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Ausgabe 5/2024
Schmiedefeld
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1125 Jahre Saalfeld

610 Jahre Schmiedefeld - der Ortsteil Taubenbach feiert mit

Die nächste größere Bewegung in Taubenbach geschah im Jahre 1830. Der Fuhrmann Bock von Taubenbach und der Porzellanmacher Jacobi aus Wallendorf bauten sich eine Keramikwerkstatt auf. Diese brannte aber nach sechs Jahren ab. Bock, der nun Dorfschulze war, suchte sich einen neuen Partner aus Niederfüllbach. Es war Johann Georg Stamm, der in Schney geboren wurde und dort mit der Porzellanherstellung Erfahrungen gemacht hatte. Die Porzellanfirma wurde in Schney von einem Wallendorfer aufgebaut. Bock und Stamm bauten die Keramwerkstatt als Porzellanfabrik wieder auf. Arbeiter kamen aus Bock und Teich und Piesau. Stamm verkaufte seine Anteile an Carl Reccius um 1842. Im Jahre 1869 beantragte er für Taubenbach einen Heimatschein, damit er in Taubenbach wohnen konnte.

1843 wurde für die Porzellanfabrik unter dem Schwefelloch eine Massemühle auf dem Land des Lippmann von Gebersdorf gebaut. Massemüller waren nacheinander: Otto aus Wallendorf, Müller aus Lauenstein, Ludwig aus Ölze,...

1853 gab es in Taubenbach: 8 Wohnhäuser, 4 Werkshäuser, 49 Einwohner in 14 Familien, die 2 Pferde, 8 Ziegen, 19 Rinder und 7 Schweine besaßen.

Neuer Pächter wird 1856 Carl Unger. Er war mit einer Auguste Döhler verheiratet. Ihr Verwandter Heinrich Döhler war Modelleur bei der Porzellanfirma Göbel in Gräfenthal (um 1850).

1861 werden die Herren Schneider, Hutschenreuther und Karl Schlötzer (letzter Vitriolmeister im Schwefelloch) Mitpächter.

1868 kaufen Carl Moritz und der Unternehmer Töpfer die Porzellanfabrik in Taubenbach. Die Herren Schneider, Unger und Hutschenreuther kaufen in Gräfenthaldas alte Hammerwerk und bauen dort ein Porzellanwerk auf, dass später Schneiders Erben heißt. Töpfer steigt aus der Firma aus und Moritz ist Alleinbesitzer. Er heiratet eine Lipfert aus Bock und Teich. Sie hatte ihre Wurzeln in Reichmannsdorf. Das alte Hammerwerk ihres Vaters wird in eine Massemühle (Lipfertsmühle in Bock & Teich) umgebaut.

1869 Straßebau Wallendorf - Gräfenthal. Die Anbindung an Taubenbach entsteht dadurch. Die bisherige Verbindung zwischen Bock und Teich und Schmiedefeld war die Alte Poststraße / Obere Straße.

Carl Moritz ist ein guter Geschäftsmann. Mit der Maxhüttengesellschaft, die in Schmiedefeld Eisenerzbergbau betreibt, und das Erz mit Ochsenkarren nach Unterwellenborn transportieren lässt, plante man einen Eisenbahnanschluss an die Bahnstation Probstzella. Dieses Vorhaben konnte am 15.10.1898, mit der Einweihung der Bahnstrecke Probstzella - Taubenbach, abgeschlossen werden. Wegen den an der Strecke beteiligten Unternehmen, Maxhütte und Moritzfabrik, wurde die Bahnstrecke „Max- und Moritzbahn“ genannt, die fast einhundert Jahre Menschen und Material transportiert.

(Fortsetzung folgt)

Heimatfreunde Schmiedefeld