mit tiefstem Erschrecken haben uns, neben vielen anderen kleineren Vegetationsbränden, die Berichte und Bilder aus Gösselsdorf erreicht.
So ein katastrophales Brandereignis haben wir in der Nähe das letzte Mal am Heinrichsstein im April 2019 gesehen. Dort kam es zwar nicht zu dem flächenmäßigen Ausmaß, wie es sich im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit knapp 300 ha darstellte, jedoch waren die Bedingungen im Saalehang teilweise schwieriger zu handhaben. Im Ortsteil von Gräfenthal machte den Helfern ein Problem die Arbeit sehr schwer, welches seit vielen Jahren aus unterschiedlichsten Richtungen diskutiert wird.
Der Mangel an Löschwasserreserven, diese Situation ist allgegenwärtig und in der Regel nur dann sichtbar, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Mit dem Rückbau der „herrenlosen Speicher“ z.B. in Gahma 2016 wurde in der Region dieser Teil einer Wasserversorgung zerstört. Betrachtet man die Gründe für den Bau der Speicher in den 80er Jahren z.B. in Weisbach, Oberlemnitz oder eben in Gahma, dann waren es die Bemühungen, der DDR-Regierung, gegen die Gefahren der Trockenheitsperioden in den 70ern vorzusorgen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass genauso dieses Thema nun bald wieder in aller Munde sein wird. Jedoch haben die Anlagen damals etwa 30.000,00 Ostmark gekostet und heute könnte man, mit angrenzender Sicherheit, nicht einmal die Planung für den entsprechenden Wechselkurs bezahlen. Hier müssen Politik und Interessensvertretungen zwingend zusammenkommen und Lösungen finden, bevor diese Katastrophen gar nicht händelbar werden und am Ende auch Menschenleben gefährden.
Doch jeder Vorfall bürgt auch seine positiven Seiten, so hat man gesehen, zu was Menschen, ganz besonders im Ehrenamt der Feuerwehr und THW, miteinander im Stande sind zu leisten. Meinen allergrößten Respekt für die vielen hundert Helfer, die, sich Tag und Nacht gegen das Aufbäumen der Flammen gestellt haben. Hier gilt auch meine größte Hochachtung den Kameraden aus der Freiwilligen Feuerwehr Remptendorf, welche mit einer Gruppe im LF8 ebenso einen wichtigen Beitrag zur Löschwasserversorgung für Gösselsdorf gegeben haben. Daher muss es weiter unser Bestreben sein, dass alle freiwilligen Helfer eine stets verlässlich gute Ausbildung, sowie Ausstattung zur Verfügung haben. Diesen Anspruch stelle ich ganz besonders an die Landesregierung, welche vom Ehrenamt und der Vielzahl an Freiwilligen ebenso abhängig ist, wie wir es sind.
Eine Vielzahl an Menschen haben auch die erste 700-Jahrfeier im Jahr 2025 in der Einheitsgemeinde in Thimmendorf organisiert, sowie hervorragend durchgeführt. Mehrere tausend Besucher haben am letzten Juni Wochenende den Weg in das geschmückte Dorf gefunden. Ein vielfältiges Angebot um das Kernthema Landwirtschaft wurde geboten. Mit unzähligen Figuren, welche das traditionelle Leben im Ort darstellten, konnte an dem Wochenende dem Einwohnerschwund entgegengestanden werden, zumindest optisch. Praktisch habe ich auch viele Helferinnen und Helfer gesehen, die in der Vergangenheit in Thimmendorf gelebt haben, oder vielleicht in Zukunft dort leben werden. Bei so einer aktiven und einträchtigen Dorfgemeinschaft würde es mich nicht wundern.
Für eine kleine Verwunderung habe ich wohl selbst zum Festwochenende gesorgt. Aus einer älteren Idee heraus hat es sich angeboten dem Ortsteil der Einheitsgemeinde eine Bank zu schenken. Jedoch haben nicht die Form oder eine Farbe, sondern die Anzahl an Farben für Diskussion gesorgt. Der Christopherushof in Altengesees baut Regenbogenbänke, welche für ein weltoffenes Thüringen werben. Da ich diese Aussage sehr gern unterstütze, aber in der Symbolik noch viel mehr erkenne, was auf unsere Gemeinde repliziert werden kann, habe ich mir vorgenommen, dass bis Ende nächsten Jahres in jedem Ortsteil eine dieser Bänke stehen wird.
