Titel Logo
Stadt Wadern
Ausgabe 20/2024
Stadtwerke Info
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Wie informiert das EU-Energielabel zurzeit?

Immer wenn es Änderungen gibt, gehen die Ansichten auseinander: Die einen betonen, dass es vernünftig wäre, es beim Gewohnten zu belassen. Die anderen befürchten Nachteile, wenn nötige Anpassungen ausbleiben. Und dazwischen gibt es noch Stimmen, die kleinere Anpassungen ohne grundlegende Veränderungen befürworten. Das ist in allen Lebensbereichen so. Änderungen beim EU-Energielabel sind vergleichsweise unspektakulär, aber durchaus bemerkenswert. Vergangene Woche hatten wir diese Änderungen am Beispiel von Kühlschränken erwähnt.

Das Bundesumweltamt erklärt dazu (https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energieverbrauchskennzeichnung, aufgerufen am 05.05.2024): „Die EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung - auch EU-Label oder Energieetikett genannt - hat seit ihrer Einführung im Jahre 1998 dazu beigetragen, die Energieeffizienz der gekennzeichneten Geräte wesentlich zu steigern.“ Dass der Energieverbrauch der gekennzeichneten Geräte gesenkt wurde, führte dazu, dass immer mehr Geräte in der Klasse A zu finden waren. Aber innerhalb der Klasse A gab es nach und nach große Unterschiede beim Energieverbrauch. Als Zwischenlösung wurden für effiziente Kühl- und Gefriergeräte die Effizienzklassen A+, A++ und A+++ auf dem Etikett eingeführt. 2021 wurde die gesamte Energieverbrauchskennzeichnung überarbeitet und wieder in die ursprünglichen Klassen A bis G überführt. Interessant ist der Hinweis beim Bundesumweltamt: „Die Klasse A bleibt dabei am Anfang leer, damit die Hersteller einen stärkeren Anreiz haben, effizientere Produkte zu entwickeln.“

Vor drei Jahren wurde also ein „Neues Energielabel für Haushaltsgeräte“ (so der Titel eines Artikels in der Saarbrücker Zeitung vom 27./28. Februar). Die Zeitung betonte: „Am grundlegenden Prinzip ändert sich nichts: Weiterhin soll es eine Farbskala von Dunkelgrün (sehr gut) bis Rot (sehr schlecht) geben.“ Aber es wird gewarnt: „Umrechnen kann man die bisherigen Kategorien nicht einfach. Bisherige 'A+++'-Geräte kommen unter anderem in die Kategorie 'C'. Die meisten Geräte der Spitzenklasse kommen in 'D' und einige schaffen sogar nur 'E'.“ Pointiert gesagt: Die Umstellung auf den Etiketten geht gewissermaßen der Umstellung in den Köpfen voraus. Denn wer z. B. einen neuen Kühlschrank kaufen möchte und keinen mit der Kennzeichnung A bzw. A+++ findet, wird mindestens zögern, einen Kühlschrank aus der Kategorie C oder D zu kaufen. Was mehr Klarheit beim Kauf bringen sollte, sorgt zunächst für Verwirrung. Denn die effizientesten Geräte, die heute auf dem Markt sind, haben Effizienzklasse B. Wie gesagt: Die Klasse A bleibt vorerst frei, um Spielraum für den technischen Fortschritt und zur Weiterentwicklung von Geräten zu schaffen.

In einem aktuellen Beitrag vom 23.04.2024 (www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/energielabels-eine-uebersicht-5751, aufgerufen am 05.05.2024) stellt die Verbraucherzentrale fest: „Die meisten Haushaltsgeräte haben inzwischen EU-Energielabels, die keine Plusklassen mehr haben. (…) Doch die grundsätzliche Einteilung auf der Farbskala von grün bis rot bleibt: Je weiter vorn im Alphabet und je „grüner“ ein Gerät eingestuft wird, umso effizienter arbeitet es (…). Bis zum Jahr 2030 sollen alle Produktgruppen ein EU-Label mit der Einstufung von A-G erhalten.“ Eigens wird darauf hingewiesen: „Achtung: Wäschetrockner werden weiterhin mit den Klassen A+++ bis D gelabelt.“ Und: „Für andere Geräte wie beispielsweise Computer gibt es dagegen keine einheitliche Kennzeichnungspflicht. Hersteller können sich freiwillig für Labels wie den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen (EU Eco-Label) entscheiden.“

Wie gesagt, Veränderungen bringen auch Unsicherheit mit sich, das gilt auch für das EU-Label. Auf der angegebenen Seite bei der Verbraucherzentrale finden Sie eine Übersicht über die jeweiligen Gerätegruppen und ihre Energieeffizienzklassen.