es ist geschafft. Mit Erscheinen des Amtsblattes ist die vorgezogene Bundestagswahl bereits fast einem Monat vorbei und bis Ostern steht das Ziel, dass es eine neue Regierung für Deutschland geben soll. Doch wie glücklich sind die Menschen über die aktuelle Situation? Diese Frage ist hochgradig subjektiv aber emotional wichtiger, als in den vergangenen Jahrzehnten zuvor. Betrachtet man die Ergebnisse, so veranschaulichen sich die Themen der Bürger sehr eindeutig. Migration, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik stehen dabei an erster Stelle der Mehrheit. Und dennoch wird es kein rechts-konservatives Bündnis geben. Für viele ist das unverständlich und aus manchem Munde hört man sogar „Wählerbetrug“ ertönen. Dennoch war bereits vor der Wahl klar kommuniziert, wer mit wem koalieren könnte bzw. wer mit wem das definitiv nicht tun würde - Thema „Brandmauer“. Es legt nun jede Seite für sich aus, wie man mit den jeweiligen Verhalten des Wahlsiegers umgehen mag, der mindestens einen Partner zum Regieren benötigt. Die tendenziell linken Politiker sehen den Anfang vom Ende durch einen scheinbaren Rechtsruck und die rechten Politiker verstehen die Abgrenzung als ein „Weiter so“ von vermeintlichen „linken Blockparteien“. Betrachtet man diese Situation sehr nüchtern, dann versteht man auch die Kommentare der neuen US-Regierung zum Wahlgeschehen in Deutschland. Denn in Nordamerika herrscht ein schwarz/weiß-Denken, welches nach einer Wahl nur gut und böse oder richtig und falsch kennt. Wir sollten dankbar dafür sein, dass es noch diese Chance gibt, welche unsere verschiedensten Meinungen in Wahlen zum Ausdruck bringen kann. So überschneiden sich logischerweise Themengebiete bei unterschiedlichsten Wahlprogrammen, aber am Ende heißt das Zauberwort „Abwägung“. Die führenden Politiker müssen nicht nur in einzelnen Themen die Übereinstimmung betrachten, sondern sich ein Bild darüber machen können, wie eine Koalition über längere Zeit und unter Gewichtung aller politischen Ausrichtungen möglich wäre. Der Ist-Zustand nach einer Wahl ist kein Kriterium für Entscheidungen, welche noch Jahre hinaus Auswirkungen haben. Vielleicht waren die Betrachtungen zur Koalitionsbildung zur „Ampel-Regierung“ auch nicht weit genug gedacht. Als Gemeinde kann es für uns maßgeblich sein, wie die Ausrichtungen einer neuen Führung im Bund sind. Investitionen im kommunalen Bereich sind dringend notwendig, damit die Ausgaben für die laufenden Kosten nicht weiter steigen. Die Aufwendungen zum Unterhalt in die Infrastruktur sind mit unter deswegen sehr hoch, weil es für grundhafte Investitionen in der Regel kein Geld gibt. Dies fängt bei Straßen und Gebäuden an und hört in Bereichen wie Feuerwehren oder Bädern nicht auf. Hier können wir nicht mehr lang nur noch Symptome bekämpfen. Konkret geht es bei uns akut um viele Straßen, Feuerwehrfahrzeuge aber auch explizit um ein neues Feuerwehrgerätehaus in Ruppersdorf. Ein anderes Sorgenkind hat sich in Liebschütz/Liebengrün präsentiert. Dort erlag das gerade einmal 11 Jahre alte Feuerwehrgerätehaus einem massiven Feuchtigkeitsschaden. Dieser hat das Fachwerk der kompletten Rückwand im Fußbereich beschädigt und mit Sicherheit einen Schaden im mehrfachen zehntausend Euro Bereich verursacht. Wir haben den Schaden aufnehmen lassen und dieser ist nun durch einen Sachverständigen zu beurteilen.
