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Stadt Wadern
Ausgabe 12/2025
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Geheimtipp für Kleingärtner: Kraterbeet

Vergangene Woche haben wir Sie ermuntert, mit Ihren Bemühungen um Klimaschutz im Kleinen weiterzumachen, auch wenn die Erfolgsaussichten im Großen mau zu sein scheinen, Motto: „Du hast keine Chance, aber nutze sie!“ In diesem Zusammenhang ist der (inzwischen vielleicht zu häufig verwendete) Ausdruck „Resilienz“ nicht uninteressant. Gemeint ist die Fähigkeit, Veränderungen und komplizierten Situationen mit eigener Widerstandsfähigkeit zu begegnen. Bei Herausforderungen ist kreative Resilienz gefragt: Offenheit für neue Lösungswege, Anpassungsfähigkeit, Experimentierfreude, Neugierde. Anders gesagt: „Mach aus den Herausforderungen Chancen!“

Als konkretes Beispiel mag eine Anregung dienen, die wir Ihnen vor kurzem vermittelt haben. Wir wiesen darauf hin, dass man sich unter Kleingärtnern auf das veränderte Klima einstelle. Statt Hochbeeten würden z. B. sogenannte Kraterbeete wie auf den Kanarischen Inseln angelegt. Jetzt gehen wir näher darauf ein und beziehen uns auf eine Veröffentlichung des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Auf dessen Homepage wird ein Kraterbeet beschrieben – inklusive Querschnitt, Bauanleitung und anschaulicher Skizze (https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/elemente/26033.html, aufgerufen am 14.03.2025).

„Ein Kraterbeet für den Klima-Garten. Kühle im Sommer und Wärme im Winter“, ist der Artikel überschrieben. Dann heißt es: „Kraterbeete sind echte Geheimtipps im Klima-Garten. Sie speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Winden. Durch diese speziellen Eigenschaften sorgen sie dafür, dass Pflanzen besser gedeihen. Besonders Gemüsepflanzen profitieren davon. In Gegenden, in denen es regelmäßig zu langen Trockenperioden im Sommer und vielen Regengüssen im Winter kommt, setzen die Menschen schon längst auf die kraterförmigen Beete, um trotz schwieriger Wetterbedingungen erfolgreich zu gärtnern. (…) Da auch bei uns durch den Klimawandel das Wetter zu Extremen neigt, kann ein Kraterbeet auch in unseren Gärten eine gute Alternative zum herkömmlichen Beet sein.“

Im Kraterbeet könnten auch frostempfindliche Pflanzen eingesetzt werden, mit Abdeckung sei auch ein Frühbeet möglich. Die Temperatur im Inneren sei bei Kälte höher als außerhalb, und bei großer Hitze sei durch die Verdunstung die Temperatur im Krater niedriger als außerhalb. Ein Kraterbeet sei in verschiedene Zonen unterteilt, dadurch werde es den jeweiligen Ansprüchen der verschiedenen Pflanzen gerecht, denn jede Zone weise einen unterschiedlichen Feuchtegrad des Bodens und verschieden starke Sonneneinstrahlungen auf. So könnten Gemüse und Kräuter bedarfsgerecht in Mischkultur angebaut werden. Weiter wird erläutert: „Tomaten, Paprika, Aubergine, Buschbohnen oder die empfindliche Aloe Vera können so auch in kühleren Lagen in Deutschland angebaut werden. Sie sind genau wie Gurken, Zucchini, Basilikum, Sellerie und Erdbeeren empfindlich gegen Frost. Dieser kann zu Beginn und am Ende der Saison auftreten. Durch die Wärme im Kraterbeet können diese Fröste abgemildert und die Saison so verlängert werden. Tomaten, Gurken und Auberginen brauchen zudem auch etwas mehr Wasser, vor allem zu Beginn der Kultur. Daher ist der Standort im Kraterinneren optimal für sie.“

Die äußeren Hänge seien gut geeignet für Gemüsearten wie Radieschen, Petersilie, Erdbeeren, Buschbohnen, Feldsalat, Zwiebeln und Möhren. Der Wall oben als trockenster Bereich eigne sich für Kräuter wie Salbei, Thymian, Origano, Lavendel sowie für heimische Wildstauden wie Malven, Wegwarte, Natternkopf, Wiesensalbei, Katzenminze, Wilde Möhre, Hornklee, Storchschnabel und Gundermann – gut für Insekten. So werde das Kraterbeet zum „Hot Spot der Artenvielfalt“. Hinter dem Wall könnten Gehölze und Sträucher gepflanzt werden wie Sanddorn, Felsenbirne, Schlehe, Wildrosen. Als Nachkultur im Spätsommer und Herbst eigneten sich Feldsalat oder Phacelia fürs Kraterbeet, so sei der Boden über den Winter geschützt.

Der NABU liefert auch eine Schritt-für-Schritt-Bauanleitung. Wenn Sie „Kraterbeet“ googeln, finden Sie weitere gute Anregungen, auch von gewerblichen Anbietern, auf der Internet-Plattform YouTube gibt es Kraterbeet-Erklärvideos von anderen Organisationen, u. a. von der Kreativwerkstatt Frankfurt, von der Ueberseewerkstatt und von „Permaria“.