Hoch über dem malerischen Löstertal thronen zwei mächtige gallo-römische Monumentalgrabhügel und künden noch heute von der besonderen Geschichte dieses Ortes. Tatsächlich verbergen sich in ihrem Umfeld zahlreiche archäologische Zeugnisse, die nun durch ein kulturtouristisches Projekt erlebbar gemacht wurden.
Die unterschiedlichen Fundstellentypen Siedlung, Gräberfeld, Kultbezirk sowie die nachweisbare Nutzung natürlicher Ressourcen (Steinbruch Schlittchen) zeigen ein Bild der hier ansässigen Bevölkerung in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Hier zeigt sich deutlich die Vermischung einheimisch keltischer Traditionen mit römischen Einflüssen zu einer „gallo-römischen“ Kultur.
Um diese besondere archäologische Bedeutung der Siedlungskammer Oberlöstern nicht nur für Forscherkreise, sondern auch für die Menschen in der Region sowie für Touristinnen und Touristen erlebbar zu machen, hat die Stadt Wadern ein ambitioniertes Inwertsetzungsprojekt durchgeführt.
Dabei ging es einerseits um eine bauliche und gestalterische Aufwertung der vorhandenen Infrastruktur rund um die bereits im Jahr 2000 rekonstruierten Monumentalgrabhügel samt Parkplatz. Zum anderen wurden aber auch die weiteren Bestandteile der gallo-römischen Siedlungkammer, etwa der Gutshof, das Pfeilergrabmal und der Umgangstempel, an zusätzlichen Aussichtspunkten wieder sichtbar gemacht. Dazu wurden 3D-Rekonstruktionen der einzelnen Elemente auf transparente Scheiben aufgedruckt, so dass moderne Betrachter an verschiedenen „Peilstationen“ einen Blick auf die archäologischen Baudenkmäler vor dem Hintergrund der aktuellen Landschaft werfen können. Zusätzlich gibt es weitere Informationen auf Pulttafeln vor Ort sowie als digitale Ergänzung auf einer eigenen Homepage, die auch einen mit Unterstützung der Kulturstiftung Merzig-Wadern umgesetzten virtuellen Flug über die rekonstruierte Siedlungskammer bietet.
Die einzelnen Aussichtspunkte sollen mit Parkmöglichkeiten, einem barrierefreien Zugang und Sitzgelegenheiten auch zum Verweilen einladen.
Noch mehr Infos sowie die virtuellen Rekonstruktionen sind auf der Internetseite verfügbar.
www.siedlungskammer-oberloestern.de