Heckenteilung 2022: Zuteilung der Anteile mit der Rute
Die Gehöferschaft Wadrill ist eine gemeinschaftliche, nachhaltige Form der Waldnutzung, bei der die Mitglieder Anteile an einer gemeinsam bewirtschafteten Waldfläche besitzen. Dieses Brauchtum wurde nun in das Bundesverzeichnis der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen.
Die Nutzung der Flächen erfolgt jährlich über ein Losverfahren, das auf traditionellen Methoden wie „Heckenzeichen“ (Holzkugeln mit individuellen Markierungen) und der „Rute“ (eine Fichtenstange, die zur Zuteilung von Nutzungsflächen verwendet wird) basiert.
Über Generationen hinweg hat die Gehöferschaft Wadrill vielfältiges Wissen zu nachhaltiger Waldwirtschaft, traditionellen Nutzungsverfahren und gemeinschaftlicher Selbstverwaltung bewahrt. Die jährliche Verlosung der Nutzungsflächen mit historischen Messmethoden und Symbolen stellt ein tief verwurzeltes, identitätsstiftendes Ritual dar. Trotz Herausforderungen wie dem Klimawandel oder dem ökonomischen Druck durch kommerzielle Waldnutzung hat sich die Grundstruktur der Gehöferschaft erhalten und zeigt, wie sich Tradition und nachhaltige Entwicklung ergänzen können. Diese Praktiken machen die Gehöferschaft zu einer lebendigen Institution des kulturellen Erbes.