„Das hat mir noch besser geschmeckt als an Silvester.“ Mit so einem freundlichen Kommentar ist ins neue Jahr gestartet, wer aus den Resten vom geselligen Silvester-Raclette gute neue Gerichte zubereitet hat. Zum Beispiel: In einer Pfanne mit hohem Rand eine gehackte Zwiebel in Olivenöl andünsten, die übrig gebliebenen Antipasti (eingelegte Tomaten, Oliven, Paprika, Artischocken, Kapern) und frischen Knoblauch, Lorbeerblätter, ein paar Kirschtomaten mit andünsten, dann die restlichen Meeresfrüchte, Krabben, Thunfisch hinzufügen, und Chili sowie frisches Basilikum oder getrocknete Kräuter hinzugeben, frisch gekochte Spaghetti unterheben, eventuell etwas Olivenöl darüber tröpfeln… Mit dem Raclette-Käse und den Kartoffeln geht auch schnell und einfach: Die Kartoffeln in eine ausgebutterte Form mit dem übriggebliebenen Schinken, Bacon, Spargelstücken, Champignons, vielleicht ein paar Tomaten schichten, Salz und Pfeffer, Lorbeerblätter, vielleicht auch Knoblauch oder eine vorher angedünstete Zwiebel mit darunter geben, mit dem Raclette-Käse belegen (nach Belieben Oregano und ein paar Tropfen Olivenöl oder Butterflöckchen darüber geben) und bei 180 Grad im Backofen überbacken. Auf dem Herd: In einer beschichteten Pfanne; dann am besten zuerst die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln knusprig braten, aus der Pfanne nehmen, und die oben genannten Zutaten mit einer Zwiebel andünsten, die Kartoffeln unterheben, das Ganze mit den Raclette-Käse-Scheiben belegen und mit einem Deckel bei geringer Hitze ziehen lassen, bis der Käse gut geschmolzen ist.
Die erste und letzte Variante waren übrigens eher energiesparend als die Zubereitung im Backofen. Und wenn Sie alle Zutaten in einer einzigen Pfanne nacheinander zubereiten und später in derselben Pfanne zusammenfügen, sparen Sie auch beim Spülen. Die angeführten Beispiele dienen deshalb nicht nur dazu, Ihnen Appetit und Lust aufs Kochen zu machen. Denn beim Essen und Kochen geht es bekanntlich nicht nur um gute Ernährung, sondern auch um Klima- und Umweltschutz. Deshalb ist der Umgang mit Lebensmitteln von großer Bedeutung. Somit liegt es nahe, sich Gedanken darüber zu machen, wie man mit Essensresten umgeht. Dann kommen eine ganze Reihe von Aspekten ins Spiel - von alltagspraktischen bis zu ethischen Überlegungen: Im Kühlschrank beanspruchen die Essenreste Platz und beeinträchtigen die Übersicht, so dass manche Sachen gesucht werden und wegen der länger geöffneten Kühlschranktür mehr Energie verbraucht wird. Außerdem werden Lebensmittel dann übersehen und überflüssigerweise neu eingekauft; in der Folge werden die bereits vorhandenen oft zu spät entdeckt und weggeworfen. Das überzeugendste Argument für Resteverwertung ist, dass Lebensmittel, die mit erheblichem Aufwand an Energie und Arbeit hergestellt, transportiert und gehandelt wurden, nicht verschwendet werden sollten. Schließlich können Sie sich auch klarmachen, dass es moralisch problematisch ist, Fleisch wegzuwerfen - dazu braucht man nicht Vegetarierin oder Vegetarier zu sein.
Auf jeden Fall liegen Sie absolut im Trend, wenn Sie aus Essenresten neue Gerichte zubereiten! „Ungefähr 12.300.000 Ergebnisse (0,40 Sekunden)“ hat eine Suche bei Google unter dem Suchbegriff „Resteverwertung“ (am 08.01.2023) ergeben. „Wir haben 16.337 raffinierte Resteverwertung Rezepte für dich gefunden!“, meldet die populäre Seite www.chefkoch.de am selben Tag.
Und viele Tipps gegen Lebensmittelverschwendung und für ganzheitliche Lebensmittelverwertung inklusive einer Rezeptdatenbank finden Sie auf der Homepage der bundesweiten Kampagne „Zu gut für die Tonne“ (https://www.zugutfuerdietonne.de/tipps-fuer-zu-hause/reste-verwerten, aufgerufen am 03.01.2023). Übrigens: Wenn Sie wohlgemut an Werk gehen und kreativ sind, werden Sie den Ausdruck „Resteverwertung“ bald nicht mehr gebrauchen (und hören) wollen.