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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 3/2024
Gestaltung Seite 2
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Der Bürgermeister informiert ...

Meine sehr geehrten Bürgerinnen und Bürger,

Ostern ist das älteste Fest der christlichen Geschichte und es ist das höchste, in der liturgischen Rangordnung. Ostern ist aber bei weitem nicht so populär wie Weihnachten. Das hat damit zu tun, dass zwar jeder weiß, was eine Geburt ist, dass sich aber wohl kaum einer eine Auferstehung vorstellen kann. Das Wort Auferweckung, welches aus dem gleichen Wortstamm kommt, wirkt sicherlich greifbarer. Mutter Natur zeigt uns jährlich, wie ihr Schaffen zu neuer Blüte führt und der Frühling sprichwörtlich ein neues Jahr erweckt.

Für viele aktuelle Fragen wäre wohl ein Auferwecken ebenso notwendig. Die großen und kleinen Probleme der Zeit ziehen sich gefühlt nur in die Länge und weder Lösungen, noch im besten Fall klar definierte Ziele, sind zu erkennen. Unsere Pflichtaufgaben als Gemeinde können nicht zufriedenstellend ausgeführt werden, weil schon die Zuweisungen der Aufgabe gar nicht entsprechen. Ein Unternehmer, der langfristig höhere Abschreibungen als Erträge hat, ist bilanziell überschuldet und faktisch insolvent. Eine Gemeinde kann nicht insolvent gehen, aber eine Zwangsjacke im Sinne einer Haushaltssicherung übergestülpt bekommen. Damit sind alle freiwilligen Leistungen, die in Summe mehr als 2% des Verwaltungshaushaltes entsprechen, gestrichen, sowie die Anhebung der Gebühren auf ein durchschnittliches Maximum vorgeschrieben. Ich sehe hier viele Faktoren, die in diese Richtung gehen, jedoch werden uns politische Umbrüche in Bälde nicht retten und zu einer Auferweckung führen können. Vieles muss von oben kommen, aber wir müssen auch die Chancen nutzen, welche sich uns bieten. Der neue Landrat versucht bereits die ersten richtigen Weichen zu stellen und den Kommunen eine niedrigere Kreisumlage zu präsentieren, wie im letzten Jahr vorgeschlagen war. Wir wollen hoffen, dass es so umsetzbar ist und auch vom Kreistag beschlossen wird. Doch auch wir müssen Potentiale und Chancen erkennen, wenn diese uns geboten werden.

In Liebschütz soll sich bis spätestens 2025 die Ortsdurchfahrt verbessern. Das Landesamt für Bau und Verkehr hat uns informiert, dass die L1102 durch die Ortslage bis zur Kreuzung Drognitzer Straße eine neue Trag- und Deckschicht erhalten soll. Tiefgründigere Ausbaumaßnahmen sind damit nicht zu koordinieren, steht gleich im nächsten Satz geschrieben. Wir werden uns dennoch bemühen Synergieeffekte zu finden. Weitere großflächigen Straßenbaumaßnahmen haben sich für dieses Jahr noch nicht angekündigt. Der Bauhof hat die Winterzeit bis Ende Februar genutzt und wenigstens einen Teil der notwendigen Baumschnittmaßnahmen durchgeführt. Ich weiß, dass die Betrachtungen dazu sehr differenziert sind und mich haben sowohl Kritik, wie auch Lob erreicht, doch nichtsdestotrotz haben wir eine Verkehrssicherungspflicht zu erfüllen. Es gibt noch einige hölzerne Objekte, für die unsere Fähigkeiten und Ausstattungen nicht geeignet sind und für derartige Baumschnittaktionen werden wir professionelle Hilfe benötigen. Mit dem Ende von Frost und Glätte wird auch unsere Kehrmaschine in den Einsatz kommen. Ich hoffe sehr, dass das Gerät alle Orte ohne Ausfälle reinigen kann, die Gewähr dazu kann ich nicht geben. Ähnlich unsicher ist auch die Zuverlässigkeit anderer Kommunalfahrzeuge. Mit über 180.000,00 € wurde der Gemeinde ein neuer Multicar angeboten, was weder finanziell interessant, noch garantiert zuverlässig ist.

Die Starttermine der UGG mit dem Ausbau des Glasfasernetzes sind ebenso noch unzuverlässig. Die 3 Glasfaserverteiler in der Gemeinde haben bereits einen Stromanschluss erhalten und eine Bekundung zum frühestmöglichen Start liegt auch vor, was das im Endeffekt genau bedeutet sehen wir erst mit Zusage einer Bauanlaufberatung. Als Info kann ich aber weiterleiten, dass im Stadtgebiet Wurzbach die UGG bereits fleißig baut. Bundesweit sind dafür die Bautätigkeiten massiv zurückgegangen und die Branche schwächelt. In den Dimensionen ist es die Pflicht des Staates die Daseinsvorsorge durch Investitionen zu schützen. Gern würden wir das auch im kleinsten Maßstab auf Gemeindegebiet tun und überlegen uns wie wir z.B. attraktives Bauland für die wenigen Bauwilligen zur Verfügung stellen können. Nun stehen da mehrere Probleme vor der Gemeinde, welche zwar das Planungsrecht hat, aber am Wesentlichsten gehindert wird, nämlich kommunaler Flächen. Aktiv wollen wir in den nächsten Jahren an die Eigentümer interessanter Flächen treten, um selbst für eine Struktur zu sorgen, die Investitionen von privater Seite zuzulassen und eigene Projekte anschieben. Die Entwicklung von aufwendigen B-Plänen auf nicht kommunalen Grund muss dabei die Ausnahme sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dieses Thema einen Anteil an den Einwohnerversammlungen haben, welche dieses Jahr aber erst ab den frühen Sommer geplant sind. Hintergrund dazu sind die anstehenden Kommunalwahlen und die damit neu gewählten Ortsteilräte, Ortsteilbürgermeister und zu wählenden Ortsteilsprecher.

