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Saale-Sormitz-Kurier Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Remptendorf
Ausgabe 9/2023
Gestaltung Seite 2
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Der Bürgermeister informiert ...

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

es ist Mitte September und der Spätsommer macht seinem Namen alle Ehre. Apropos Ehre, heute Morgen stand in der lokalen Tageszeitung, dass der Thüringer Beamtenbund wieder einmal für mehr Anerkennung im Ehrenamt wirbt. Ich finde, dass er damit vollkommen Recht hat. Viele gesellschaftlich zwingende Aufgaben werden dem Ehrenamt überlassen. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Jugend- und Kinderhilfe, Tierschutz, politische und kirchliche Engagements, Sport, Präventionsarbeit, Seelsorge und Betreuung hilfsbedürftiger Menschen oder auch der Erhalt kultureller sowie heimatbezogener Traditionen. Dieses ganze breite Spektrum spiegelt die Fundamente unseres Zusammenlebens wider und findet rein durch politischen Willen mal mehr, mal weniger Anerkennung. Im Vordergrund stehen oft die finanziellen Fördertöpfe, welche punktuelle Anreize aber keine langfriste Unterstützung bieten können. An einem kleinen Teil dieses Punktes möchte ich unsere Gemeinde gern noch etwas besser platzieren. Mir geht es hier konkret darum, dass für die Engagierten in den Orten mehr Handlungsspielraum eröffnet wird und ein paar der vielen kleinen „Problemchen“ vor Ort eine eigene Lösung finden. Auch sollen damit neue Ideen die Chance erhalten sich zu etablieren, oder bewährte Projekte weitergeführt werden können. Hierzu werden wir Gespräche mit den Ortsteilbeauftragten sowie Gemeinderäten führen und einen Handlungsrahmen erstellen wollen. Wohlgemerkt geht das aber auch alles nur im Rahmen unserer finanziellen begrenzten Möglichkeiten. Ein Zustand, der sich fast in ganz Thüringen so zeigt, denn die Mehrzahl der Kommunen sind, laut einer regelmäßigen Studie der Bertelsmann Stiftung, übermäßig von Zuweisungen durch das Land und den Bund abhängig. Neben Mecklenburg-Vorpommern bleibt Thüringen die steuerschwächste Region in Deutschland. Dieser Umstand ändert aber nichts daran, dass weiterhin ein Lebensraum erhalten bleiben muss, der auch lebenswert ist. Der Großteil an Aufwendungen der Grundversorgung sollte daher nicht nur über die Einwohnerzahlen, sondern auch über die Gebietsfläche berechnet werden. Ländlich geprägte Räume, wie Thüringen, bleiben dabei auch weiterhin abhängig von einer Solidargemeinschaft. Der Slogan „Grünes Herz Deutschlands“ ist in den letzten Jahren nur noch selten erschienen und dennoch eins der Besten Synonyme für die Wahrnehmung unserer Heimat, besonders von außen. Aber ein jedes „Organ“ benötigt Pflege und Aufmerksamkeit, damit es nicht zu Herzrhythmusstörungen kommt…

In unseren Dörfern blüht und grünt es, so dass der Bauhof, neben vielen anderen Aufgaben, vorwiegend mit Grünarbeiten zu tun hat. Beschäftigung finden Sie bestimmt auch in Ihren Gärten ausreichend. Das Herbstobst hat sich vielerorts gut entwickelt und einer ausreichenden Ernte sollte nichts im Wege stehen. Das Erntedankfest lädt jährlich alle ein, einmal Danke zu sagen. So ein Dank kann vertraut für sich selbst, oder mit anderen in kirchlichen Zeremonien erfolgen, aber unsere Versorgungslage ist es wert geschätzt zu werden. Ich bin kein Landwirt und habe großen Respekt davor, dass jedes Jahr aufs Neue die Bauern es schaffen unsere „Mäuler zu stopfen“, fast egal wie die Bedingungen dazu sind. Diese werden offenkundig schwieriger und auch unverständlicher. Arbeitsweisen werden ineffektiver, durch Verbote von Pflanzenschutzmitteln, Flächenstilllegungen verringern die Gesamterträge und Bürokratie fordert die Agra-Spezialisten dazu auf, dass man mehr am Schreibtisch als am Acker oder am Vieh Zeit und Kompetenz einsetzen kann. Deutschland hat einen Selbstversorgungsgrad von stattlichen 87%. Lassen Sie uns daher am 1. Oktober einmal innehalten und eben Danke sagen.

Zum Tag der Deutschen Einheit gilt die Würdigung dem mutigen Volk und einem politischen Aktionismus, der in 1989 zum Umbruch der DDR geführt hat. Seit dem 3. Oktober 1990 leben und gestalten wir ein wiedervereinigtes Deutschland. Dieser Teil Geschichte zeigt uns, dass selbst auf Staatsebenen Spaltungen keine endgültige Trennung bedeuten müssen und alte Verbindungen neu zusammenwachsen können. Eine Hoffnung, die ich für aktuelle Geschehnisse am Rande von Europa auch hege. Freiheit ist eins der wertvollsten Güter die es damals galt einzufordern und die es heute gilt zu bewahren. Genießen Sie daher diesen so bedeutsamen Feiertag und nehmen Sie sich Zeit Verbindungen zu pflegen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbstanfang und einen goldenen Oktober.

Ihr Bürgermeister

Tino König