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Stadt Wadern
Ausgabe 31/2024
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Kindern Vorbild sein beim Klimaschutz - wie geht das?

Während der großen Ferien verbringen Sie sicherlich mehr Zeit mit Ihren Kindern oder Enkelkindern, vielleicht haben Sie aber auch öfter mit Kindern aus der Bekanntschaft oder Nachbarschaft zu tun. Vielleicht kommen Sie dann in Situationen, wo Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine Rolle spielen oder zur Sprache kommen (könnten). Dies sind wichtige Themen, die durchaus auch Mädchen und Jungen im Kita- oder Grundschulalter beschäftigen. Deshalb zielen pädagogische Konzepte darauf ab, Kindern zu helfen, ein Bewusstsein für ihre Umwelt zu entwickeln und verantwortungsbewusstes Verhalten zu fördern. Doch auch ohne fachpädagogische Ausbildung können Sie selbst Kindern eine Orientierung geben, denn einerseits verfügen Sie über Erfahrung und Kenntnisse über Klimaschutz und Nachhaltigkeit und andererseits können Sie durch ihr Verhalten zeigen, worauf es ankommt.

Die Vorbildfunktion ist womöglich am allerwichtigsten. Denn Kinder lernen viel durch Nachahmung. Wenn sie sehen, dass ihre Eltern und andere Erwachsene umweltbewusst handeln, ist es wahrscheinlicher, dass sie dieses Verhalten übernehmen. Dazu gehören einfache Dinge wie Mülltrennung, Energiesparen, bewusster Konsum und die Vermeidung von Plastik. Dabei sollten Sie aber auch mit den Kindern reden. Erklären Sie den Kindern, warum Klimaschutz wichtig ist und verwenden Sie dazu eine altersgerechte Sprache und einfache Beispiele, um komplexe Themen wie Treibhauseffekte oder erneuerbare Energien zu erläutern. Geschichten, die die Auswirkungen von Umweltzerstörung und den Nutzen von Nachhaltigkeit zeigen, können sehr hilfreich sein. Aber sie sollten möglichst auf globale Schreckensszenarien verzichten und anschauliche Zusammenhänge aus dem Alltag besprechen. Beispielsweise können Sie im Gespräch Kindern klar machen, wieso es umweltfreundlicher ist, Wasser aus der Leitung zu trinken, als es in Flaschen abzufüllen, über die Straßen in Lastwagen zu fahren und vom Supermarkt im eigenen Auto nach Hause zu bringen.

Außerdem können Sie Kinder in Aktivitäten, die für Sie selbstverständlich sind, um den Klimaschutz zu fördern, einbinden. Das kann beispielsweise die Arbeit im eigenen Garten sein. Lassen Sie die Kinder nicht nur nebenher spielen, wenn Sie im Garten arbeiten, sondern nehmen Sie sie ernst und erklären Sie Ihnen, warum es sinnvoll ist Bäume und Gemüse zu pflanzen und zu pflegen. Das hilft, ein Verständnis für natürliche Kreisläufe zu entwickeln und wirkt dem Konsumverhalten entgegen, welches fälschlich annimmt, Essen sei jederzeit einfach da, ob im Kühlschrank, Vorratskeller oder Supermarkt. So ähnlich verhält es sich auch im Umgang mit anderen Sachen, die ebenfalls scheinbar grenzenlos verfügbar sind. Ermutigen Sie Kinder, bewusste Entscheidungen zu treffen, z. B. beim Spielzeugkauf auf langlebige und umweltfreundliche Produkte zu achten, Dinge, Geräte, Bücher und Kleidung wertzuschätzen und gegebenenfalls zu tauschen oder Second-Hand zu kaufen.

Im Sinne von mehr Nachhaltigkeit können Sie mit Kindern Recycling-Projekte unternehmen. Basteln Sie aus alten Materialien neue, eigene Kreationen oder lernen Sie zusammen, wie man richtig recycelt. Ein spannendes Gemeinschaftserlebnis können auch Müllsammelaktionen sein. Warum organisieren Sie nicht einmal mit Ihren Kindern und deren Freundinnen und Freunden eine Aufräumaktion am Spielplatz oder in der Straße oder Siedlung, wo Sie wohnen! Zur Anregung gibt es inzwischen viele Bücher, Spiele und Filme, die Umweltthemen auf kindgerechte Weise behandeln. Diese Medien können Ihnen helfen, Kindern diese Themen zu vermitteln. Sehr schön kann es auch sein, gemeinsam mit Kindern zu kochen. Sprechen Sie dabei bitte über die Herkunft der Lebensmittel und erklären Sie, warum saisonale und regionale Produkte besser für die Umwelt sind und wie man Lebensmittelverschwendung vermeidet. Nicht zuletzt können Sie mit Ihrem eigenen Mobilitätsverhalten Vorbild sein. Sprechen Sie aber auch mit den Kindern darüber, warum es gut ist, öfter zu Fuß zu gehen, Fahrrad zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, anstatt überall hin mit dem Auto zu fahren.