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Stadt Wadern
Ausgabe 17/2025
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Was bedeutet Fortschritt beim Wäschewaschen?

Manchmal geht einem der Spruch durch den Kopf oder über die Lippen: „Früher war alles besser!“ Allgemein gültig ist dieser Satz sicherlich nicht. Das eine war früher besser, das andere schlechter, und dazwischen liegen auch noch jede Menge Phänomene mit guten und zugleich schlechten Eigenschaften. Ein gutes Beispiel für Fortschritt im Hinblick auf Technik, Komfort und Umweltschutz ist das Wäschewaschen. Schleppen, Schrubben und Wringen, damit ist es seit den 1950/60er Jahren bei uns nach und nach vorbei. In manchen Dörfern erinnern noch Waschhäuser an die aufwendige Prozedur. In einigen Bauernhäusern gab es Waschküchen mit Kesseln, in denen, wenn Schlachttag war, auch die Wurst gekocht wurde. Die Erzählungen davon sind selten geworden. Auch an Bächen und Flüssen wurde gewaschen, mit Waschbrett und Kernseife. Da wurden keine weiteren Chemikalien eingesetzt und keine Elektrizität verbraucht, aber viel sauberes Wasser und Holz verbraucht, um die Wäsche zu erhitzen – und viel Energie in Form weiblicher Muskelkraft.

Viel mehr Komfort, aber auch mehr Umweltbelastungen brachten die automatischen Waschmaschinen ab den 1960/70er Jahren, Schrubben und Wringen wurden überflüssig, meist kam noch eine separate elektrische Schleuder zum Einsatz. Für die Umwelt war damit ein höherer Strom- und Wasserverbrauch verbunden, denn die Geräte waren nicht energieeffizient. Außerdem kamen meist starke Waschmittel mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen zum Einsatz. Zwischen 1980 und 2000 stieg der Komfort weiter durch vollautomatische Geräte mit Programmauswahl, Timer und besserer Schleuderleistung, Wasch-Trockner-Kombis kamen auf sowie verbesserte Waschmittel. Im neuen Jahrtausend wurden aufgrund eines gestiegenen Umweltbewusstseins Maschinen mit Eco-Programmen, automatischer Beladungserkennung und smarter Steuerung entwickelt, zudem sanftere Waschprogramme für empfindliche Stoffe. Die modernen Waschmaschinen verbrauchen heute deutlich weniger Strom und Wasser als ihre Vorgängermodelle. Der Trend geht zu noch mehr Nachhaltigkeit und Komfort; künstliche Intelligenz wird mit dafür sorgen.

Aber auch die eigene Intelligenz und Verantwortung sind nach wie vor gefordert, damit die modernen Maschinen und Waschmittel von heute auch tatsächlich umweltfreundlich sind. Dazu im Folgenden ein paar einfache, aber effektive Tipps. Am wichtigsten vielleicht: Nur waschen, wenn's wirklich nötig ist: Viele Kleidungsstücke (z. B. Jeans oder Pullover) müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden, oft hilft lüften. Helle, dunkle, empfindliche Wäschestücke richtig sortieren – das sorgt für längere Lebensdauer der Kleidung und weniger Müll durch kaputte Teile. Auf jeden Fall die Waschmaschine voll beladen, so werden Wasser und Energie effizient genutzt. Außerdem möglichst niedrige Temperaturen wählen: 30 °C oder 40 °C reichen in den meisten Fällen völlig aus. Das spart Energie ebenso wie Eco-Programme, die zwar länger dauern, aber weniger Wasser und Strom verbrauchen. Und auf Vorwäsche können Sie weitgehend verzichten, diese ist nur bei extrem schmutziger Kleidung nötig. Außerdem sollten Sie möglichst Waschmittel mit Umweltzeichen (z. B. Blauer Engel) verwenden und richtig dosieren, vor allem nicht zu viel nehmen – das schont Umwelt, Kleidung und Waschmaschine. Auf Weichspüler kann durchweg verzichtet werden. Schließlich empfiehlt sich Lufttrocknen statt Trockner, das spart richtig viel Strom. Also: Wäsche draußen trocknen, wenn das Wetter mitspielt, umweltfreundlicher und frischer geht’s nicht! Wie früher…