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Stadt Wadern
Ausgabe 32/2025
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Wann und wo beginnt die Schule der Nachhaltigkeit?

Die großen Ferien gehen zu Ende. Der Schulanfang ist eine gute Gelegenheit für Kinder, auch ältere Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer, Nachhaltigkeit einzuüben. Das bedeutet unter anderem, umweltfreundliche Materialien zu verwenden, sorgsam mit Sachen umzugehen und Konsum so verantwortungsbewusst zu gestalten, dass auch folgende Generationen die Ressourcen unseres Planeten nutzen können. Kein Dogma, sondern ein Prozess der Übung! Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrerinnen und Lehrer sind wichtige Vorbilder und prägen früh die Haltung der Kinder mit. Wer also Kindern Nachhaltigkeit erklären und vorleben möchte, sollte immer auch über das eigene Verhalten im Alltag und die eigene Haltung reflektieren. Nicht zu vergessen: Kinder sind wissbegierig und offen für Argumente - heute vielleicht mehr als früher.

Im Folgenden ein paar Tipps zum Schulstart bezüglich Schulmaterialien. Hefte und Papierprodukte gibt es aus recyceltem Papier mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel", Heftumschläge aus Recyclingkarton oder Stoff statt Plastik, Papiertaschen oder Mappen aus Karton statt Klarsichtfolien. Hefte sollten möglichst ganz aufgebraucht werden, bevor neue angeschafft werden, auch wenn sie nicht mehr ganz "schön" sind; ggf. können leere Seiten zu Notizblöcken umfunktioniert werden. Nachhaltig sind Holzstifte aus FSC-zertifiziertem Holz, langlebige Füller statt Kugelschreiber, Buntstifte ohne Plastik - oder Lackummantelung, Wachsmalkreiden aus Bienenwachs oder Naturmaterialien, statt Einweg-Filzstiften mit viel Plastik, Holzfasermaler mit Wasserfarben-Tinte. Fürs Basteln sind erhältlich: Kleber auf Wasserbasis und lösungsmittelfrei, Scheren und Lineale aus Metall oder Holz, nicht aus billigem Plastik; Radiergummis ohne PVC & Phthalate, sondern möglichst naturkautschukbasiert. Bei Schulranzen und Etuis empfehlen sich langlebige, fair produzierte, ergonomische Modelle, z. B. aus recycelten PET-Flaschen, möglichst reparierbar. Etuis sollten aus Stoff oder recycelten Materialien sein, nicht aus Kunstleder oder Hartplastik. Auch Secondhand-Ranzen sind (bei gutem Zustand) eine gute, nachhaltige Lösung. Schnellhefter oder Klemmordner sollten wieder verwendbar sein und nicht jedes Jahr neu gekauft werden, mit Etiketten aus Papier. Schließlich ist eine Option: Wiederverwenden statt neu kaufen! Material kann man tauschen, sammeln, weitergeben, z. B. über Schulbörsen oder Flohmärkte, „Gebraucht ist cool“-Projekte. Die Kinder beim Einkaufen einbeziehen und fragen: Was brauchen wir wirklich? Was kann man wiederverwenden? Was ist gute Qualität?

Um im Schulalltag Abfall zu reduzieren, geben Sie ihren Kindern statt Alufolie oder Plastikverpackungen eine Brotbox und Trinkflasche mit. Die gute alte Stulle ist nachhaltiger als fertige Snacks. Auf jeden Fall sollten Sie möglichst verpackungsfreie oder minimal verpackte Lebensmittel - am besten mit den Kindern - einkaufen, um Abfall zu vermeiden. Als Vorbild können Sie selbst beispielsweise möglichst wenig Plastik und Papier verbrauchen, Stoffbeutel, statt Plastiktüten zum Einkaufen benutzen, Lebensmittelverschwendung vermeiden, saisonal einkaufen, langlebige Materialien einsetzen, Sachen reparieren uns - und mit den Kindern darüber reden. Nachhaltigkeit sollte für Kinder in Elternhaus und Schule erlebbar sein, z. B. durch: zusammen Gemüse pflanzen, Kleidung flicken oder weitergeben, Fahrradfahren, Ausflüge in die Natur, mit Gesprächen über Tiere, Pflanzen und den Schutz ihrer Lebensräume. Gespräche fördern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und (bei allen Beteiligten) die Fähigkeit zur Reflexion.

Sogar den Schulweg können Sie nachhaltig gestalten und, wenn möglich, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Falls der Weg zu lang ist, können Sie Fahrgemeinschaften mit anderen Eltern organisieren. Zu den Bemühungen, Nachhaltigkeit zur Gewohnheit im Schulalltag zu machen, können besondere Projekte, wie Müllsammelaktionen, Schulgärten und mehr kommen; ermuntern Sie Ihr Kind zur Beteiligung daran! Unter anderem kann Bastelmaterial aus „Müll“ verwendet werden (Stichwort: Upcycling). Dann entstehen aus Toilettenrollen, Kartons, Stoffresten kreative Kunstwerke. Auch Tauschbörsen können veranstaltet werden: für Hefte, Bücher, Kleidung oder Spielsachen (z. B. ein „Bring eins, nimm eins“-Tisch).