Auf unserem Friedhof liegen durch den Reif der letzten Wochen und den Sturm noch immer abgebrochene Äste. Die Friedhofsverwaltung ist informiert, hat sich alles angesehen und wird zeitnah die Äste entfernen, auch die, die noch in den Kronen hängen geblieben sind.
Ein immer noch großes Ärgernis ist die Abfuhr des Käferholzes aus den Wäldern. Die Fahrer der Laster sprechen nur selten Deutsch, was die Kommunikation recht schwierig gestaltet. So sieht der Riesenbachweg wie eine Moorlandschaft aus, ebenso der kleine Parkplatz im Büchtig. Was noch viel schlimmer und gefährlich war, war das Parken an der B281 im Ort auf dem Gehweg nahe der Kirche und am Sportplatz bei dichtem Nebel.
Die Schäden an den Wegen rund um Reichmannsdorf /Gösselsdorf sollen nach Abfuhr des Holzes beseitigt werden, was aber noch niemand weiß, ist wie in diesem Jahr der Käfer zuschlägt und wann der letzte Holztransporter den Wald verlässt. Ich bleibe mit allen Verantwortlichen im Gespräch, um die Wiederherstellung der Wege und Plätze sicherzustellen.
Wer im Ort einen Spaziergang macht, kann sie sehen, am Kirchplatz bei den Quiztafeln steht Sie, unsere Buchleihstation. Sie sollte eigentlich aus einer alten Telefonzelle entstehen, die Anfragen an die Telekom waren so groß, dass wir umdenken mussten. Der Bauhof hat sie nach einer Zeichnung gefertigt und kümmert sich auch um Fundament und Aufbau. Welcher Sinn steckt dahinter? Der eine oder andere möchte lesen oder ein Gesellschaftsspiel spielen, also ein Buch oder Spiel kaufen. Was aber, wenn es einfach mitgenommen werden kann. Die Idee, die es schon ganz oft gibt, ist eine Art Tausch. Wer zu Hause noch gute Bücher oder Spiele hat, welche er nicht mehr mag, kann sie dort ablegen. Wer etwas lesen oder spielen möchte, kann nachsehen, ob das Richtige für ihn dabei ist, es mitnehmen und wenn nicht mehr gebraucht, auch wieder zurücklegen. In vielen Städten und Dörfern hat sich dies gut bewährt. Ich würde mich freuen, wenn unser Tauschhäuschen gut angenommen wird.
In diesem Jahr überfiel uns eine Horde furchterregender Wikinger, sie waren den Öresund entlang bis nach Reichmannsdorf gesegelt. Die schönsten Jungfrauen des Ortes wurden auserwählt, mit Ihnen zu tanzen und zu trinken, auf, dass Sie keinen Schaden anrichten. Im Schlepptau hatte die wilde Horde, Karlson vom Dach, den Michel, Pipi Langstrumpf und den kleinen Onkel. Die Villa Kunterbunt war nichts im Vergleich mit dem Trubel und dem Treiben im Bürgersaal. Unser Saal braucht zum Fasching eigentlich eine Erweiterung auf die dreifache Größe, doch wer soll das bezahlen? Nun wäre da ja eine Lösung gewesen, die Olsenbande gab sich gleich zweifach die Ehre. Doch aus Erfahrung wissen wir, der Plan ging immer schief. Auch das Schneewitchen und die sieben Zwerge waren anwesend, aber auch hier die Taschen leer, kein Gold in Sicht. Noch mehr Exoten tummelten sich im Saal, allen haftet ein Hauch von Wohlstand an, Kleopatra und Ihr Pharao, Robin Hood und einige Hexen, aber nix, doch dann ein richtiger Geldregen. Im ganzen Saal flattern Dollars herum, schnell gebückt und aufgesammelt. Erst jetzt, als die vier von ABBA herein tanzen und Money, Money, Money singen, zeigt sich, alles nur Spielgeld. Jaja, die Schweden mit Ihren Exportschlagern haben den Saal gerockt. Nur einmal im Jahr sind die Narren los, durch die Faschingsfreunde mit Ihren Ideen und Ihrem Engagement ein Garant für ein volles Haus und Spaß bis zum letzten Takt der Musik. Die Musik kennt keine Grenzen, kein Gendern und macht nicht vor Moskau, Layla oder Cowboy und Indianer halt, sie will den Eisbär sehn, auch wenn Cordula grün und atemlos durch die Nacht streift, bis sie bei den Dorfrockern übers Holz stolpert. Wieder ein gelungener Abend. Die alten Faschingshasen mit ihrem großartigen Männerbalett haben inzwischen ein super gutes junges Männerbalett nachgezogen, dem stehen die jungen Damen in nichts nach, so funktioniert Nachwuchsgewinnung. Auf alle Mitwirkenden, egal ob hinter der Theke, in der Küche, an der Nähmaschine oder auf der Bühne ein dreifach donnerndes Reichmannsdorf Helau.
Wir sehen uns im kommenden Jahr zum 10-jährigen Jubiläum im Rotschnabelnest in Reichmannsdorf.
Danke
Eure Ortsteilbürgermeisterin
Antje Büchner