Erfreulicher haben sich die ersten Einsätze unseres neuen Bauhof-Baggers gezeigt, welcher in Verbindung mit dem relativ neu angeschafften LKW eine effektive Kombination für die vielen Aufgaben im Gemeindegebiet darstellt. Dies schärft aber gleichzeitig auch den Blick für die vielen anderen Fahrzeuge, auf die wir nicht verzichten können. Der Winterdienst war dieses Jahr zum Glück wieder überschaubar und die Kosten dafür im kalkulierten Bereich. Nun kommen die sonnigen Tage und es wird nicht mehr lang dauern, bis die Grünanlagenpflege wieder beginnt.
Eine der größeren Aufgaben sollte in diesen Tagen beginnen. Viele Jahre wurde nun über die Neugestaltung vom Hang in der Schleizer Straße in Remptendorf geredet. Jetzt ist es soweit und das Konzept sieht vor, dass man sich grundsätzlich auf eine Ausführung geeinigt hat, welche am Ende auch mit unseren Möglichkeiten gepflegt werden kann. Ziel muss es sein bis zur 700-Jahrfeier im August, dass der Bereich im Ortskern eine ansprechende Silhouette bekommt. Neben den Vorbereitungen dafür wurde noch eine andere Baustelle eröffnet, welche ebenso fertig werden soll, wenn das Fest ansteht. Zwar nicht durch die Gemeinde begonnen, aber durchaus mit Unterstützung durch Verwaltung und Bauhof, soll der Jugendclub Remptendorf einen Neustart erfahren. Die Jugendlichen des Ortes möchten mit viel Eigenleistung den Jugendclub in ein ansprechendes Umfeld für Treffen gestalten. Hierbei wird die Gemeinde das Engagement natürlich unterstützen.
Für Unterstützung können auch Sie, sehr geehrte Leserinnen und Leser, regelmäßig sorgen, wenn Sie ihren Wald- und Wiesenspaziergang so gestalten, dass einerseits das Wild keine unnötigen Unruhen erfährt oder die Durchführung der Jagd behindert wird. Jäger aber auch Jagdgenossenschaften haben uns immer wieder mitgeteilt, dass, egal ob motorisiert oder fußläufig, die Rundgänge am Waldrand die Bejagung und das Wild stören. Freilaufende Hunde stellen dabei nochmal ein größeres Problem dar. In vielen Teilen der Gemarkungen im Gemeindegebiet sind Schäden durch Wildverbiss ein großes Ärgernis, besonders dann, wenn diese regelmäßig in zu hohem Umfang auftreten. Der Wildschaden wird dann bei der Jagdgenossenschaft angezeigt und diese sieht sich machtlos gegenüber den geschilderten Verhältnissen der Jäger. Hier lässt sich gern darüber streiten, aber mein Appell geht an den Gedanken, des Zusammenlebens in unseren Dörfern, wo auch der Respekt für diese wichtige Aufgabe einhergehen muss. Richten Sie sich die Zeit in der Natur so ein, dass frühzeitig die bejagbaren Flächen gemieden werden. Außer Schwarz- und Raubwild, dürfen alle anderen Wildarten nachts nicht bejagt werden.
Die Faschingszeit ist nun auch vorbei und ich als alter Faschingsmuffel gebe zu, dass ich trotzdem mal wieder fasziniert war. Egal ob die wochenlangen Vorbereitungen, die vielen Proben und Stunden zum Bau der Deko, es ist im Grunde ein Fest der Gemeinschaft. Ich zolle jedem Respekt, der diese närrische Zeit mit seinesgleichen mitgestaltet. Mögen diese bunten Bilder und Eindrücke den kommenden Frühling ein Vorbild sein und die Natur in all ihrer Pracht zum Erleuchten bringen. Auch wenn die Fastenzeit den ein oder anderen zum Verzicht aufruft, so bleiben Augen und Ohren offen, damit der Lenz mit allen Sinnen genossen werden kann.
Ich wünsche Ihnen allen viel Vitamin D, was durch die Sonnenstrahlen ausgelöst wird und verbleibe mit besten Grüßen.
Ihr Bürgermeister Tino König