mit Erscheinen dieses Amtsblattes befinden wir uns mitten in der 700-Jahrfeier im Ortsteil Remptendorf. Ein riesiges Programm wird alle Interessierte erfreuen und man kann sich über eine reichhaltige Geschichte des Ortes, sowie seiner Einrichtungen informieren.
Es ist eine sehr schöne und dankbare Zeit, wenn man betrachtet, wie die Menschen miteinander und für ein gemeinsames Ziel über Monate hinweg werkeln, sich austauschen und vereinen. So etwas mitzuerleben gibt einem selbst Schwung, sich mutig für neue Ziele einzusetzen und die Zukunft mitgestalten zu wollen. So wird es allein die kühne Hoffnung sein, welche an jedem Gedanken hängt etwas verändern zu müssen, um den Einwohnerschwund zu bremsen, sowie drohende Verschlechterungen in der Selbstverwaltung der Einheitsgemeinde zu verhindern. Die magische Grenze von 3.000 Einwohnern erscheint in vorhersehbare Nähe zu rücken und die Zahlen des Statistischen Landesamtes, weichen zu unseren Einwohnerzahlen im Meldeamt nochmal um gut 40 Personen im Negativen ab. Die Wunschzahl an Einwohnern liegt weiterhin bei mindestens 6.000, prognostiziert für das Jahr 2035.
Bestimmt kennen Sie dazu meine Meinung, dass solche riesigen Flächengebilde gesellschaftlich schwer zu verwalten sind und der Bezug zu unseren vielen kleinen Orte verloren geht. Daher lese ich optimistisch ein paar Zeilen aus dem Gesetzesvorschlag heraus, welche mir etwas Mut machen.
So steht beschrieben, dass allein die Einwohnerzahl kein Totschlagargument sein soll, wenn die Gemeinden als Grundzentrum fungieren können. So ein Grundzentrum definiert sich über ein breites Angebot an Arztpraxen, Dienstleistungen, Versorgung mit Gütern für das tägliche Leben, Einrichtungen für Sport und Kultur, sowie durch Kindergärten, Schulen, funktionierende Infrastruktur, aber auch Verwaltungsaufgaben. Bis auf letzteres sollten die Angebote eine überregionale Bedeutung besitzen, um eine Anerkennung zu erhalten. Daneben spielt die finanzielle Leistungsfähigkeit eine wesentliche Rolle und gilt daher als Faktor Nummer 1 für Zusammenschlüsse von Gemeinden.
Nun gilt es mit Augenmaß abzuwägen mit wieviel Mut man in die Zukunft investiert, ohne sich in einen unkontrollierbaren Schuldensumpf zu begeben. Fest steht aber, dass es zu Investitionen und zu neuen Wegen in die Zukunft kommen muss. Das gute Fundament, welches im letzten Jahrzehnt geschaffen wurde, stärkt uns dabei den Rücken und damit versucht die Verwaltung, wie auch der Gemeinderat, Schritt für Schritt lebenswerte Bedingungen zu schaffen.
Mit Investitionen in unsere Bauhofausstattung machen wir uns etwas unabhängiger und flexibler, was bereits an vielen Stellen für positive Effekte gesorgt hat. Ebenso waren wir in der Lage, kurzfristig die Sanierung des Jugendclubs Remptendorf so zu begleiten, dass dieser zum Festwochenende im frischen Glanz erstrahlen kann. Mit mehr als 10.000,00 € sind außerplanmäßige Mittel für die Unterstützung bereitgestellt worden. Hier gilt aber auch größter Respekt und Dank die Jugendlichen, sowie allen freiwilligen Unterstützern, für die Umsetzung.
Auf dem Titelbild sehen Sie eine Maßnahme, welche wir seit 2019 vor uns hergeschoben haben. Im Haushalt 2025 wurden dafür 140.000,00 € geplant, welche verwunderlicher Weise ausreichend bemessen waren. Bei dieser so unscheinbaren Baustelle darf man gern erwähnen, dass mit der bauausführenden Firma HSI GmbH aus Saalfeld keinerlei Probleme aufgetreten sind und auch das Zusammenspiel mit unseren ansässigen Unternehmen STW GmbH und TAS GmbH als besonders effektiv zu beschreiben ist. Würde es so eine Kommunikation, das Fachwissen und die Bereitschaft zum vertrauensvollen Umgang flächendeckend als Voraussetzung angenommen werden, so könnten mehr Projekte mit weniger Bürokratie erfolgen.
Im Straßenbau lassen sich ebenso Umsetzungserfolge berichten. Ein Teilstück der Verbindungsstraße Thierbach in Richtung Wurzbach hat kurz vor Klettigshammer eine neue Oberfläche erhalten, ebenso wie der Teil des Friesauer Weges zwischen Tankstelle und Bahngleise. Weitere Aufträge, wie die Wasserableitung am unbefestigten Teil der Lobensteiner Straße in Liebschütz, sowie die Instandsetzung des Wasserschadens im Kindergarten Remptendorf, wurden vergeben.
