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Amtsblatt Verwaltungsgemeinschaft "Südliches Saaletal"
Ausgabe 6/2023
Nichtamtlicher Teil
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Freundeskreis „Natur und Geschichte im Dehnatal e.V.“

Ansprache des Bürgermeisters der Gemeinde Eichenberg Sebastian Schneider

Gedenkfeier für Opfer des ehemaligen REIMAHG- Rüstungswerkes am Lager E

Im April 1944 begann am und im Walpersberg der Bau eines der letzten und größten deutschen Rüstungsprojekte während des 2.Weltkrieges, der Untertageverlagerung der Produktion des ersten strahlgetriebenen Jagdflugzeuges der Welt, der ME262. Es sollte eine bombensichere Fertigung und damit noch eine Wende des Kriegsgeschehens erreicht werden. Dazu mussten tausende Zwangsarbeiter aus vielen Ländern Europas unter katastrophalen menschenunwürdigen Bedingungen schuften. Auch in der Eichenberger Flur entstand unterhalb des Dorfes das sogenannte Lager E. Hier starben über 300 der Lagerinsassen an den Folgen der Zwangsarbeit.

Organisiert vom Landratsamt des SHK finden deshalb hier jährlich im Mai Gedenkveranstaltungen in Anwesenheit von Nachfahren der Opfer statt. In der diesjährigen Feierstunde am Lager E sprach erstmals der neugewählte Bürgermeister der Gemeinde Eichenberg Sebastian Schneider zu den anwesenden Gästen aus Italien, Belgien und den Niederlanden. In seiner prägnanten Rede brachte er zum Ausdruck das „Kriege und Konflikte nun nicht mehr nur im fernen Osten oder in Afrika sondern auch mitten in Europa toben. Darum dürfen wir nie verdrängen und nicht müde werden zu betonen, dass Freiheit und Demokratie, Toleranz und Humanität keine selbstverständlichen Gewissheiten sind, sondern das fortdauernde Engagement jedes einzelnen von uns voraussetzen.“

Abschließend betonte er: „Wir müssen uns gemeinsam gegen Diskriminierung, Rassismus und Intoleranz stellen und uns für Gerechtigkeit und Menschlichkeit einsetzen.