. Die 700-Jahr-Feiern in der Gemeinde haben gezeigt, dass wir stolz auf das Geschaffene sind - auf das, was Eltern, Groß- und Urgroßeltern möglich gemacht haben. Besonders die Nachkriegsgeneration hat unter schwierigsten Umständen den Schutz der Familie als Daueraufgabe gemeistert. In vielen Gesprächen und Bildern schwang dabei immer ein Ton der Dankbarkeit mit, welcher der Gegenwart gewidmet ist. Diese Verbindung zu unseren Vorfahren und der Heimat wird gerade zu Weihnachten spürbar, wenn viele Familien in der alten Heimat zusammenkommen. Auch bei den Senioren-Weihnachtsfeiern zeigte sich dieser „Kitt“, der uns zusammenhält.

Auch in unserem Gemeinderat, der Verwaltung, dem Bauhof und den Kindergärten erlebe ich diesen Zusammenhalt. Unsere festen Strukturen bieten Schutz und Bodenhaftung, auch wenn wir uns an eine sich wandelnde Welt anpassen müssen. Dafür danke ich allen Beteiligten, die oft eigene Interessen für das Wohl der Gemeinschaft zurückstellen. Ich freue mich darauf, auch die kommenden 365 Tage im Sinne der Gemeinde Remptendorf mit Ihnen zu gestalten.

Zum Jahresende steht eine wesentliche Änderung in unserer Verwaltung an: Unsere Hauptamtsleiterin Yvonne Mützel verlässt uns, um die herausfordernde Aufgabe als Leiterin der Verwaltungsgemeinschaft Schiefergebirge anzunehmen. Ich durfte ihr Wirken seit 2010 begleiten und kann nur „Danke“ sagen. Sie hat unserer Gemeinde eine Struktur verliehen, die kreisweit anerkannt ist. Auch die Rolle als Wahlleiterin war ihr wie auf den Leib geschneidert. Wir wünschen ihr viel Erfolg und gratulieren den Gemeinden, die nun von ihrer Kompetenz profitieren sollten. Über die daraus folgenden Umstrukturierungen informieren wir Sie im ersten Amtsblatt 2026.

Ein weiteres Thema möchte ich kurz anreißen, welches aktuell und sprichwörtlich immer mehr Raum einnimmt: Mit dem Entwurf der Windvorranggebiete treten nun Projektierer verstärkt an Flächeneigentümer heran. Ich möchte diese ermutigen: treffen Sie keine voreiligen Entscheidungen! Ein Vergleich zur Einordnung: Wenn ein Gebiet als Vorranggebiet ausgewiesen wird, ist das ähnlich wie ein Bebauungsplan der Gemeinde auf privatem Grund. Es schafft zwar Baurecht, aber als Eigentümer obliegt es allein jeden selbst, ob die Flächen dafür zur Verfügung stehen oder nicht. Noch sind die Vorranggebiete nicht rechtskräftig und die Genehmigungen für Netzanschlüsse benötigen mehrere Monate der Bereitstellung. Die Gemeinde versteht sich bei diesem Thema als moderierende Kraft, die vermitteln statt spalten möchte und offen ist für jedes Gespräch, das dem Wohl unserer Gemeinschaft dient.

Zu guter Letzt gilt mein Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde Remptendorf für ein herausforderndes Jahr auf allen Ebenen. Danke an die Teams in den Kindergärten, die an der Zukunft unserer Gemeinde arbeiten, und an den Bauhof, der unsere Heimat pflegt. Ein herzliches Dankeschön auch an unsere Geschäftspartner, die Ortsteilbürgermeister, Ortsteilsprecher und alle Ehrenamtlichen.

Ihnen allen, den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Remptendorf und Ihren Familien, wünsche ich von Herzen eine besinnliche Weihnachtszeit, Zufriedenheit und viele glückliche Momente im Kreise Ihrer Liebsten.

Hochachtungsvoll

Ihr Bürgermeister

Tino König