Stadt Ziegenrück

Tag der Städtebauförderung bringt Bürgerinnen und Bürger zusammen und frische Perspektiven nach Ziegenrück

Am 10. Mai 2025 fand in Ziegenrück der bundesweite „Tag der Städtebauförderung“ statt - ein Tag, der ganz im Zeichen von Mitgestaltung, Dialog und Zukunftsplanung stand. In der Kirchstraße 6, einem derzeit leerstehenden Gebäude im Herzen der Altstadt, kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger - von jung bis alt - zusammen, um gemeinsam Ideen für die zukünftige Entwicklung ihrer Stadt zu erarbeiten.

Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Chris Lange stellte das Planungsbüro IuImIsI STADTSTRATEGIEN aus Leipzig, das die Stadt bei der Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) begleitet, das Tagesprogramm sowie den bisherigen Prozess mit seinen zentralen Meilensteinen vor. Die Teilnehmenden teilten sich anschließend in zwei Gruppen: eine Bürgerwerkstatt für Erwachsene sowie eine Kinder- und Jugendbeteiligung.

Im Rahmen der Bürgerwerkstatt wurden zentrale Themen des ISEK vorgestellt - darunter die Leitidee einer Aktivachse durch Ziegenrück, der Schlüsselbereich an der Nähermühle sowie Ansätze zur Aktivierung von Leerstand bzw. die Stellplatzproblematik im Innenstadtbereich. Im Zentrum der Veranstaltung standen Fragen, die viele Städte beschäftigen: Was tun mit leerstehenden Gebäuden? Wie geht man mit ruinösen Gebäuden und Brachen? Wie lassen sich die notwendigen finanziellen Mittel, für eine nachhaltige Stadtentwicklung gewinnen? Besonders anschaulich wurde dieser Themenkomplex durch den Veranstaltungsort Kirchstraße 6 selbst: Das leerstehende Gebäude bot nicht nur Raum für den Austausch, sondern diente zugleich als Beispiel für mögliche Nutzungs- und Aktivierungskonzepte, z.B. Mitarbeiterwohnen und ein Café im Erdgeschoss. Die Ideen des potenziellen Eigentümers wurden vorgestellt und zeigten, welches Potenzial in der Revitalisierung solcher Gebäude für die Innenstadt steckt.

Als fachlichen Impuls berichtete Herr Bachmann, Bauamtsleiter der Stadt Pößneck, über die Leerstandsstrategie seiner Stadt und gab damit wertvolle Einblicke in ein erfolgreiches Praxisbeispiel. Ergänzt wurde die Diskussion durch Frau Berner vom Landratsamt Saale-Orla- Kreis, die ihre Expertise im Bereich Denkmalschutz einbrachte.

Im Gespräch mit beiden Fachleuten wurden auch konkrete Strategien für die Nachnutzung von Leerständen, den Teilrückbau nicht mehr nutzbarer Gebäude und den Umgang mit historischen, aber verfallenen Bauten erörtert. Die Denkmalpflege betonte dabei die Notwendigkeit sensibler Lösungen im Spannungsfeld zwischen Bewahren und Verändern. „Gerade kleinere Städte brauchen kreative Lösungsansätze und belastbare Partnerschaften“, betonten Herr Bachmann und Frau Schulz vom Sanierungsberater KEWOG Städtebau GmbH. „Ein partnerschaftlicher Austausch über bereits bewährte Ansätze ist für uns als Stadt besonders wertvoll - wir wollen vom Wissen anderer profitieren.“ so Bürgermeister Lange.

Parallel dazu erkundeten Kinder und Jugendliche im Rahmen einer geführten Stadtbegehung wichtige Orte in Ziegenrück - darunter den Platz der Jugend. In Gesprächen vor Ort entwickelten die jungen Teilnehmenden konkrete Ideen zur Aufwertung dieser Orte, z. B. ein Bücherschrank, ein Wasserspielplatz oder eine Tischtennisplatte. Ihre Anregungen wurden dokumentiert und fließen in die weitere ISEK-Erarbeitung ein.

Für das leibliche Wohl sorgte - mit Kaffee und Kuchen - freundlicherweise Herr Neumeister vom Hotel „Am Schlossberg“. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Der Tag der Städtebauförderung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wertvoll der direkte Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist. Er war ein wichtiger Schritt hin zu einer gemeinschaftlich getragenen Zukunftsstrategie für Ziegenrück - mit vielen Impulsen, neuen Ideen und gelebter Beteiligung.