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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 7/2023
Gestaltung Seite 2
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Der neue Bürgermeister informiert...

Sehr geehrte Einwohnerinnen und sehr geehrte Einwohner,

als neuer Bürgermeister unserer Gemeinde Remptendorf begrüße ich Sie nun auch auf der zweiten Seite des Amtsblattes. Unter der Rubrik „Der Bürgermeister informiert…“ hat Thomas Franke seine aktuelle Sicht zur Situation in unserer Region aber auch mit überregionalen Themen ausführlich geschildert. Vielen Bürgern war diese Einleitung einer der wesentlichsten Bestandteile dieses Formates. Ich gebe mir größte Mühe es so beizubehalten aber mit Sicherheit werden sich einige Merkmale ändern und ob es Ihnen ebenso zusagt, wie von meinem Amtsvorgänger, dürfen Sie mir gern mitteilen.

Die erste Woche im Amt war eine Mischung aus Informationsflut, aufregenden Momenten und vielen neuen Eindrücken. Jedoch darf ich auch behaupten, dass alle Mitarbeiter der Gemeinde mir den Start erleichtert und an allen Stellen Ihr Wissen und Ihre Mithilfe angeboten haben.

Geprägt von neuen Aufgaben begann der Juli und als persönlichen Höhepunkt stand für mich die Gemeinderatssitzung mit Vereidigung des Bürgermeisters und seinem Nachrücker in den Gemeinderat an. Besonders zu erwähnen war hier auch die gute Beteiligung durch die Besucher. Ich wünsche mir für die künftigen Sitzungen ein ebenso großes Publikum, welches an dem Geschehen der Gemeinde teilen haben möchte.

Teilhabe ist immer mit Aktivitäten verbunden und diese haben in Burglemnitz, zum Bundesfinale des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“, dazu geführt, dass eine Silbermedaille, zzgl. Sonderpreis den Weg ins beschauliche Dorf am Angerhügel findet. Eine Leistung, welche besonders durch die ausgezeichnete digitale Ortschronik, so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird. Zur Grünen Woche in Berlin wird die Preisübergabe mit „Dorffest“ stattfinden und das Preisgeld in Höhe von 13.000,00 €, zum Wohle der Gemeinschaft und zur Gestaltung des Ortes beitragen. Wir gratulieren den „Lemsern“ recht herzlich und wünschen weiterhin viel Tatendrang.

Die Sommerferien haben begonnen und die Reisewellen beginnen in alle Himmelsrichtungen hin zu rollen. Touristen kommen aber auch zu uns. Nimmt man einschlägige Reiseportale einher und versucht innerhalb der Ferienzeit einen Urlaub in der Region zu buchen, so stellt man schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, noch etwas zu finden. Jetzt ist Tourismus nicht unser Steckenpferd in der Gemeinde Remptendorf aber private Akteure zeigen an vielen Stellen was möglich ist, aber auch, dass es ohne Unterstützung nur schwer funktioniert. Ich würde gern Informationen zu Förderungen oder Netzwerkarbeiten verbreiten und für Interessierte nutzbar machen. Ebenso soll es für das ehrenamtliche Engagement einhergehen. Wie wir das aktuell und präsent darbieten können, muss noch konzeptionell entwickelt werden, aber als Provisorium können dementsprechende E-Mail-Verteiler vorerst dienen. Automatisch erhält eine Gemeinde die Informationen zu Fördermitteln nicht, also kann nur das verteilt werden, was wissentlich vorliegt. Daher bitte ich alle um Mitwirkung und gegenseitiger Unterstützung. Weiteres hierzu finden Sie nachfolgend im Amtsblatt.

Der Sommer bringt auch wiedermal sehr lange Trockenperioden mit sich. Für das Trinkwasser- Management des ZV WALO ist der Anschluss an die Fernwasserversorgung daher ein Segen und sollte auch die Wasserqualitäten in den trockeneren Monaten stabiler halten können. Das Klärwerk des Zweckverbandes in Remptendorf nähert sich der Inbetriebnahme und die damit verbundenen Grundstücke werden demnächst aufgefordert, sich an die zentrale Reinigung anzuschließen. Arbeiten zur Offenlegung des Retschenbaches werden ebenso zeitnah beginnen.

Die Getreideernte hat mit der ersten Juliwoche in vielen Teilen Thüringens begonnen. In unserem Oberland wird sie wohl, bis zum Erscheinen des Amtsblattes, auch in vollem Gange sein. Haben Sie Nachsicht, wenn der Verkehr langsamer und die Straßen gefühlt voller sind, aber ein Haupt unserer Region ist die Landwirtschaft und existentiell für Nahrungsmittelversorgung sowieso. Die Holzernte bleibt weiter eine Mammutsaufgabe und der Borkenkäfer wird zum Totalausfall der Fichtenbestände sorgen. Waldwege und Zufahrten sind mittlerweile nur noch tauglich für große Fahrzeuge und selbst da muss man sich stellenweise auf Beschädigungen einstellen. Ich sehe hier erst wieder Besserung kommen, wenn wohl alles Schlagbare abgefahren ist und wieder „Ruhe“ in den Wald einkehrt. Am Ende stellt sich hier aber auch die Frage, wie das finanziell zu bewältigen ist. Erst kam der Wertverlust unserer Wälder durch die Schadereignisse und dann muss eine ordentliche Befahrbarkeit zu den Grundstücken erstellt werden, um eine Wiederaufforstung zu gewährleisten, wenn sich das der Waldbesitzer noch leisten kann. Flächenlösungen stehen hier noch nicht in Aussicht.

Die Feinplanungen der UGG zum Glasfaserausbau laufen aktuell und die Gemeinde bemüht sich als Vermittler einzustehen, damit Maßnahmen, besonders im Straßenbau, nicht ausufern. Unser Einfluss ist sicher rechtlich gesehen gering, jedoch bieten wir an allen Stellen unsere Bereitschaft zur Kommunikation an und das sollte für ein Telekommunikationsunternehmen doch eine willkommene Einladung zur Kooperation sein. Am Ende ist es Firmenpolitik wie miteinander umgegangen wird.

Auch die „große“ Politik bietet grad keine Aussicht auf Lösungen, sondern schafft sich gefühlt täglich selbst neue Probleme. Ob Gebäudeenergiegesetz, Energieversorgung, Konfliktbewältigung oder eine Neuausrichtung der Ernährungsvorgaben, sind in dem Zustand in der Sommerpause wohl besser aufgehoben als im Parlament. Dass der normale Bürger die Verfahrensweisen nicht mehr versteht und am politischen Sachverstand zweifelt, liegt zum einen an den neuen Medienstrukturen, aber wohl zum Großteil auch an den zuständigen Ministern. Wollen wir hoffen, dass auch diese Ihren Urlaub nutzen und mit erholtem Kopf und klaren Verstand zurück an ihre Aufgaben kommen.

Ich wünsche Ihnen noch schöne Sommerferien, genießen Sie die warmen Tage und auch das kühle Nass (z.B. in unserem Freibad in Liebschütz) zur Erfrischung.

Ihr Bürgermeister,

Tino König