Jüdischer Friedhof in Worms
Seit Juli 2021 gehören die „SchUM-Stätten von Speyer, Worms und Mainz“ offiziell zum kulturellen Erbe der Menschheit. Damit hat die UNESCO zum ersten Mal Stätten des mittelalterlichen Judentums in Deutschland mit dem Welterbe-Status ausgezeichnet. Die Abkürzung „SchUM“ steht für die hebräischen Namen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza). In diesen drei Städten lebten seit dem 10. Jahrhundert jüdische Familien, deren eng miteinander verbundenen Gemeinden im 11.–13. Jahrhundert zu religiösen Zentren des mitteleuropäischen („aschkenasischen“) Judentums aufstiegen. Von dieser großen Bedeutung zeugen noch heute die erhaltenen Synagogenbezirke in Speyer und Worms sowie die mittelalterlichen Friedhöfe von Worms und Mainz.
Der Historiker Dr. Christoph Cluse (Universität Trier) war zwischen 2015 und 2021 am Prozess der UNESCO-Nominierung beteiligt. In seinem reich bebilderten Vortrag beschreibt er die „SchUM-Stätten“ als Orte lebendiger Erinnerung.