Freitag, 22. November 2024, 18 Uhr
Schloss Dagstuhl Leibniz-Zentrum für Informatik und die Stadt Wadern laden ein:
„Dagstuhler Gespräche“ – Lernen von der Natur – Vom Staunen zum Start-Up
Prof. Dr. Eduard Arzt
Seit 1990 hat sich Schloss Dagstuhl, Leibniz-Zentrum für Informatik, zum Treffpunkt der besten Informatiker der ganzen Welt entwickelt. Das weltweit renommierte Forschungszentrum ist seit 2005 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und bietet die besten Voraussetzungen für einen intensiven wissenschaftlichen Austausch in romantischer Schlossatmosphäre. Mit der Veranstaltungsreihe „Dagstuhler Gespräche“ möchten das Leibniz-Zentrum und die Stadt Wadern die Türen des Schlosses etwas weiter für die Allgemeinheit öffnen und die breite Vielfalt der Informatik und deren praktische Anwendungen im Alltag oder in wirtschaftlichen Prozessen vorstellen. Der Abend beginnt mit einem Vortrag von Prof. Dr. Eduard Arzt und klingt mit einem geselligen Empfang aus, denn wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, interessante Gespräche zu führen und vielleicht den einen oder anderen persönlichen Kontakt zu knüpfen.
Prof. Dr. Eduard Arzt ist Distinguished Visiting Professor an der University of California in San Diego, USA, und Senior-Professor für Neue Materialien an der Universität des Saarlandes. Er war davor Wissenschaftlicher Geschäftsführer des INM – Leibniz-Instituts für Neue Materialien in Saarbrücken und Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Er ist Mitglied mehrerer Akademien, darunter der Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften und der US National Academy of Engineering. Sein Forschungsinteresse gilt nachhaltigen Materialien und Systemen, die von Mechanismen in der Natur inspiriert sind.
Die Natur als Vorbild – vielen gilt Leonardo da Vinci mit seinen mehr als 500 Skizzen zum Vogelflug als Begründer des bioinspirierten Designs. Aber auch im Kleinen hat die Evolution unzählige Lösungen ‚entwickelt‘, die das Überleben sichern und gleichzeitig Nachhaltigkeit mit Eleganz vereinen. Beispiele reichen vom Lotus-Blatt zur Selbstreinigung über die Muschelschale, die vor dem Gefressenwerden schützt, bis zu Schmetterlingsfarben zur Anziehung von Insekten und zur Haifischhaut, die den Wasserwiderstand verringert. Und bereits Aristoteles soll den Gecko als Klebekünstler bestaunt und sich Gedanken zur Ursache seiner Haftkraft gemacht haben.
Der Vortrag beschreibt den Weg vom Labor bis zu einer saarländischen Firmengründung, die eine nachhaltige Technologie auf den Markt bringt. Feine ‚haarige‘ Mikrostrukturen, ähnlich denen beim Gecko, sind im Begriff, die Automatisierungstechnik zu revolutionieren. Es wird vorgestellt, wie es mit einer Idee gelungen ist, eine „Grüne Greiftechnologie“ zu entwickeln, die Glaslinsen, Mikrokomponenten und Batteriefolien geräuschlos, rückstandsfrei und nachhaltig aufgreift und am Zielort wieder absetzt. Neuerdings bietet sich die Technologie auch für medizinische Behandlungen an, etwa bei Trommelfell-Verletzungen. Und auch im Weltall bahnen sich neuartige Anwendungen an.
Wir laden Sie herzlich zu den „Dagstuhler Gesprächen“ ein. Begleiten Sie uns auf eine spannende Reise in die Welt der Informatik, genießen Sie das Flair von Schloss Dagstuhl und freuen Sie sich bei Fingerfood und Getränken auf anregende Gespräche.
Wir bitten um Ihre
Anmeldung bis zum 20.11.2024 an gespraeche@dagstuhl.de.