Weltwassertag fordert beschleunigten Wandel

Aus aktuellem Anlass werfen wir erneut einen Blick auf den Weltwassertag bzw. Tag des Wassers 2023. Unlängst haben wir daran erinnert, dass die Vereinten Nationen bereits 1993, also vor 30 Jahren, diesen Tag ins Leben gerufen haben. Ob es mehr ein Gedenk- als ein Feiertag ist, sei dahin gestellt. Für die erste Bezeichnung würde sprechen, dass es - global betrachtet - im Zusammenhang mit Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Kriegen, Konsumverhalten und industrieller Ausbeutung durchaus traurig um das wichtigste Lebensmittel Trinkwasser bestellt ist, für die zweite, dass es erfreuliche Bemühungen gibt, den Menschen weltweit den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern. Diesen Doppelaspekt könnten wir im Saarland am Tag des Wassers wie folgt würdigen: Einerseits können wir feiern und uns freuen, dass wir eine quantitativ und qualitativ so gute Trinkwasserversorgung haben, andererseits können wir uns klarmachen, dass wir in einem globalen Zusammenhang stehen und sowohl für den Schutz unserer eigenen Wasservorräte als auch für die Versorgung in anderen Teilen der Erde und in der Zukunft Verantwortung tragen.

Der Deutsche Bildungsserver bietet eine ganze Menge Informationen zum Thema „Wasser“, vor allem für Schulen und Kitas und schreibt: „Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Sein Ziel ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. (https://www.bildungsserver.de/nachricht. html?nachricht_id=362, aufgerufen am 12.03.2023). Eine umfassende Darstellung bietet die Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg, da finden sich auch Zahlen: „ (…) noch immer haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 3,6 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sicheren Sanitäranlagen, 500 Millionen verfügen nicht einmal über einfachste Latrinen. Etwa vier Milliarden Menschen leben in Regionen, die in mindestens einem Monat pro Jahr von großer Wasserknappheit betroffen sind, so der UNESCO-Weltwasserbericht 2022.“ (https://www.lpb-bw.de/wasser#c99311, aufgerufen am 12.03.2023)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, atomare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) vermeldet: „Der internationale Tag des Wassers 2023 steht unter dem Motto ‚Accelerating Change‘, also den Wandel beschleunigen. Mit dem diesjährigen Thema soll die Wichtigkeit nationaler und internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des "Sustainable Development Goal 6" in den Fokus gerückt werden.“ (https://www.bmuv.de/ themen/wasser-ressourcen-abfall/binnengewaesser/gewaesserschutzpolitik/international/ weltwassertag-am-22-maerz-2022, aufgerufen am 12.03.2023). Weiter dazu: „Die Weltwassertage und die VN-Wasserdekade sind vor dem Hintergrund der Umsetzung der 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung und der darin enthaltenen wasserbezogenen Ziele, insbesondere des Nachhaltigkeitsziels 6 ‚Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten‘ zu sehen, die im Jahr 2015 von den VN-Mitgliedstaaten beschlossen wurden.“ - Klar, wenn bereits 2015 die Agenda für nachhaltige Entwicklung mit einer Laufzeit bis 2030 vereinbart wurde, dann wird es Zeit, den Wandel zu beschleunigen, wie das Motto „Accelerating Change“ des diesjährigen Weltwassertages fordert. Anders gesagt: Die Zeit drängt, das Menschenrecht auf Wasser zu verwirklichen.