Der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt läuft. Ich bin sehr froh, dass es 2 Bewerber für die Bürgermeisterwahl gibt. Beide sind seit einigen Jahren als Mitglied im Gemeinderat tätig. Man sollte davon ausgehen, dass beide wissen was auf sie zukommt, wenn sie in das verantwortliche Bürgermeisteramt gewählt sind. Für das Amt sollte eine Führungskompetenz, eine soziale Kompetenz, eine Verantwortungskompetenz vorhanden sein. Manches kann man lernen, anderes muss man einfach verinnerlicht mitbringen. Ich kann den beiden Kandidaten schon jetzt versprechen, dass das Amt des Bürgermeisters ein sehr schönes Amt ist. Man sollte aber immer ein klares Urteilsvermögen mitbringen und auch den Ratschlägen, beispielsweise der Verwaltungsmitarbeiter, folgen. Der Bürgermeister muss die Beschlüsse des Gemeinderates vollziehen, also umsetzen. Ob das jedes Mal so prickeln ist, sei dahingestellt, doch es ist notwendig. Wer denkt, dass ein Bürgermeister eine Art Monarch ist, wird frühzeitig scheitern. Ich denke auch, dass wegen des Einkommens die beiden Kandidaten sicher nicht ihren „Hut in den Ring“ geworfen haben. Herzblut für die Aufgabe und Verbundenheit zu den Menschen in der Einheitsgemeinde, mit allen Ortsteilen und dem Willen zur Weiterentwicklung und Gestaltung der Zukunft sind aus meiner Sicht die Grundpfeiler dieses Amtes. Man darf sich nicht wichtiger machen als man ist. Mensch bleiben, zuhören und entscheiden können. Vielleicht ist auch der Spruch von Ludwig Erhard: „Ein Kompromiss - das ist die Kunst einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen“ ein Ratschlag zur Führung unserer Einheitsgemeinde.
Die Bürgermeisterwahlen finden am 11. Juni statt! Bitte gehen Sie zur Wahl oder nehmen die Möglichkeit der Briefwahl war. Sie haben es in der Hand, wer die Geschicke der Gemeinde als Bürgermeister bestimmt.
Es hat inzwischen die Runde gemacht, unser Vertrag mit dem Tierheim Schleiz wurde vom Verein gekündigt, weil wir als Gemeinde nicht bereit waren jährlich 1,00 € pro Einwohner zu überweisen. Wir hatten seit Jahren einen Vertrag, der eine Jahrespauschale von 500,00 € vorsah und in den ersten 4 Wochen alle Kosten eines Fundtieres übernahm. Das waren im Wesentlichsten die Fixkosten für die Unterkunft, das Tierfutter und die Tierarztkosten. Seitdem die Hunde gechipt sind, handelte es sich ausschließlich um Katzen. Das Tierheim hätte im Jahr ca. 100 T€ an finanzieller Unterstützung gebraucht. Ich denke, dass ist nicht machbar. Wir werden nun einen Vertrag mit dem Tierheim in Pflanzwirbach abschließen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Kosten für die Gemeinde sind günstiger und die Verweildauer der Tiere ist wesentlich kürzer, weil im Raum Saalfeld-Rudolstadt- Bad Blankenburg wesentlich mehr Nachfrage zu Katzen und Hunden besteht. Bis dahin sind die Tiere in Zuständigkeit der Gemeinde. Später müssen die Fundtiere selbst ins Tierheim nach Pflanzwirbach gebracht werden. Tierliebe fängt nicht einseitig bei der Gemeinde an. In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmal alle Hundebesitzer darauf hinweisen, dass die Hunde an der Leine zu führen sind und die kleinen (und großen) Häufchen mit nach Hause genommen werden müssen. Wir haben immer noch Hundekottütchen in der Verwaltung zum Selbstabholen.
Insgesamt sieht es in der Region immer noch scheußlich aus. Immer mehr Abfall liegt in der Natur! Straßenränder, Wiesen und Wald sind teilweise eine einzige Müllkippe. Leider sind es immer die Anderen, die wegwerfen. Wenn jeder bei sich mal anfangen würde, wäre möglicherweise weniger Abfall in der Natur. Unser Bauhof sammelt wöchentlich und es wird immer mehr, was er da findet. Ich habe es in meiner Amtszeit nicht geschafft, diesbezüglich mehr Sauberkeit zu erreichen.
