„Dagstuhler Gespräche“ – Von sozialen Medien zu Satelliten: Was Daten für die Gesellschaft verraten
Seit 1990 hat sich Schloss Dagstuhl, Leibniz-Zentrum für Informatik, zum Treffpunkt der besten Informatiker der ganzen Welt entwickelt. Das weltweit renommierte Forschungszentrum ist seit 2005 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und bietet die besten Voraussetzungen für einen intensiven wissenschaftlichen Austausch in romantischer Schlossatmosphäre. Mit der Veranstaltungsreihe „Dagstuhler Gespräche“ möchten das Leibniz-Zentrum und die Stadt Wadern die Türen des Schlosses etwas weiter für die Allgemeinheit öffnen und die breite Vielfalt der Informatik und deren praktische Anwendungen im Alltag oder in wirtschaftlichen Prozessen vorstellen. Der Abend beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ingmar Weber und klingt mit einem geselligen Empfang aus, denn wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, interessante Gespräche zu führen und vielleicht den einen oder anderen persönlichen Kontakt zu knüpfen.
Prof. Dr. Ingmar Weber ist Informatikprofessor an der Universität des Saarlandes. Zuvor war er zehn Jahre lang Forschungsdirektor im Bereich Social Computing am Qatar Computing Research Institute (QCRI) in Doha. Seine interdisziplinäre Forschung befasst sich mit der Analyse großer Datenmengen, um gesellschaftliche Phänomene besser zu verstehen. Beispiele sind Untersuchungen zur geschlechtsspezifischen Benachteiligung oder die Abschätzung von Flüchtlingsströmen. 2022 wurde Ingmar Weber eine Alexander von Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz verliehen – Deutschlands höchstdotierter Forschungspreis.
Von sozialen Medien zu Satelliten: Was Daten für die Gesellschaft verraten
Wir hinterlassen täglich Spuren in Form von Daten, z.B. in sozialen Medien, durch Apps oder sogar beim Unterwegssein mit dem Handy. Auch Satelliten liefern ein immer genaueres Bild unserer Erde - bis hin zu Häusern und Gärten. Solche Daten eröffnen neue Möglichkeiten, gesellschaftliche Entwicklungen sichtbar zu machen: Wie viele Menschen haben bestimmte Landesteile in der Ukraine verlassen? Wo sind Frauen im digitalen Umfeld benachteiligt? Wie verändert sich unser Mobilitäts-verhalten in Hitzewellen? Doch diese Chancen haben Grenzen. Nicht alle Menschen sind digital sichtbar, manche Daten sind verzerrt oder unvollständig. Dadurch können ganze Gruppen übersehen oder falsch dargestellt werden, wodurch Risiken für Politik und Hilfsmaßnahmen entstehen. Im Vortrag werden Beispiele vorgestellt, die zeigen, wie Daten genutzt werden können, um Migration, soziale Ungleichheit oder Umweltveränderungen besser zu verstehen. Gleichzeitig wird gezeigt, wo Gefahren von Fehlinterpretationen oder Missbrauch liegen.
Wir laden Sie herzlich zu den „Dagstuhler Gesprächen“ ein. Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise in die Welt der Informatik, genießen Sie das Flair von Schloss Dagstuhl und freuen Sie sich bei Fingerfood und Getränken auf anregende Gespräche. Wir bitten um Ihre Anmeldung bis zum 20.11.2025 an gespraeche@dagstuhl.de.