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Rastenberger Kurier
Ausgabe 12/2023
Vereine und Verbände
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Der Heimatverein auf Reise zu Posaunen und Glasbläsern

Am 1. Advent fand traditionell unsere jährliche Busfahrt statt. Als der Bus in den kleinen Ort Lauscha fuhr, wurden wir schon von fern mit weihnachtlichen Klängen einer Bläsergruppe empfangen.

Der 3. Dezember war ein klarer Wintertag mit viel Schnee und Geschäftigkeit in den engen Straßen von Lauscha. Die traumhaft schöne weiße Pracht der Schneelandschaft konnten wir auf unserer Anfahrt durch den Thüringer Wald erleben und uns verzaubern lassen. Doch die Reise galt an diesem Tag nicht dem Wintersport, sondern der traditionellen Glasbläserkunst von Lauscha und Umgebung. Und schon ging es für alle hinein in das bunte Treiben und passend zum 1. Advent in die Glasglitzerwelt. Man konnte sich gar nicht satt sehen an der Vielfalt der Formen und Farben, die der Werkstoff Glas auszustrahlen vermochte. Besonders eindrucksvoll waren die mit Glaskugeln geschmückten Tannenbäume in der "Buntglasmanufaktur", unserer ersten Station. Hier gab es neben Glaskunst auf mehreren Etagen auch Historisches zur Entwicklung der Glasbläserzunft.

Kritisches, wie die Rolle der Treuhand 1990 bei der Privatisierung der Glashütten und Arbeitsplatzverluste, genauso, wie die Rolle der sogenannten "Bärenlöcher" von Lauscha von 1946 - 1989, auf deren Präsentation auch Bezug genommen wurde.

Ein lauschiges Plätzchen fand in den 2,5 Stunden in den Straßen und Gassen von Lauscha wohl jeder von uns, ob mit einem Glas Glühwein oder noch wohlgestärkt nach dem reichhaltigen Mittagessen. Die Zeit verging viel zu schnell und der neue Reisebus von Weimar-Tours mit seinem netten Fahrer und Reiseleitung hatte uns, samt den Tüten und Verpackungen, zur Weiterfahrt nach Lauenstein wieder.

Es ging nun zur Frankenwald Confiserie Bauer, einem Traditionsunternehmen von 1914. Gleich am Eingang wurden wir mit einem Tablett mit Pralinenköstlichkeiten empfangen. Könnte nur jeder Tag so sein! Zum Kaffee wurde ein "Riesenwindbeutel" serviert, der wohl über die Region hinaus bekannt ist. Neben Informationen zur Pralinenherstellung war es auch möglich, diese ganze Vielfalt zu erwerben - also weitere Tüten - der Bus war groß genug.

Die Heimfahrt gestaltete sich bei guter Laune und dieser Tag wird sicher allen in guter Erinnerung bleiben.

Und nun noch etwas zu den " Bärenlöchern" von Lauscha:

"Noch in den 1950 er Jahren gab es in der Glashütte kleine versteckte Räume, die Bärenlöcher. Was dort vor sich ging, wusste offiziell keiner. Aber fast alle gingen hin. Die rauen Glashandwerker nämlich stiegen in eines der Bärenlöcher hinab, wollten sich dort mal ordentlich einen Schnaps genehmigen, oder auch vor den Ehefrauen verstecken. Möglich aber, das am nächsten Tag im Ort nur zu gut erkennbar war, wer sich am Vorabend nach Arbeitsschluss in die Löcher verkrochen hatte. Es waren die Räume, wo Kohle nochmals verkokt wurde und zu verwandeltem Gas wurde und die Hütte und überhaupt alles, was sich darin befand und bewegte, soll über und über mit Ruß bedeckt gewesen sein." (Quelle: Buntglasmanufaktur Lauscha)

Wir wünschen allen Mitgliedern und Bürgern von Rastenberg ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.

Heimatverein Rastenberg e. V. - Vorstand