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Stadt Wadern
Ausgabe 34/2022
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Ordnung hilft beim Sparen von Energie, Zeit, Geld usw.

Nehmen wir mal an, Sie brauchen zwei oder vier Holzschrauben, um ein Regal oder einen Schrank zu reparieren. Als gute(r) Saarländer(in) und Heimwerker(in) haben Sie bestimmt solche Schrauben in der Werkstatt, im Hobbykeller oder in der Handwerkskiste oder in einer der Schubladen in dem alten Schrank auf dem Speicher oder… Wo denn bloß? Dann geht die Suche los. Sie erinnern sich vage an die durchsichtige Plastikbox mit den Messingschrauben. Auf der Suche danach stoßen Sie auf allerlei Sachen, mit denen Sie gar nicht gerechnet hatten, die Sie vielleicht schon seit Längerem vermissen. In die Freude über den Zufallsfund mischt sich zunehmend Ärger über die Vergeblichkeit der Suche nach den Holzschrauben. Je mehr Zeit drauf geht, desto ungeduldiger werden Sie. Bevor Sie die Nerven ganz verlieren, fassen Sie den Entschluss, in den nächsten Baumarkt zu fahren und neue Holzschrauben zu kaufen. Das bedeutet: Sie verbrauchen Sprit, Ihr Auto stößt umwelt- und klimaschädigende Abgase aus, Sie geben Geld für ein Produkt aus, das mit Energie- und Ressourcenverbrauch hergestellt und transportiert wurde und obendrein auch noch in einer mit ähnlichem Aufwand und zudem noch mit Entsorgungsproblemen verbundenen Plastikbox steckt, das Sie eigentlich aber gar nicht bräuchten, weil sie es bereits haben. Aber Sie haben es eben nicht gefunden.

Gewiss, das Beispiel hinkt und so ein alltägliches Vorkommnis mit Bedeutung zu überfrachten, ist übertrieben. Aber dieses Beispiel macht deutlich, wie gut es ist, Ordnung zu schaffen und zu halten. Wer Ordnung hält, spart Energie, Ressourcen, Aufwand, Nerven, Zeit und Geld. Das gilt für ganz viele Bereiche, für Materialien ebenso wie für Werkzeuge und Geräte, in der Hobbywerkstatt ebenso wie im Garten und im Haushalt. Auch die Hausarbeit liefert viele Beispiele dafür, dass Ordnung hilfreich ist. Wenn viele Sachen in der Wohnung aus dem Weg geräumt werden müssen, dauert es länger, der Staubsauger läuft immer mal wieder unnötig, Sie verlieren Zeit und Geduld, das Ganze erfordert mehr Aufwand als nötig. In diesem Zusammenhang kann man sich mal überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, auszumisten, d. h. Sachen wegzuwerfen oder zu verschenken. Der Ordnung und den mit ihr verbundenen Vorteilen wäre dies jedenfalls dienlich. Ansammeln und Unordnung haben nämlich oft miteinander zu tun.

Als „gute(r) Saarländer(in)“ kommt für Sie beim Eingangsbeispiel aber noch etwas hinzu. Holzschrauben kann man immer brauchen, davon sollte man immer was im Haus haben, denken Sie. Dann legen Sie Vorräte an, die Sie vielleicht nie aufbrauchen werden, auch wenn Sie sie problemlos (weil Ordnung haltend) finden würden. Am besten wäre ein überschaubarer mit Bedacht und bedarfsgerecht, aber nicht zufällig angelegter, wohlgeordneter Vorrat.

Dies alles gilt in besonderem Maße für Lebensmittel. Wer große Mengen einkauft, weil die Sachen gerade im Angebot sind, läuft Gefahr, sie wegzuwerfen, weil sie nicht rechtzeitig aufgebraucht werden. Wenn man das Backpulver und die Mandeln im Vorratsschrank nicht findet und neu kaufen muss, geht es einem wie oben mit den Holzschrauben. Und dass Lebensmittel gut gekühlt länger haltbar sind, kann dazu führen, dass sie im Kühlschrank übersehen und irgendwann weggeworfen werden. Außerdem: Wenn alles im Kühlschrank seinen festen Platz hat, braucht man nicht lange zu suchen und die Tür nicht lange offen zu halten. Das spart (s. o): Zeit, Energie, Geld und Nerven.

Für viele wird eine perfekte Ordnung ein nicht zu erreichender Idealzustand sein. Vielleicht können aber Überlegungen wie diese dazu beitragen, sich diesem Ideal Schritt für Schritt zu nähern. Das wär‘ doch schon was!

Kürzlich haben wir darüber geschrieben, welch großen Anteil der Kühlschrank an der gestiegenen Lebenserwartung hat. Tatsächlich sind früher, als es noch keine Kühlmöglichkeiten wie heute gab, viele Menschen gestorben, weil sie verdorbene Lebensmittel gegessen hatten. Gerade in Bezug auf Lebensmittel können sich die Vorteile des Kühlschranks aber auch in Nachteile verwandeln.

Eine solche Verschwendung von Lebensmitteln ist in mehrfacher Hinsicht ärgerlich. Zum einen sollte es immer noch selbstverständlich sein, was unsere Eltern und Großeltern forderten: „Essen wirft man nicht weg!“ Zum andern wurde für die Produktion, die Verpackung und den Transport der Lebensmittel, die später nicht gegessen werden, auch Energie verwendet, die somit mit verschwendet wird. In der Summe kann das für die Öko- bzw. Klimabilanz, um die zurzeit so viel diskutiert wird, durchaus relevant sein. Ob deswegen auch die nationalen und internationalen Klimaschutzziele gefährdet sind, sei einmal dahin gestellt. Fest steht aber: Wer Lebensmittel wegwirft, vergeudet Energie und belastet die Umwelt und das Klima unnötig.

In diesem Zusammenhang kommt wieder der Kühlschrank ins Spiel und zwar in folgender Hinsicht: Als waschechte Saarländer sind wir es gewohnt, „nicht zu knapp“ zu kochen. Und wenn wir ein Restaurant weiter empfehlen, weil man da „gut essen“ könne, dann spielt nicht nur die Zubereitung, sondern auch die Menge der Speisen eine Rolle. Und dann passiert es leicht, dass etwas vom Essen übrig bleibt. In manchen Haushalten werden die Reste einfach weggeworfen, in anderen kommen sie in den Kühlschrank und harren dort der weiteren Verwendung. Also, auf jeden Fall kann eine so genannte „Resteküche“ sehr schmackhaft sein, wenn mit Kreativität neue Gerichtet „gezaubert“ werden. Das ist auf jeden Fall besser als Wegwerfen. Was vom Essen übrig bleib, kann aber auch zunächst in den Kühlschrank wandern und dort länger lagern, als gut ist. Und dann kann es wie mit den auf Vorrat gekauften Lebensmitteln passieren (siehe oben), dass dieses Essen doch im Abfall landet. Also kommt es wie so oft auf das richtige Maß beim Kaufen, Lagern, Kochen, Essen und Wiederverwenden an.