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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 6/2024
Gestaltung Seite 2
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Aktuelles

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

Sie haben entschieden, der neue Gemeinderat unserer Gemeinde Remptendorf ist gewählt und mit Erscheinen des Amtsblattes auch vereidigt. Das erste Wahlergebnis hat zwar noch eine kleine Korrektur erfahren, aber dazu finden Sie im Innenteil weitere Informationen. Fünf neue Ratsmitglieder werden ab der Sitzung vom 13.06. die Leitlinien der Gemeinde Remptendorf mitgestalten. Im Durchschnitt haben wir uns damit wieder verjüngt und können nun gemeinsam auch neue Wege gehen, welche mit bestehender Erfahrung ergänzt werden kann. Meinen herzlichen Glückwunsch den gewählten Gemeinderatsmitgliedern. Entschieden wurde auch wer Ortsteilrat und Ortsteilbürgermeister von Remptendorf, Liebengrün, Weisbach und Burglemnitz ist. Auch hier meine Glückwünsche an die Gewählten. Einen sehr großen Dank richte ich an die vielen Wahlhelferinnen und -helfer, welche eine Wahl erst möglich machen. Ihr Einsatz ist die Grundlage für unsere Demokratie.

Nun haben wir im Lobensteiner Oberland keinen Bürgermeister der auf mehr als 2 Jahre Amtserfahrung zurückblicken kann. Ist das eine Zeitenwende für eine Region, welche sich oft hintenangestellt gefühlt hat? Wir werden uns überraschen lassen müssen, wieviel Entwicklung meinen Kollegen und mir in Zukunft gelingt. In der Regel bedarf es immer Unterstützung, wenn nicht ausreichend Ressourcen vorhanden sind. Nur was sind Ressourcen explizit? Neben allen materiellen Dingen ist Zeit der wesentlichste Wert welcher punktgenau definiert ist. Aber auch das ist relativ. Haben wir viele Menschen, die etwas erreichen wollen, dann summiert sich ihre Einsatzzeit für ein definiertes Ziel. Haben wir weniger Menschen, so haben diese eigentlich auch weniger Zeit ihre Absichten umzusetzen. In der Realität scheint es ein Paradoxon zu geben, welches dieses Naturgesetz aushebelt. Denn umso kleiner die Einheiten, wie z.B. Dörfer sind, umso mehr wird dort prozentual für ein gemeinschaftliches Ziel erwirkt. In unserer Gemeinde sehen wir das an den Burglemnitzern mit ihrem Erfolg bei den vielen Stationen vom Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ oder in Gahma mit dem Bau eigener Infrastrukturen und dessen Betrieb, um nur mal die aktuellsten Beispiele zu benennen. Die Aussage: „das würde bei uns nie funktionieren“ kam im Allgemeinen von Interessierten aus anderen größeren Ortschaften, welche erstaunt waren, was die Ressource „Gemeinschaftszeit“ vollbringen mag. Ressource wird auch definiert mit „vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten Einzelner“, davon gibt es sichtbar viele, aber leider zu wenige, die es in Gemeinschaften einbringen können. Wie Sie es schon oft lesen konnten, beschäftigt mich das Thema einer gemeinschaftlichen Wertschöpfung sehr. Ich habe mir da auch im Projektverlauf in Gahma sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie es über die vielen Jahre funktioniert hat und weiter funktioniert. Es liegt meines Erachtens am Zwang der Notwendigkeit, etwas gemeinsam zu Ende bringen zu müssen. Die Zeiten haben uns in die Lage versetzt, dass Einfordern von Wünschen oder Bedürfnissen Mode ist. Die einen sagen es ist Fortschritt, die anderen nennen es Wohlstand. Ich bin der Meinung, es ist erschreckend, wer nicht bereit ist, mit den Menschen um sich herum die Welt zu gestalten, in der man selbst lebt, oder seine Nächsten und auch Nachkommen leben sollen. Ein ganz besonderes Vorbild hat sich in Thimmendorf gezeigt. Jürgen Braunschweig erwartet sein 5. Enkelkind im Ort und hat daher für jeden Nachwuchs 200,00 € gespendet. Diese großzügige Geste von 1000,00 € kommt direkt dem neu gestalteten Spielplatz zugute. Die Überraschung, aber auch der Dank war riesig zur Einweihungsfeier am 9. Juni. Zum Glück haben auch wir viele Ehrenämtler, die einen strukturierten Weg gehen, um mit gemeinsamen Interessen etwas in der Gemeinde voranzubringen.

