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Stadt Wadern
Ausgabe 7/2025
Kulturamt - Gestaltung
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Von Waldarbeitern und Stockbauern

Heft 29 der Waderner Historische Beiträge mit zwei spannenden Beiträgen zur Geschichte Waderns und des Hochwaldraumes ist jetzt erschienen.

Das neue Heft enthält zwei Aufsätze. Der erste stammt aus der Feder des langjährigen Vereinsmitglieds Rainer Meiers. Gegenstand der Untersuchung sind die Waldarbeitersiedlungen des 17. und 18. Jahrhunderts im Hochwaldraum. Ein Schwerpunkt der aktuellen Darstellung liegt auf den im Zuge der zunehmenden Eisenverarbeitung entstandenen Hüttensiedlungen und deren zahlreichen aus der Wallonie zugewanderten Bewohnern. Diese verdingten sich als Hammerwerker, Eisenschmelzer oder Bergleute, aber auch als Köhler, Holzhauer oder Fuhrleute. Viele von ihnen blieben über das Hüttensterben hinaus unter häufig prekären Umständen in der neuen Umgebung, ehe in preußischer Zeit allmählich die Überwindung der sozialen und räumlichen Isolation gelang. Noch heute tragen zahlreiche Hochwälder romanische Namen der ehedem zugewanderten Wallonen. Während allerdings Familiennamen wie Dupont, Gouverneur oder Thiery ihre Herkunft aus dem französischsprachigen Raum unmittelbar offenbaren, haben andere in der deutschsprachigen Umgebung Veränderungen erfahren, die dazu führten, dass ihr Ursprung sich heutzutage nur noch schwerlich erschließt. Exemplarisch seien unter den zahlreichen von Rainer Meiers vor allem auf Grundlage von Kirchenbüchern erfassten Namen stellvertretend Barbian, Schillo oder Schirra genannt.

Autor des zweiten Beitrags ist Dr. Wolfgang Hans Stein, pensionierter Direktor des Landeshauptarchivs Koblenz. Er ist ausgewiesener Experte für die Geschichte der Französischen Revolution und deren Auswirkungen auf die Frankreich einverleibten westrheinischen Gebiete des Deutschen Reichs. Im vorliegendem Heft zeichnet er die Entwicklung von den Stockbauern zu den Meistbesteuerten im Kanton Wadern zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach. Unter den Meistbesteuertenlisten der zahlreichen Kantone innerhalb des ausgedehnten, von Trier aus verwalteten Saardepartements nahmen diejenigen des Kantons Wadern offenbar eine besondere Rolle ein, die den Verfasser veranlassten, diesem Kanton die hier publizierte Untersuchung zu widmen. Darin kommt Wolfgang Hans Stein – u. a. nach einer detaillierten Analyse der Verhältnisse in Lockweiler – zu dem Schluss, dass in den Orten der ehemaligen Herrschaft Dagstuhl eine hohe Kontinuität herrschte zwischen den dagstuhlischen Stockbauern und den Meistbesteuerten der „französischen Zeit“.


Heft 29 der „Waderner historische Beiträge“ des Vereins für Heimatkunde Wadern ist zum Preis von 7,-€ bei der Bücherhütte Wadern, im Haco Einkaufszentrum und im Rathaus erhältlich. Für Mitglieder des Vereins sind die Hefte kostenlos.