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Stadt Wadern
Ausgabe 19/2025
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Pfingsthochwasser 2024: Warnsignal und Mahnung

Es ist nun bald ein Jahr her: Das sogenannte Pfingsthochwasser im Mai 2024 war eines der schwersten Hochwasserereignisse in der Region seit Jahrzehnten. Ausgelöst durch das Tiefdruckgebiet „Katinka“ führten anhaltende Starkregenfälle vom 16. bis 18. Mai zu massiven Überflutungen, Erdrutschen und erheblichen Schäden in zahlreichen Kommunen. Besonders stark betroffen waren die Kreise Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken. Insgesamt wurden über 5000 Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen registriert. Eine Frau in Saarbrücken kam während eines Rettungseinsatzes ums Leben. In diesen Maitagen des vergangenen Jahres fielen im Saarland innerhalb von 24 Stunden gebietsweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, in einigen Regionen sogar deutlich mehr. Damals war der Boden durch frühere Regenfälle gesättigt. Der dann einsetzende Starkregen ließ besonders die Flüsse Saar, Blies, Prims und ihre Nebenflüsse stark anschwellen. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Straßen, Brücken und Bahnverbindungen wurden beschädigt oder unpassierbar, viele Keller und Häuser mussten renoviert werden. Es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe.

Warum sollten wir uns daran erinnern? - Das Pfingsthochwasser 2024 hat deutlich gemacht, dass nicht nur in anderen Teilen der Welt, sondern auch bei uns extreme Wetterereignisse zunehmen und der Klimawandel schmerzhaft zu spüren ist. Nicht nur die Beseitigung der Schäden, sondern auch Präventions- und Schutzmaßnahmen kosten sehr viel Geld. Angesichts solcher Dimensionen mag man den Eindruck haben, selbst nichts dagegen tun zu können. Tatsächlich kann der oder die Einzelne Hochwasser nicht verhindern - aber sich vorbereiten und die Auswirkungen teilweise abmildern. Dazu gehört der je eigene Beitrag zum Umweltschutz und zur Prävention, auch wenn dies gegenüber Ereignissen wie dem Pfingsthochwasser vergleichsweise wenig effektiv erscheinen mag. Beispielsweise sollten Sie die Versiegelung von Flächen vermeiden, damit Regenwasser versickern kann. Und sie sollten weiterhin den Klimaschutz unterstützen, denn weniger CO₂-Ausstoß hilft langfristig, Extremwetter zu begrenzen.

Nicht zuletzt: Denken Sie ans Klo! Wenn alle nur Toilettenpapier und menschliche Ausscheidungen in die Toilette geben, bleibt das Kanalsystem funktionsfähig. Bei Starkregen ist es dann deutlich unwahrscheinlicher, dass es zu Rückstau und Überflutungen kommt. Werfen Sie also keine Speisereste und Küchenabfälle in die Toilette, säubern Sie grob das Geschirr, bevor Sie es in die Spülmaschine räumen! Das gilt auch für Suppen, verdorbenen Joghurt usw. Feststoffe und Fette lagern sich in Rohren ab, diese werden enger, weniger Wasser kann abfließen. Pumpwerke und Rückhaltebecken können versagen, verstopfte Pumpen oder Rechen in Kläranlagen blockieren. Und die Rückhaltebecken laufen schneller voll, wenn Abflüsse nicht funktionieren.

Sich an das Pfingsthochwasser zu erinnern, sollte Unachtsamkeit, Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit entgegenwirken. Mal eben die Zigarettenkippe ins Klo geworfen oder die Katzenstreu und den Vogelsand hineingekippt... Bitte nicht! Auch Korken, Flaschenverschlüsse, Bierdeckel gehören nichts ins Klo. Ebenso wenig Textilien aller Art, Strumpfhosen, Socken, Lappen, Stoffreste, auch Windeln, Slipeinlagen, Tampons, Kondome, Mullbinden, Wundpflaster und sogar Taschen- und Kosmetiktücher - all dies ist fürs Abwasser tabu. Selbst Wattestäbchen und Zahnseide können Probleme machen. Dasselbe gilt für Haare! Wenn Sie also Haare aus dem Siphon in der Dusche entfernen, werfen Sie diese genauso wie die genannten Hygieneartikel in den Restmüll! Denn auch „Kleinvieh macht Mist“! Haushaltstücher zum Beispiel können mit ihren Kunststofffasern die Pumpen im Abwassernetz verstopfen. Das kann schnell gehen. Wenn ein Pumpwerk ausfällt, gibt es Rückstaus im System. Dann kann das Abwasser bei Starkregen nicht ordentlich abfließen und, wenn es besonders schlecht (ab)läuft, bis in Ihren Keller oder Ihr Bad hinein gelangen. Wer denkt dann daran, dass das mit dem eigenen Klo zu tun haben könnte?