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Stadt Wadern
Ausgabe 15/2024
Stadtwerke Info
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Lieber nicht alles selber machen!

„Do it yourself“ wird inzwischen gern abgekürzt als DIY, besonders in Verbindung mit dem Ausdruck „Projekt“, also als „DIY-Projekt“. Das bedeutet übersetzt und umschrieben: Mach doch selber, was zu erledigen, reparieren oder aufzubauen ist, mach’s zu „Deinem Projekt“, wie es gelegentlich in der Werbung heißt. Damit wird zugleich suggeriert: Trau Dir was zu, das kannst du doch! Und: Warum für professionelle Hilfe zusätzlich Geld ausgeben?!

Zugleich erscheint das Heimwerken und Selbermachen als sinnvolle Freizeitbeschäftigung - nicht nur für Rentner. Das ist ja auch gar nicht so verkehrt! Mancher erholt sich vom Alltags- oder Berufsstress, wenn er sich mit Dingen beschäftigt, die sonst nicht zu seinen Aufgaben gehören. Dann entdeckt oder fördert der oder die eine oder andere handwerkliches Können. Das gilt auch für die Urlaubszeit: Was dem einen die Berge oder der Strand, sind dem anderen die Baumärkte. Und so wird oft der Urlaub oder die Freizeit zu Renovierungen im und am Haus genutzt, um liegen gebliebene Reparaturen auszuführen oder lang gehegte Wünsche zu verwirklichen. Gerade im Saarland können sicherlich noch sehr viele Menschen noch sehr viel selber machen - übrigens keineswegs nur die Älteren, die inzwischen zur Rentnergeneration gehören. Heutzutage bezieht manch jüngerer Zeitgenosse seine Kenntnisse aus dem Internet, wenn reale Vorbilder fehlen.

Woher auch immer die Vorbilder und Fertigkeiten stammen und wie gut die Informationen auch sein mögen, sie ersetzen keine fundierte Ausbildung und auch nicht die erprobte Berufserfahrung. Sie würden sich ja auch nicht selber die Zähne machen! Kurzum: Es gibt Arbeiten, von denen Laien die Finger lassen sollten. Die Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung von Elektro-, Gas- und Wasserinstallationen gehören dazu. Wir haben Sie an dieser Stelle vor längerer Zeit schon einmal auf ein Schreiben der saarländischen Gas- und Wasserversorger und des Fachhandwerk hingewiesen. Darin heißt es: „Wir stellen immer wieder fest, dass Gas- und Wasserinstallationen von Unbefugten ausgeführt werden.“ Es ist einfach unverantwortlich, wenn Laien sich an Gas- und Wasserinstallationen zu schaffen machen. Was zunächst billig erscheint, kann später teuer werden, sogar sehr teuer. Denn nicht-fachmännische Arbeiten können sich auch noch nach Jahren höchst unangenehm auswirken.

Wer darüber einmal in Ruhe nachdenkt, kommt sicherlich selber darauf. Aber dies ist nicht allein Sache des vernünftigen Ermessens eines jeden. Sondern es gibt dafür eindeutige Rechtsvorschriften, deren Einhaltung in einem Schadenfall geprüft wird, das heißt, eine Versicherung wird sich im Fall des Falles darauf beziehen. Unter anderem ist vorgeschrieben, dass eine Gas- und Wasseranlage im häuslichen Bereich nur durch den Netzbetreiber oder ein im saarländischen Installateurverzeichnis eingetragenes Vertragsinstallationsunternehmen errichtet, erweitert oder instand gesetzt werden darf (§ 13, Niederdruckanschlussverordnung bzw. AVB Wasser).

An diese Vorschrift sollten Sie sich immer halten. Die im Installateurverzeichnis eingetragenen Betriebe haben einen fachlichen Qualifikationsnachweis erbracht und können dies durch einen Installateurausweis dokumentieren. Sie sollten sich nicht scheuen und sich gegebenenfalls den Installateurausweis zeigen lassen. Denn Sie als Betreiber einer häuslichen Anlage sind dafür verantwortlich, dass diese ordnungsgemäß errichtet, geändert und instand gehalten wird. Bekanntlich endet die Verantwortung der Stadtwerke als ihrem Versorgungsunternehmen am Hausanschluss. Von da liegt die Verantwortung für Leitungen und Installationen beim Hausbesitzer.

Vor allem aber sollten Sie die beschriebenen Arbeiten nicht zu Ihrem „Projekt“ machen, um Geld zu sparen. Denn das könnte teuer werden …