Mit einer positiven Zustimmung hat der Gemeinderat den Weg geebnet für den Neubau der Rettungswache in Liebschütz. Ein Projekt, das ebenso lang auf sich warten lies und nun in absehbarer Zukunft zur Umsetzung kommt. Die Fläche zwischen Sportplatz, Feuerwehr und deren Ausfahrt soll in Zukunft unser Rettungswesen verbessern, sowie für die überregionale Versorgung dienen. Über einen offiziellen Spatenstich werden wir berichten. Damit erhält die medizinische Versorgung einen wichtigen Pluspunkt, obgleich sich die ambulante Versorgung im ländlichen Raum sich zu verschlechtern scheint. Mit Sparzwängen im Bereich des klinischen MVZ der Thüringen Klinik Saalfeld drohen Versorgungsverluste für das Lobensteiner Oberland einherzugehen. Die Bereitschaft von Gynäkologin Frau Spitzer zur Praxiserweiterung ist erwähnenswert und vorbildlich, da dies doch mit großen Aufwendungen in Verbindung steht. Die chirurgische Praxis soll, entgegen den ersten Mitteilungen, erhalten bleiben aber der MRT Standort wird am Standort Pößneck neu geschaffen. Betrachten wir die Fläche zwischen Schleiz, Drognitz, Wurzbach und Lobenstein, so liegt Remptendorf inmitten eines mit Fachbereichen unterversorgten Gebietes, trotz zentraler Lage. Hier sehe ich große Bemühungen als wichtig an, um lebenswerte Bedingungen vorhalten zu können, besonders im Anbetracht des demografischen Wandels. Gern wurde der Leitsatz „kurze Wege für kurze Beine“ für Kindereinrichtungen verwendet. Nicht ersetzend, aber ergänzend sollten nun „kurze Wege für ältere Beine“ die Betrachtungsweise für neue Belange verändern.
Einen völlig neuen Weg wollen wir in Richtung Altenburger Land gehen und werden die Gemeinde Nobitz noch in diesem Jahr mit einer Delegation aus dem Bereich der Feuerwehren besuchen. Unserer Kenntnis nach sind wir die ersten beiden Gemeinden, welche sich auf eine gemeinsame Beschaffung eines neuen Feuerwehrautos HLF10 geeinigt haben und damit den Höchstfördersatz erhalten können. Das klingt leider besser als es ist. Mit einer Fördersumme von 160.000,00 € zzgl. 16.000,00 € für die gemeinsame Beschaffung werden die Kosten für die Gemeinde erträglicher. So gehen wir von einem reinen Beschaffungswert von etwa 450.000,00 € aus. Nichtsdestotrotz sind wir auch in dem Bereich verpflichtet für verlässliche und sichere Ausstattungen zu sorgen.
Für das Gebäude der Feuerwehr Liebschütz-Liebengrün ist nun klar, der Schaden bleibt an der Gemeinde hängen. So werden wir in Eigenleistung und mit Unterstützung hiesiger Handwerker die komplette Rückwand reparieren müssen. Ein Großteil des Tragwerkes muss bis zur Fensterbrüstung ausgetauscht und die Abdichtungen erneuert werden. Hier zeigt sich, was kleine Baufehler für große Schäden bewirken können. Wir hoffen sehr, dass die Arbeiten vor einem Kälteeinbruch so weit fertig gestellt sind, dass die Heizungen wieder vollumfänglich ihren Dienst erfüllen kann. Auf Grund von akut fehlendem Personal im Bauhof werden viele Aufgaben nur verzögert ausgeführt werden können. Zum aktuellen Zeitpunkt läuft die Ausschreibung noch.
In der Kontaktliste des Amtsblattes wird Ihnen dagegen ein neuer Name auffallen. Frau Fröhlich ist seit dem 1.8. ihre neue Ansprechpartnerin im Ordnungsamt. Wir heißen Sie herzlich willkommen und wünschen Ihr interessante Aufgaben und viele schöne Eindrücke in unserer vielfältigen Gemeindestruktur. Gleichzeitig verabschieden wir das junggebliebene Urgestein der Verwaltung Priska Oswald. Besonders in ihrer Tätigkeit im Einwohnermeldeamt, welches ab 1.8. offiziell Frau Kalinke führt, ist Sie wohl sehr vielen Menschen bekannt. Vor fast genau 36 Jahren begann ihr Wirken für die damalige Gemeinde Remptendorf, danach in Zusammenarbeit mit Ebersdorf, dem Zusammenschluss zur Verwaltungsgemeinschaft, bis hin zur jetzigen Einheitsgemeinde. Dieser Weg prägte nicht nur ihre eigene Entwicklung, sondern auch die der Gemeinde und ihrer Kollegen. Wir wünschen Priska Gesundheit, Freude und eine erfüllte Zeit im Ruhestand.
So wie die einen zur Ruhe kommen, so gehen die anderen los in eine erlebnisreiche Zeit. Mit dem 11. August haben sich Schulanfänger in einen neuen Lebensabschnitt begeben und dürfen mit Neugierde, Freude und Spannung das Lernen für sich entdecken. Ebenso sind die Wege für die Fünftklässler neu, welche die Realschule oder das Gymnasium besuchen. Besonders spannend sind diese Umstellungen auch für die Eltern, welche ihre Schützlinge mehr und mehr aus ihrer Obhut entlassen müssen.
Ich wünsche allen Schülern ein erfolgreiches neues Schuljahr und viele schöne Eindrücke, wie auch Erkenntnisse zwischen den Unterrichtsstunden, denn in Schulen lernt man mehr als das, was in den Büchern steht.
Mit schönen Grüßen in einen sonnigen Spätsommer
Ihr Bürgermeister Tino König