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Stadt Wadern
Ausgabe 9/2024
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Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht

Im Boden regen sich Regenwürmer, am Himmel fliegen Kraniche zu ihren nördlichen Brutstätten, Zaunkönig und Amsel singen, Meisen inspizieren Brutstätten, Ringeltauben turteln, erste Sträucher und Blumen blühen, Pollen sind bereits in der Luft. Wem das nicht reicht, mag an den Ostereiern in den Regalen erkennen, dass der Frühling naht. Zu den Aktivitäten in dieser Zeit gehört: Aufräumen, Regale und Schränke ausmisten, Möbel rücken. Bei solchen Gelegenheiten, findet sich trotz Staubsaugens und Putzens mitunter hartnäckiger Schmutz und viel Staub. In den deutschen Haushalten wird eher nicht zu nachlässig geputzt, sondern gründlicher als nötig; seit Corona umso mehr. „Die Deutschen geben jedes Jahr mehrere Milliarden Euro für den Kauf von Reinigungsmitteln aus. 99,9% der Keime und Bakterien werden angeblich verlässlich abgetötet. Nahezu 1,3 Millionen Menschen verwenden täglich Desinfektionsmittel.“ Zu diesem Befund kam „Der Haushaltscheck“ bereits am 8. April 2020 im WDR. Der Beitrag ist nicht mehr verfügbar, nach wie vor wichtig jedoch der Hinweis: „Im privaten Haushalt ist eine Desinfektion in der Regel nicht erforderlich. Ausnahmen sind hier die Haushalte, in denen Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko leben oder gepflegt werden.“

Natürlich sind wir alle um hygienische Sauberkeit bemüht, tun dafür allerdings oft mehr als nötig mit Putzmitteln für allerlei wirkliche oder bloß vorgestellte Zwecke. Alles, was in den Reinigungsmitteln drin ist, landet im Abwasser! Darunter sind giftige Stoffe, die das Grundwasser belasten können. „Desinfektionsmittel in Haushaltsreinigern sind oft ohnehin zu niedrig dosiert, um wirklich desinfizierend zu wirken. Die Folge: Nur empfindliche Bakterien werden unschädlich gemacht und die unerwünschten, widerstandsfähigen Keime nehmen Überhand“, betont die Verbraucherzentrale des Saarlandes in einem aktuellen Artikel, Stand: 15.02.2024, (Quelle: www.verbraucherzentrale-saarland.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/umweltfreundliche-putzmittel-vier-mittel-reichen-fuer-den-hausputz-12742, aufgerufen am 23.02.24). Aber: „Die Inhaltsstoffe von vielen Desinfektionsmitteln strapazieren die Haut und fördern die Ausbildung von Allergien. Beim Putzen werden nicht nur krankmachende, sondern auch gesundheitlich unbedenkliche Bakterien bekämpft. Letztere brauchen wir jedoch, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Die meisten Desinfektionsmittel sind zudem nur schwer biologisch abbaubar, da sie auch vor Bakterien in den Kläranlagen nicht Halt machen.“

An der angegebenen Stelle steht zu lesen: „Um eine Wohnung sauber und hygienisch zu halten, brauchen Sie keine Spezial- oder Desinfektionsmittel. Seife und Allzweckreiniger sind in der Lage, behüllte Viren wie das Coronavirus zu deaktivieren.“ Laut Verbraucherzentrale genügen vier einfache Reinigungsmittel: neutraler Allzweckreiniger für Fußböden, Fenster und die meisten Oberflächen; Scheuerpulver für hartnäckigen Schmutz und Verkrustungen; Essigreiniger oder Zitronensäure für Kalkablagerungen und Urinstein sowie Handspülmittel für Geschirr und auch andere Zwecke. Dazu der Tipp: „Wenn Sie das richtige ‚Putzwerkzeug‘ wählen, brauchen Sie oft weniger Putzmittel, als auf der Verpackung empfohlen. Benutzen Sie Bürsten, Mikrofasertücher oder Edelstahlschwämme, um Schmutz zu entfernen. Bei glänzenden, polierten oder beschichteten Oberflächen - wie Plexiglas, Kunststoffen oder Marmor - sollten Sie jedoch nur weiche Lappen benutzen. Selbst einige Mikrofasertücher können hier zu hart sein. Achten Sie daher auf die Angaben des Herstellers und probieren Sie es im Zweifelsfall vorsichtig an einer unauffälligen Stelle aus.“

Apropos Frühjahrsputz hält „Schöner Wohnen“ unter www.schoener-wohnen.de/service/ fruehjahrsputz-inkl-checkliste-13482580.htmleine (aufgerufen am 23.02.24) eine nützliche Zusammenstellung parat. Die „Brigitte“ (www.brigitte.de/leben/wohnen/speed-cleaning--so-wird-deine-wohnung-in-8-minuten-sauber-13774660.html, aufgerufen am 23.02.24) stellt „Speed Cleaning“ vor, räumt aber ein: „Wird die Wohnung in den acht Minuten so richtig sauber? Nein, für ein Deep Cleaning reichen diese Schritte sicher nicht aus.“