Frühjahrsputz - praktisch und konkret

Beim letzten Mal haben wir über Tradition und Bedeutung des Frühjahrsputzes geschrieben, Anregungen zum Nachdenken, aber kaum Tipps zur praktischen Durchführung vermittelt. Im Folgenden gehen wir näher auf die praktische Umsetzung ein. Eine effektive Methode zur Wohnungsreinigung ist, von oben nach unten zu arbeiten, erst Decken und Lampen, dann Möbel und zum Schluss der Boden. Generell empfiehlt sich ein gewisser Minimalismus, d. h. unnötige Dinge aussortieren, spenden oder recyceln. Vielleicht probieren Sie aber auch einmal, Dinge weiterzuverwenden oder neuen Zwecken zuzuführen, statt sie wegzuwerfen. Für jeden Haushalt, Raum und Schrank gibt es Ordnungssysteme, auch solche aus Mehrweg- und Naturmaterialien oder Glas statt Plastik. Schlau ist auch ein Beschriftungssystem; das macht anfangs etwas Mühe, spart dann aber Zeit beim Aufräumen.

Beim Reinigen neigen wir in Deutschland zu mehr Gründlichkeit als nötig, setzen oft chemische Mittel ein, um Keime und Bakterien abzutöten. Da wirkt die Corona-Pandemie noch nach. Im privaten Haushalt ist eine Desinfektion in der Regel nicht erforderlich, mit Ausnahme dort, wo Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko leben oder gepflegt werden. Auch die vielen Spezialreiniger, die es zu den verschiedensten Zwecken zu kaufen gibt und einen riesigen Markt darstellen, brauchen Sie meistens nicht. Denken Sie daran: Alles, was in den Reinigungsmitteln drin ist, landet im Abwasser! Darunter sind giftige Stoffe, die das Grundwasser belasten können. Die meisten Desinfektionsmittel sind zudem nur schwer abbaubar. Außerdem können Inhaltsstoffe von vielen Desinfektionsmitteln die Haut reizen und Allergien fördern. Beim Putzen damit werden auch gesundheitlich unbedenkliche Bakterien bekämpft, die gebraucht werden, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.

Meistens genügen vier einfache Reinigungsmittel: neutraler Allzweckreiniger für Fußböden, Fenster und die meisten Oberflächen; Scheuerpulver für hartnäckigen Schmutz; Essigreiniger oder Zitronensäure für Kalkablagerungen und Urinstein sowie Handspülmittel für Geschirr und auch andere Zwecke. Wer das richtige Putzwerkzeug wählt, braucht meist weniger Putzmittel. Benutzen Sie Bürsten, Mikrofasertücher oder Edelstahlschwämme, um Schmutz zu entfernen. Bei glänzenden, polierten oder beschichteten Oberflächen - wie Plexiglas, Kunststoffen oder Marmor - sollten Sie jedoch nur weiche Lappen benutzen. Selbst einige Mikrofasertücher können hier zu hart sein. Achten Sie daher auf die Angaben des Herstellers und probieren Sie es vorsichtig an einer unauffälligen Stelle aus.

Der Radiosender SWR4 hat für den Frühjahrsputz bereits Ende Januar „5 einfache Tipps, die das Putzen erleichtern“ gesendet (nachzulesen unter https://www.swr.de/swr4/tipps/hacks-tipps-fuer-den-fruehjahrsputz-102.html, aufgerufen am 20.03.2025). „Putztipp 1: Mit dem Föhn die Heizung vom Staub befreien (…) Vorher am besten einen nassen Wischlappen darunter legen. Putztipp 2: Mit dem Fusselroller Lampe und Polster entstauben (…) Putztipp 3: Verfärbte Fugen mit elektrischer Zahnbürste reinigen. (...) Einfach Backpulver oder Zahnpasta draufgeben und mit dem Bürstenkopf die Fugen schrubben. Nach ca. 30 Minuten Einwirkzeit waschen Sie die Reste mit einem Lappen oder mit der Duschbrause ab. (…) Putztipp 4: Duschkopf vom Kalk befreien. (…) Füllen Sie einfach eine kleine Plastiktüte mit Tafelessig und befestigen Sie diese am Duschkopf. Die Düsen müssen komplett mit Flüssigkeit bedeckt sein. Dann über Nacht einwirken lassen. Funktioniert auch bei verkalkten Wasserhähnen! Putztipp 5: Jalousien reinigen ohne sie zu verbiegen. (…) Wickeln Sie um die Backen einer Grillzange zwei Mikrofasertücher und befestigen Sie diese mit Gummis. Dann greifen Sie eine Lamelle und ziehen Sie die Zange langsam über sie hinweg. Auf diese Weise reinigen Sie die Vorder- und Rückseite der Jalousie gleichzeitig!“ Frohes Schaffen!