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Stadt Wadern
Ausgabe 37/2024
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Der Rebound-Effekt hat Einfluss aufs Energiesparen

Vielleicht haben Sie während der Olympischen Spiele in Paris auch Basketball geschaut. Da ist öfter der Ausdruck „Rebound“ gefallen. Dies bedeutet so viel wie „Abpraller“. Im Basketball ist damit ein Gegenstoß gemeint, der direkt auf einen vergebenen Korbwurf folgt: Der Ball prallt vom Korb oder Brett zurück und wird von einem gegnerischen Spieler aufgefangen, der damit einen neuen Angriff startet. Das hat was mit dem sprichwörtlichen Schuss, der nach hinten losgeht, zu tun. Im Zusammenhang mit Energieeffizienz spricht man vom Rebound-Effekt angesichts des Umstandes, dass die Menschen heute durchaus klimabewusst handeln und z. B. Haushaltsgeräte verwenden, die deutlich weniger Strom als noch vor dreißig Jahren verbrauchen. Andererseits besitzen wir im Gegenzug (ähnlich wie beim Basketball, s. o.) aber auch mehr Elektrogeräte als früher. Dazu kommt, dass wir dazu neigen, die effizienteren Geräte häufiger oder länger zu benutzen. Das Umweltbundesamt hat in einem Artikel die Bedeutung des Rebound-Effekts beschrieben (https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/oekonomische-rechtliche-aspekte-der/rebound-effekte` aufgerufen am 08.09.2024).

Ganz allgemein geht es in diesem Zusammenhang um alltägliche Dinge. Gerne verknüpfen wir unser Verhalten mit dem nicht von der Hand zu weisendem Hinweis, dass Fernseher und andere Geräte ja nicht mehr so viel Strom verbrauchen wie früher. Das ist so ähnlich wie mit den LED-Lampen: Weil die ja deutlich weniger Strom verbrauchen als die Glühbirnen früher, tendieren wir dazu, die Lampen länger und unnötig eingeschaltet zu lassen. Das ist ein typischer Fall für den Rebound-Effekt. Ein anderes Beispiel: Vielleicht haben Sie Wassersparköpfe in Ihrer Dusche installiert und denken womöglich, es fließt ja weniger Wasser als ehedem, also spare ich Wasser und Kosten für dessen Erwärmung ein…, und Sie duschen länger als üblich und nötig. Das ist typisch für den Rebound-Effekt: Am Ende verbrauchen Sie gegebenenfalls mehr Wasser und Energie als ohne den Sparkopf.

Damit zu tun haben, wenn auch weniger deutlich, Verhaltensweisen, die sich nicht zuletzt seit den Corona-Pandemie-Zeiten verstärkt haben wie beispielsweise Online-Einkaufen. Weil wir ja das Haus seltener verlassen, können wir versucht sein, alles Mögliche online zu bestellen und liefern zu lassen – womöglich noch mit einem guten Gewissen, weil wir ja unser Auto stehen lassen. Dann kommt natürlich noch Bequemlichkeit hinzu. Und vielleicht denken einige ja auch, dass sie sozusagen noch ein paar „Umweltsünden“ frei haben, weil sie ein Elektroauto fahren, nicht oder weniger mit dem Flugzeug in Urlaub fliegen oder nur Geräte mit den besten Energie-Effizienz-Klassen verwenden. Das wären alles klare Fälle des Rebound-Effekts.

Sie können Ihr eigenes Verhalten ja einmal im Hinblick darauf überprüfen. Das wird auf jeden Fall nichts schaden. Wie immer stellt sich aber natürlich die Frage, was Sie als Einzelne(r) überhaupt im Hinblick aufs Klima und die weltweiten Gegebenheit und Perspektiven verändern können. Immerhin wird in dem oben genannten Beitrag des Umweltbundesamts die Frage gestellt, „Was bedeutet der Rebound-Effekt für die Umweltpolitik?“, und wie folgt beantwortet: „Effizienzsteigerungen sind eine wichtige Strategie zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. So ist zum Beispiel die Steigerung der Energieeffizienz neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien die zentrale Säule der Energiewende. Dabei muss die Umweltpolitik berücksichtigen, dass Rebound-Effekte den Rückgang des Ressourcenverbrauchs schmälern. Tut sie dies nicht, fällt der angestrebte Rückgang des Ressourcenverbrauchs geringer aus als angestrebt, die Umwelt- und Ressourcenziele werden verfehlt.“