Wer sich nun Sorgen macht, ob ich mir Gedanken um eine gemeindliche LGBTQ (Abkürzung, die verschiedene sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten umfasst) - Bewegung mache, den kann ich beruhigen. Die 14 Ortsteile, aber auch ihre Bewohner sind so unterschiedlich und für sich selbst gesehen so einmalig, dass man bei allen gut erkennen kann, dass es die Vielfalt ist, welche unsere Stärke ausmacht. Könnte man alle Ressourcen aus den Orten bündeln, so wären wir sehr gut aufgestellt für die Zukunft. Wir haben eine breite Palette an Menschen mit Fachwissen, Engagement, Nächstenliebe, Ideenreichtum, Optimismus, Strahlkraft, Mut und Unternehmertum, sowie dem Herz am rechten Fleck. Diese bunte Mischung symbolisiert für mich die Vielzahl an Farben eines immer wieder gern gesehenen Naturereignisses. Der Regenbogen steht auch seit hunderten von Jahren für die Brücke zwischen Himmel und Erde, sowie zwischen den Menschen selbst. Hier sehe ich die große Aufgabe des Bürgermeisters, aber auch des Gemeinderates, sowie der Einrichtungen der Gemeinde, dass wir die Brückenbauer für die Menschen sein müssen. Die Thimmendorfer haben es vorgemacht und mit dem Landwirtschaftstag des Saale-Orla-Kreises eine Brücke durch den gesamten Landkreis und darüber hinaus gebaut. Nochmals vielen Dank allen Engagierten! Ich bin mir sicher, es war auch für euch ein voller Erfolg. Die gleiche Zuversicht hege ich auch für die 700 Jahrfeier in Remptendorf, welche sich ebenso seit Wochen mit immer mehr und schöner werdenden Ortsschmuck ankündigt. Hier erwartet uns nach den Ferien ein reichhaltiges Programm, quer durch den ganzen Ort. So lassen Sie uns das Wochenende vom 14. - 17. August freudig erwarten, um miteinander das genießen zu können, was mit viel Vorbereitung und Engagement vorbereitet wurde.
Ich hoffe dahingehend auch, dass das leidige Thema mit den Hundekothaufen ins Gewissen der Tierhalter einzieht und nicht für Schandflecken z.B. bei der Jahrfeier sorgt. Im gesamten Gemeindegebiet gibt es mal mehr und mal weniger Stellen, welche unter dieser verantwortungslosen Haltung leiden. Öfters wird die Gemeinde dabei als korrigierender Faktor benannt und soll Beutel, sowie Müllbehälter dafür bereithalten. Wo fangen wir da an und wo ist es am Ende auch noch umsetzbar, sowohl finanziell als auch personell? Ich sehe hier eindeutig die Verantwortung beim Hundehalter selbst, der sich Strategien zur Bergung und Entsorgung überlegen oder bei denen, wo es funktioniert, kopieren kann.
Große Sorgen bereitet uns derzeit auch das Gebäude des Kindergartens in Remptendorf. Hier zeichnet sich ein massiver Wasserschaden im Sanitärbereich des Erdgeschosses ab. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen war das Ausmaß noch nicht genau bekannt, jedoch werden Einschränkungen über mehrere Monate wohl die Folge sein. Hier arbeiten wir schnellstmöglich an der Behebung der Ursache und deren Folgen und sorgen für Ersatzmaßnahmen, welche einen Weiterbetrieb der Einrichtung ermöglichen. Leider werden sich nicht nur unsere Erzieherinnen und Eltern auf die Umstände einrichten müssen, sondern auch die Kinder selbst, welche sich aber meist eher interessiert und neugierig zeigen, als voreingenommen. Allgemein ist der Sanierungsbedarf der Objekte in unserer Kommune hoch und wir können stets nur das Nötigste tun, damit das Notwendigste erreicht werden kann. Mit Argusaugen betrachten wir daher die Nutzungsintensität und den damit verbundenen verantwortungsvollen Umgang, da dies doch wesentlich zur Abschätzung von Aufwendungen dient. Erwähnt werden muss jedoch auch das regelmäßige Engagement von Einwohnern der jeweiligen Ortsteile, die von Malerarbeiten über Grünflächenpflege, bis hin zu kompletten Dacharbeiten ihre Dörfer versuchen mit in Schuss zu halten. Da gilt mein Dank jedem, der sich hier mir Recht angesprochen fühlt!
Die KomBus führt zum Jahreswechsel ihr On-Demand-System (Rufbussystem) zum Jahreswechsel ein. Hierzu suche ich im Herbst noch eine Möglichkeit, dass sich alle Interessierten persönlich bei den Vertretern des kommunalen Busbetriebes informieren können und möchte daher eine Versammlung organisieren. Wie, wo und wann wird im nächsten Amtsblatt zu lesen sein. Ich sehe mit diesem Projekt eine sehr gute Chance für eine positive Entwicklung des ÖPNV im ländlichen Raum und hoffe sehr, dass Sie diesem Angebot ab 2026 auch eine Chance zum Testen geben.
All diejenigen, welche ihren Sommerurlaub noch vor sich haben, denen wünsche ich eine gute Reise, egal ob im Bus, Flugzeug, Zug oder Auto. Genießen Sie die Sommertage gern mal mit Ruhe und in Zufriedenheit, ich werde es zum Erscheinungstermin des Amtsblattes an der Adria auch versuchen.
Mit den besten Grüßen aus Süden
Ihr Bürgermeister Tino König