Die ehrenamtliche Ortsvertreter werden dann die Entwicklung der Dörfer mittragen, welche in Summe aber aus der Dorfgemeinschaft heraus auch gewollt sein muss. Ansonsten ist das ein Kampf gegen Windmühlen. Gemeinsam mit Vereinen und Engagierten müssen wir gemeinsam im Dialog über die jeweiligen Möglichkeiten sprechen. Vielen ist gar nicht recht bewusst, was täglich um einen herum geschieht. In der Gemeinde ist z.B. Wilfried Schwarz aus Remptendorf als ehrenamtlicher Wanderwegewart tätig und bemüht sich bei regelmäßigen Betrachtungen und Beschilderungen um ein flächendeckendes Wanderwegenetz. Diese Tätigkeit ist nicht nur eine Mammutsaufgabe, sondern oft auch zum Verzweifeln. So sind Wege mittlerweile in desolaten Zuständen und Beschilderungen gern auch mal weg. Aber seine Arbeit führt dazu, dass man sich überhaupt noch in Teilflächen der Gemeinde, abseits der Straßen, orientieren kann. Ich möchte daher auch mal einen Dank und dir lieber „Willy“ meine Anerkennung aussprechen. Unterstützung dazu gibt es vom Bauhof, aber auch direkt vom Landratsamt, welche regelmäßig Kosten für Material und Ausstattung mit übernehmen. Vielleicht kann sich der ein oder andere auch dazu begeistern lassen, unsere Heimat mit zu gestalten. Ich gebe dazu mal einen Anreiz aus dem Rande des SOK, denn in Wilhelmsdorf versteckt sich ein kleiner Wichtelwanderweg, der besonders bei Kindern und jungen Familien für Spaß am Wandern sorgt. Dieser wurde ebenso rein in ehrenamtlicher Form gestaltet und im Ort hat sich eine regelrechte Wanderwegewartgruppe gegründet.

Vorwiegend im Februar haben die Ehrenamtlichen der Feuerwehren wieder ihre Jahreshauptversammlungen abgehalten. Mit Sorge betrachtet man stetig die Aufgaben, die Ausstattung und die sinkenden Zahlen an freiwilligen Kameraden - aber, und das macht zuversichtlich und stolz, sieht man auch das Engagement vieler, welche sich weiterqualifizieren oder seit Jahrzehnten zuverlässig im Dienst ihrer Wehren stehen. So durften viele Beförderungen ausgesprochen werden. Ausbildungen im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr sind wenig freiwillig, so werden Mindestausbildungsstunden ebenso gefordert, wie regelmäßige Lehrgänge z.B. im Bereich der Ersten Hilfe. Der Fahrzeugbestand in der Gemeinde Remptendorf ist schlichtweg überaltert aber es wurde auch schon einiges modernisiert. So geht es für alle Wehren stets digital mittels Tablets zum Einsatz, welches zur Einsatzorterreichung und zur Koordinierung für jede Wehr vorhanden ist. Die Alarmierung erfolgt mittlerweile unter anderem auch mittels App auf das Smartphone und kann durch die Kameraden gleich als Rückinfo dienen, ob sie einsatzbereit sind. Mit Sicherheit gibt es auch viele Neuerungen, mit denen wir nicht Schritt halten können, aber wir bleiben auch hier nicht stehen und bewegen uns stets vorwärts.

Ein Thema ist wohl in vieler Munde, aber wenig klar. Der Kindergarten Zaubermühle in der Lückenmühle schließt zum Schuljahresende definitiv. Dies ist weder auf Drängen des Bürgermeisters, noch auf ein Missbilligen der Verwaltung zurückzuführen, sondern schlichtweg auf die nicht mehr gegebene Finanzierbarkeit beim Träger zu schließen. Mit zuletzt 12 Kindern, kann kein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden. Das Konzept und ganz besonders die Lage haben über viele Jahre einen Mehrwert im Kindergartenbereich geschaffen. In der Einrichtung in Ruppersdorf sind die Zahlen bis voraussichtlich Ende 2025 stabil voll, so dass wir neues Personal eingestellt haben. Im Kindergarten Remptendorf stellt sich langsam ein Rückgang der Kinderzahlen ein. Möglicherweise lassen sich Kooperationen finden, die den Standort noch attraktiver werden lassen und wir dadurch Zulauf gewinnen können. Wir sind für neue Ideen gern offen.

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Osterfest, viele farbefrohe Eindrücke des Frühlings und ein Auferwecken aus den dunkleren Tagen der Winterzeit, welche auch temporär am 31. März ihr Ende findet.

Hochachtungsvoll

ihr Bürgermeister Tino König