Straßenreinigung ist in diesen Wochen auch ein großes Problem. Wenn die Kehrmaschine durchhält, müsste inzwischen in allen Orten gekehrt sein. Mehr wie ein, gegebenenfalls zwei Mal im Jahr ist ein Kehren durch unseren Bauhof allerdings nicht möglich. Das Kehren vor der Haustür sollte, wie auch die Pflege der Vorgärten (falls vorhaben), wieder selbstverständlicher werden. Die Kehrmaschine fährt aber nur in den Ortslagen. Straßenverunreinigungen im Außenbereich müssen durch die Verursacher beseitigt werden. Hier fängt das Problem an. Die Landwirtschaftsbetriebe bekommen das in der Regel hin. Die Abfuhrunternehmen, die die übergroßen Mengen an Holz abfahren, sind nicht so kooperativ. Aufgrund des feuchten Wetters wird nicht nur zentnerweise Dreck auf den Asphalt gebracht, sondern nicht zuletzt durch die Lasten des LKW und der Beladung, die Wald- und Landwirtschaftswege in „Grund und Boden“ gefahren. Das fast alle Holztransporter überladen sind, will ich nicht weiter vertiefen. Die Zukunft des Waldes ist ungewiss, die Waldwege müssen nach dieser Katastrophe trotzdem wieder hergestellt werden. Das wird eine große Aufgabe, vor allem der Waldbesitzer oder auch der Jagdgenossenschaften. Es müssen auf jedem Fall die Unternehmen mit ins Boot genommen werden. Die dürfen sich nicht „davonstehlen“, also aufgepasst, bevor das Holz vollständig abgefahren ist!
Es wird zunehmend offenkundiger, dass wir uns zunehmend um uns selbst kümmern müssen! Die Organisation der Bürgergesellschaft braucht alle Generationen der Dorfgemeinschaft. Es wird auch zunehmend deutlicher, dass so manche Politiker ihren geschworenen Eid vergessen haben und sich nicht um das Wohl des Volkes kümmern, sondern nur ihrer selbstauferlegten Doktrin und ihrem persönlichen Wohlergehen und dem Wohl ihrer Verwandtschaft und Bekanntschaft nachgehen. Nennt man das Amtsmissbrauch? Ist das Ignoranz gegenüber dem Wahlvolk? Sind da schon Züge einer sogenannten Bananenrepublik erkennbar? Werden die ländlichen Regionen bei der gegenwärtigen Energiepolitik, insbesondere den geforderten Heizungssystemen, ignoriert oder als Störfaktor behandelt? Zumindest hat der Thüringer Umweltminister, Herr Stengele, schon mal in einer Rede geäußert, dass der ÖPNV im ländlichen Raum das Auto nicht ersetzen kann. Wörtlich: „ Die Politik darf nicht aus einer städtischen Arroganz heraus agieren.“ Dürfen wir Hoffnung haben, dass wir weiter in unseren Orten gewisses Verständnis erfahren? Der Volksmund sagt: „Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ - Auch das lässt hoffen, dass wir nicht auswandern müssen, sondern uns um unsere Heimat, unsere Dörfer, unser Umfeld weiter kümmern sollten.
Eine Entwicklung in Stadt und Land ist die Fortschreitung auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz (KI) - diese beunruhigt mich. Ich habe keine Probleme mit Kernkraftwerken zur Erzeugung von Strom, weil diese Technologie beherrschbar ist und wenig Gefahr für die Menschheit, der Flora, ausgeht. Man darf solche Werke natürlich nicht in Erdbebengebiete bauen oder in die Luft sprengen. CO2- neutral ist diese Art von Stromerzeugung allemal. Doch was ist, wenn die KI sich weiterentwickelt? Werden wir Geisel unserer Erfindung. Kein Bild, kein Bericht ist mehr Glaubwürdig. Die künstlichen „Menschen“ oder Gebilde können den Menschen eiskalt ersetzen. Wenn hier keine Grenzen gesetzt werden, sehe ich eine Zeit auf uns zukommen, die wir nicht mehr beherrschen. Eine Zeit ohne Gewissen - und gerade das ist so wichtig! Es muss nicht jeder einen Glauben haben, aber jeder Mensch sollte ein Gewissen haben, das sind menschliche Züge, die in der Regel unser Zusammenleben mit regeln. Wir nennen das menschlich sein. Damit ich richtig verstanden werde, Gewissen ist nicht bei allen Menschen gleichartig ausgebildet, aber vorhanden. Gewissen, Empfinden und das Herz hat kein Roboter! Es bleibt eine (hochintelligente) Maschine, die der Mensch unbedingt beherrschen muss und nicht umgekehrt!
In diesen Tagen überrascht mich ebenfalls die Meldung, dass wegen Lieferengpässen von Medikamenten auch welche verkauft werden dürfen, die gegenwärtig noch ohne Zulassung sind. Ich gehe nicht davon aus, dass Mediziner oder Apotheken leichtfertig mit der Gesundheit ihrer Patienten umgehen. Es ist dennoch interessant, dass auf Grund von Mangelerscheinungen in unserer streng geregelten Welt so etwas schlagartig möglich wird. Geht das so weiter? Können wir hoffen, dass gewisse Normen z.B. in der Baubranche, auch unseren Heizsystemen, wegen Unmöglichkeit oder Geldmangel aufgeweicht werden? Die Hoffnung bleibt. Gesunder Menschenverstand, ein Gewissen und der damit verbundenen Verantwortung dem Nächsten gegenüber und immer der Glaube und die Hoffnung an ein friedvolles Miteinander und ein wundervolle Entwicklung unserer Heimat.
Ich wünsche Ihnen einen Mai voller Blütenpracht, voller Lebensfreude, ein Pfingstfest im ursprünglichen Sinne und natürlich die notwendige Gesundheit, damit Sie voller Freude das Leben genießen können!
Ihr
Thomas Franke, Bürgermeister