Vereine und Verbände

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Netzwerkpartner und Interessierte,

seit unserer Auftaktveranstaltung Ende April dieses Jahres ist einiges passiert. In diesem Newsletter wollen wir Ihnen einen Überblick zum aktuellen Stand des Projekts REES geben und einen kleinen Ausblick, was die nächsten Monate geplant ist.

Im Sommer fand die erste Runde der Befragungen statt, die von unserem Partner ikre - Institut für Klimaneutrale Stadt- und Regionalentwicklung aus Erfurt durchgeführt wurde. Darin konnten unsere Zielgruppen Bevölkerung, Kommunen und Unternehmen Feedback zu ihren jeweiligen Herausforderungen, Einstellungen und Wünschen an die Entwicklung in der Region Sömmerda geben. Aus der Auswertung der Befragungen hat sich gezeigt, dass generell erneuerbare Energie, die regionale Wertschöpfung daraus und das Konzept der Teilhabe durch Energiegenossenschaften überwiegend positiv bewertet werden. Besonders bei Dach-Photovoltaikanlagen haben die meisten Befragten keine Bedenken. Bei Freiflächen-PV- und Wind-Anlagen sieht das Bild gemischt aus. Für die Bereiche energetische Sanierung, Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen besteht noch Beratungsbedarf.

Daraus haben wir folgende Themenbereiche als Potentiale abgeleitet:

Infrastruktur und interkommunale Zusammenarbeit

Austausch von Wissen und Angehen gemeinsamer Projekte

Transformation der Wärmeversorgung

Bisher wird Wärme noch zu ca. 80 % aus fossilen Energieträgern erzeugt, die aus dem Ausland importiert werden müssen, d.h. die Wertschöpfung fließt aus der Region ab. Es liegt auf der Hand, dass die Nutzung regionaler Ressourcen, von Biogas bis Abregelstrom aus Windparks, sinnvoller ist.

Bürgerenergie

Beteiligung der Bevölkerung an den Gewinnen aus Wind-, Sonnen- und Wärmeenergie, Akzeptanz durch Mitbestimmung bei neuen Projekten und Nutzung der günstig vor Ort erzeugten Energie

Demographie und Fachkräfte

Förderung attraktiver Lebens- und Arbeitsorte. Stärkung der Daseinsvorsorge, Belebung von Ortskernen und Schaffung von attraktivem Wohnraum - quersubventioniert durch Energieprojekte.

Folgende Ideen für Umsetzungsprojekte werden wir in den nächsten Monaten weiter ausarbeiten:

Günstiger Strom für alle

Anhand eines Pilotobjekts der Bauart WBS70 der Wohnungsgesellschaft Sömmerda soll ein Modell entwickelt werden, um ein Dach trotz eingeschränkter Traglast für Photovoltaik nutzbar zu machen. Der günstige Solarstrom wird den 160 Mieterhaushalten, hauptsächlich Rentner und Wohnungsgeldempfänger, über die Modelle „Mieterstrom“ oder „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)“ zur Verfügung stehen. Dafür wollen wir mit dem zuständigen Netzbetreiber eine Lösung für die Abrechnung und Integration in sein Bilanzierungssystem erarbeiten.

Auch durch andere Konzepte wie das „Energy Sharing“ sollen Menschen von günstigem, vor Ort erzeugtem Strom profitieren. Die gesetzliche Regelung dafür wird derzeit überarbeitet. Dadurch könnten beispielsweise Menschen in Rastenberg Strom direkt aus dem Solarpark beziehen.

Wärmewende gemeinsam umsetzen

Die kommunale Wärmeplanung der VG Kölleda wird von der BEG Thüringer Becken zusammen mit dem Institut für Klimaneutrale Stadt- und Regionalentwicklung ab Dezember durchgeführt. Im Fokus stehen dabei realitätsnahe und wirtschaftliche Umsetzungsmaßnahmen, wobei auch Einkaufsgemeinschaften für Haustechnik und Material zur energetischen Sanierung mitgedacht werden.

Interkommunales Energieversorgungsunternehmen

Durch eine stärkere Zusammenarbeit mehrerer Kommunen sollen größere Energie- und Infrastrukturprojekte umgesetzt und eine Beratungsstelle zur energetischen Gebäudesanierung für Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Außerdem liegen bereits zwei Absichtserklärungen für Bürgerwindräder vor, die eine gute Grundlage für die regionale Wertschöpfung versprechen.

Energie schafft Daseinsvorsorge

Um die Attraktivität der ländlichen Region für junge Familien und Fachkräfte zu erhöhen, sollen leerstehende Bestandsobjekte durch gemeinschaftliche Projekte, unterstützt durch Wertschöpfung aus Energie wiederbelebt werden. Daraus können z.B. Ärztehäuser mit betreutem Wohnen entstehen und so einen Teil der Grundversorgung sichern.

Ausblick

Im ersten Halbjahr 2026 werden weitere Workshops stattfinden, um die Umsetzungsprojekte mit den Netzwerkpartnern zu konkretisieren und den Informationsbedarf zu decken. Zwei Termine für öffentliche Veranstaltungen stehen bereits fest:

Zweites Bürgerforum in Kölleda am 04.12.2025,

Anmeldung über die REES Website

Regionalforum auf Schloss Ettersburg

mit Prof. Harald Lesch am 07.02.2026

Veranstaltungsreihe ab Januar 2026 zu den Themen:

kommunale Wärmeplanung, Energieberatung, energetische Sanierung, Heizungstausch, Photovoltaik, Mieterstrom/GGV, Energy Sharing, Bürgerenergie, Daseinsvorsorge stärken durch erneuerbare Energien