Unter anderen auch der scheidende Gemeinderat. Dieser hat in den letzten 5 Jahren von Großprojekten, wie den Gemeinschaftsbau der Schleizer Straße in Remptendorf, Bushaltestelle in Eliasbrunn, Abriss altes Gasthaus Altengesees und Pappenwerk Liebschütz, Straßenbeleuchtungen in Liebschütz, sowie Gahma, bis hin zum Spielplatz Thimmendorf, Umbaumaßnahme Kegelbahn Eliasbrunn, wie auch Anschaffung des neuen Gemeindezeltes und einiger kostenintensiver Arbeitsmittel für den Bauhof mitgewirkt. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Die neue Konstellation des Gremiums hat nun die Aufgabe eine gleichbleibende Entwicklung im gesamten Gemeindegebiet beizubehalten und auch das Augenmerk darauf zu setzen, wo die Bürger vor Ort Unterstützung benötigen.

Der Sommer will im Juni noch nicht so richtig durchstarten, so sind gemäßigte Temperaturen noch an der Tagesordnung. Die Starkregenereignisse haben uns zum Glück auch nicht dramatisch erwischt und eher für mehr Wasser im Boden gesorgt. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben und trotz des warmen Aprils, ist das erste halbe Jahr weder zu warm, noch zu trocken, was möglicherweise auch die Borkenkäfersituation nicht zusätzlich befeuert. Sieht man nun das Gras, welches förmlich geschossen ist, so müsste der Bauhof Tag und Nacht aktiv sein, um das Grün zu bändigen. Jedoch ist die Situation so, dass wir mit vielen eigenen Baustellen die Ressourcen aufgeteilt haben. Neben einer geforderten Umgestaltung des Kleinkinderbereiches im Kindergarten Ruppersdorf (was in Remptendorf auch noch ansteht), so sind Kanalbaumaßnahmen im Freibad auch nur ein Teil des Reparaturbedarfs an defekten Einrichtungen der Gemeinde. Mit absoluter Überzeugung sehe ich die Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Männer und Frauen in leuchtorange in vielfältiger Weise, was uns nicht nur einen finanziellen Vorteil erbringt, gegenüber Fremdfirmen, sondern auch eine Verbundenheit zum Geschaffenen herstellt, welches aus wenigen Teilen der Bevölkerung vom Bauhof gern eingefordert wird. Wir bewegen uns hier ebenso in Prozessen, welche Zeit und Verständnis benötigen, damit am Ende die Gemeinschaft aus Eigentümern, Nutzern, Anliegern und Verwaltern Erfolge erkennen kann. In den nächsten Tagen ist auch Zuwachs im Bauhof zu erwarten. Der im letzten Jahr bestellte LKW wird uns demnächst zur Verfügung stehen, aber im Gegenzug werden wir uns auch von einem sehr anfälligen Kommunalfahrzeug trennen, welches der Gemeinde viel Ärger bereitet hat. Stimmt der Gemeinderat der Errichtung eines Solarzaunes zu, so werden sich die Stromkosten im Freibad Liebschütz hoffentlich halbieren. Mit 25.000 kWh/a ist das der größte Verbraucher im Gemeindegebiet. Im Gegenteil zu einem Irrglauben, dass der Bürgermeister etwas gegen das Freibad hat, sind viele Gedanken und Ideen vorhanden, wie man den Betrieb auch in Zukunft sichern kann oder auch neu denken könnte.

Themen zur Erhaltung von gemeindlichen Einrichtungen sind auch stets in den Einwohnerversammlungen präsent und gehören auch an diese Stelle. Die Versammlungen haben bereits in Ruppersdorf und Thimmendorf stattgefunden, mit dem Resümee, dass wir 2 neue Ortssprecher gewählt und die Herausforderungen, wie auch Perspektiven besprochen haben. Ähnlich konstruktive Gespräche erhoffe ich mir in den Sommermonaten auch in allen anderen Ortsteilen. Die Termine dazu werden Sie in den nachfolgenden Seiten des Amtsblattes finden. Unser Mitteilungsblatt erlebt eine schleichende Veränderung in einen rein amtlichen Anzeiger. Datenschutz und Bevorteilung gewerblicher oder gewerbeähnlicher Einrichtungen werden nach und nach den lebendigen, nicht amtlichen, Teil kürzen. Vielleicht bedarf es auch hier neuer Wege für eine gut vernetzte Gemeinschaft und derer Informationen. Eine Lösung hat sich noch nicht gefunden aber verschiedene Angebote geben uns Möglichkeiten zur Auswahl. Auch eine weitreichende Aufgabe gemeinsam mit dem Gemeinderat, sowie mit allen Bürgern.

Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Familien haben Grund zum Feiern. Egal ob Zeugnisübergaben oder Schuleinführungen, eine der prägendsten Momente des Lebens ist die Schule. Vorfreude, Wehmut aber auch Erleichterung sind so gängige Gefühlslagen, welche die Zeit im Sommer bei unserem Nachwuchs prägen. Ich darf als Bürgermeister und als Papa daran teilhaben und freue mich, in beiden Funktionen ein Begleiter zu sein.

Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, wünsche ich einen warmen Sommeranfang und eine schöne Ferienzeit.

Mit sonnigen Grüßen

Ihr Bürgermeister Tino König